Vor dem 2. Weltkrieg lag die japanische Wirtschaft in den Händen einiger weniger wohlhabender Familien, die als Zaibatsu ("reiche Clique") bezeichnet wurden. Die bedeutendsten dieser Familien waren die Mitsui, Iwasaki (sie agierten unter dem heute noch bestehenden Firmennamen Mitsubishi), Sumitomo und Yasuda. Diese Familien kontrollierten den größten Teil der Kohle-, Eisen-, Zellstoff- und Aluminiumindustrie. In den Jahren 1945 und 1946 wurde das Familieneigentum dieser riesigen Gesellschaften während der alliierten Besatzung aufgelöst. Die Firmen blieben jedoch intakt und haben seitdem eine noch größere Wirtschaftsmacht gewonnen, denn die Geschäftsbereiche wurden auch auf die Sektoren Schiffbau, Banken und andere Industrien ausgedehnt.
Besonders in den achtziger Jahren ist die japanische Wirtschaft enorm expandiert. Das industrielle Hauptaugenmerk Japans hat sich dabei von der Leichtindustrie auf die Schwerindustrie, die chemische und die Elektronikindustrie verlagert, die zusammen etwa zwei Drittel des jährlichen Gesamtexports produzieren. Ebenfalls bedeutend sind die japanische Automobilindustrie sowie der Schiffbau.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 4 141 Milliarden US-Dollar (2001), woraus sich ein BIP pro Kopf von 32 600 US-Dollar ergibt (Dienstleistungen 66,8 Prozent, Industrie 31,8 Prozent, Landwirtschaft 1,4 Prozent). 63 Prozent der Erwerbstätigen sind im Dienstleistungssektor beschäftigt, 31 Prozent in der Industrie und 5 Prozent in der Landwirtschaft. Die Inflationsrate liegt bei -0,14 Prozent (1990-2001), die Wachstumsrate bei 1,26 Prozent (1990-2001).
Von 1987 bis 1991 boomte Japans Wirtschaft, das Land galt als der Motor der weltwirtschaftlichen Konjunkturentwicklung. Etwa 1991/92 setzte jedoch eine Rezession ein, die Mitte der neunziger Jahre leicht abgeschwächt werden konnte, aber schließlich 1997 in den schwersten Konjunktureinbruch seit der Ölpreiskrise (1974/75) mündete. Durch die so genannte Asienkrise wurde Japans Wirtschaft zusätzlich belastet.
Gewerkschaften:
Nur Forderungen, die keine Existenzgrundlagen von Betrieben gefährden
Lebensarbeitszeit:
ein Betrieb wird nicht verlassen (internes Wissen!!)
Gegenleistung: keine Kündigung (nur für Stammpersonal) bis ca. 55 Jahre
nur unzureichende Altersversorgung
Schulsystem:
Zweck-und Leistungsorientiert
größte Lernstoffmengen
häufige Übertrittsprüfungen => wichtig: Abschluß renommierter Schulen
Problem: Stress => Aggressivität/Selbstmorde
Problem:
Duale Struktur
Großbetriebe ó Klein-Kleinstbetriebe (nicht mehr konkurrenzfähig)
Teil der Bev. ohne ausreichende Ausbildung, Stammarbeitsplatz, ohne gewerkschaftl. Schutz , Opfer der Rationalisierung
Folgen der Industrialisierung:
Extreme Umweltverschmutzung => Erkrankungen => Proteste der Bev.
ständig steigernder Oelbedarf => Umdenken ab 1973 (Oellkrise)
=> Strukturwandel
Abkehr vom Rohstoff-und Energieintensiver Industrie (Stahl/Werften)
Wandel zur Wissensindustrie + Miniaturisierung
Seit ca 1985: Auslagerung in \"Billigproduktionsländer\", z.B. Süd-Korea
Besonderheit: Zusammenarbeit Staat-Wirtschaft
MITI = Ministerium für internationalen Handel und Industrie
beratende und lenkende Funktion
zuständig für Infrastrukturausbau und Patentwesen (Lauf zeit!)
Häufig Studienfreundschaften - Spitzenmanager aus derselben Elite-Universität (\"gakubatsu\" = akad. Clique)
=> rasche Genehmigungsverfahren,
reibungslose Finanzierung
steuerliche Vorteile (insbesondere für Großbetriebe)
=> \"Laserbeam-Marketing\", Augenmerk auf nur 1 Produkt: Entwicklung / riesige Produktionsanlagen / globale Vermarktung
Nachteile für Klein- /Kleinstunternehmen: (\"Duale Struktur\")
80% der Arbeitskräfte - 50% der japanischen Gesamtproduktion, d.h. insgesamt unproduktiver
schlechtere Beziehung zum MITI
hohe Verantwortung als Zulieferer
gesamte Entwicklungsverantwortung
Lagerhaltung - \"just in time\" - Produktion der Großunternehmen
strenge Hierarchie => starkes soziales Gefälle
keine Tarifverträge für Arbeitnehmen bei Kleinunternehmen
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