In der Zeit der grossen Entdeckungen war Japan eine Feudalgesellschaft unter der formellen Herrschaft der Kaiser und der tatsächlichen Herrschaft der Schogune. Aus Furcht vor fremden Einflüssen schlossen diese das Inselreich gegen aussen ab, bis es 1854 zur Öffnung für ausländische Handelinteressen gezwungen wurde. Dabei drohte Japan kolonisiert zu werden. Das Land erneuerte sich jedoch mit den Meiji-Reformen nach westlichem Vorbild und industrialisierte sich aus eigener Kraft.
Folgende wichtige Voraussetzungen bildeten die Grundlage für diese erstaunliche Entwicklung:
. Die gute Erschliessbarkeit des Inselreiches auf dem Seeweg
. Eine ertragreiche Landwirtschaft und Fischerei als sichere wirtschaftliche Grundlage der japanischen Gesellschaft
. Ein seit Jahrhunderten überliefertes, hoch stehendes Handwerk
. Ein guter Bildungsstand der Bevölkerung, vor allem verbreitete technische Fähigkeiten sowie ein geringes Analphabetentum
Die für die Industrie benötigten Rohstoffe wie Kohle versuchte sich Japan durch den Erwerb von Kolonien in Ostasien zu sichern. Damit wurde es zur einzigen Kolonialmacht ausserhalb des europäischen Kulturkreises.
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