In dieser Therapiemethode geht es darum, unerwünschtes Verhalten zu erkennen und Alternativen zu entwickeln. Es wird davon ausgegangen, dass jedes erlernte Verhaltensmuster auch wieder verlernt werden kann. Bei einer Essstörung analysiert man, unter welchen Bedingungen sich das gestörte Essverhalten entwickelt hat und warum es aufrechterhalten wird. Da die Essstörung in vielen Fällen als Ersatz für fehlende Konzepte zur Lösung von Problemen und Konflikten dient, werden neben der "Symptombehandlung" andere Konfliktlösungsstrategien erarbeitet, die auf Dauer eine Stabilisierung der Fortschritte bewirken sollen. Zu Beginn der Therapie werden kurz -, mittel - und langfristige Ziele festgelegt; es wird gemeinsam erarbeitet, wie man sie erreichen kann. Des weiteren werden Regeln entwickelt, die zum Aufbau eines gesunden Essverhaltens beitragen sollen.
Als Methoden werden zum Beispiel Selbstbeobachtungsprotokolle eingesetzt, die von der Patientin geführt werden müssen. Sie helfen, Auslöser, Art und Schwere der Erkrankung zu erkennen und Therapieziele zu kontrollieren. Situationen, in denen es zu einer Verschlimmerung der Symptome kommt, werden auf diesem Weg erkannt; alternative Verhaltensweisen können entwickelt werden. Die kognitive Verhaltenstherapie untersucht jedoch nicht nur Handlungsstrategien, sondern auch Gedankengänge. Die Betroffenen werden ermutigt, diese zu hinterfragen und gegebenenfalls durch Neue zu ersetzen.
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