Die Errichtung von Siedlungen, landwirtschaftlichen und industriellen Unternehmen wurden zur Zeit des britischen Mandats, das bis 1948 dauerte, kontinuierlich vorangetrieben. Die jüdische Gemeinschaft wuchs in dieser Periode um das Zehnfache, insbesondere in den dreißiger Jahren, als eine große Zahl von Juden aus Europa vor der Verfolgung durch die deutschen Nationalsozialisten floh. Tel Aviv wurde zur größten jüdischen Stadt im Land, Dutzende anderer Städte und Dörfer wurden gegründet, und Hunderte von Kibbuzim und Kooperativen entstanden.
Viele politische Parteien, die in Europa als Teil der zionistischen Bewegung gegründet worden waren, etablierten sich in Palästina. Dazu gehörten Arbeiterparteien, orthodox-religiöse und nationalistische Gruppierungen, deren Anführer aus Europa emigriert waren. Nach 1948 übernahmen diese politischen Führer Regierungsverantwortung im neuen jüdischen Staat.
Die jüdische Gemeinschaft (Jischuw) errichtete nach dem 1.Weltkrieg weitere demokratische und repräsentative Institutionen: Dazu gehörte u.a. eine Abgeordnetenversammlung mit einem Nationalrat, der die Tagesgeschäfte in Fragen der Erziehung, Gesundheit, sozialer und anderer Belange regelte. In vielen Orten, so z.B. in der schnell anwachsenden Stadt Tel Aviv und in vielen neu entstandenen Siedlungen, wurden lokale jüdische Verwaltungen eingerichtet. Die Pflege der hebräischen Sprache und Kultur wurde intensiv gefördert, die Hebräische Universität in Jerusalem gegründet. Das religiöse Leben der Juden wurde von einem Rabbinerrat geleitet, der für Hochzeiten, Scheidungen und andere familiäre Angelegenheiten zuständig war. Die Zionistische Weltorganisation und die Jüdische Palästinagesellschaft unterstützten die Jischuw durch ausländische Fonds und vermittelten die Unterstützung westlicher Staaten.
|