2. 1. Einzelinformation
Die Berufswahl kann nur nach einem Prozeß der Berufsorientierung getroffen werden, daher ist rechtzeitiges Informieren über die Berufswelt bzw. Klarheit über persönliche Interessen grundlegende Voraussetzung für eine gute Entscheidung. Diese "Einzelinformation" ist für Interessierte aller Altersgruppen, die sich in solch einer Situation befinden, gedacht. Aller Anfang ist das Interessenprofil. Der Berufs -Informations - Computer (BIC) formuliert persönliches Interesse in bezug auf die Berufswelt, er erforscht aber auch die individuellen Neigungen und Anforderungen und ermöglicht damit einen Blick auf die Berufe und Ausbildungen, die dazu passen. Dieser Computer wird in nächster Zeit ins World Wide Web gestellt, dadurch wird ermöglicht, direkt über Links zu den vorgestellten Schulen oder Betrieben Kontakt aufzunehmen. Etwa 1000 Berufe sind in diesem Programm beschrieben. Zusätzlich sind in etwa 300 Ordnern Informationsmaterial gesammelt, um einen zeitgemäßen Eindruck von den beruflichen Gegebenheiten zu ermöglichen. Etwa 900 Filme stehen in der Videothek zur Verfügung. Selbstverständlich helfen die Mitarbeiter im BIWI mit ihrem Fachwissen bei Anfragen gleich direkt weiter, für ausführliche Beratungsgespräche sind Terminvereinbarungen notwendig. Der Großteil der Informationsquellen ist aber so ausgerichtet, daß erste Schritte zur Berufswahl selbständig erarbeitet werden können. Das Informationsangebot steht allen Ratsuchenden Menschen während der Öffnungszeiten zur Verfügung, Schulklassen und Kursgruppen müssen allerdings einen Termin vereinbaren. Für die erste informative Auseinandersetzung mit der Berufswelt ist ein Zeitrahmen von zwei Stunden angemessen, ein wirklicher Überblick ist aber sicher erst nach mehreren Besuchen möglich.
Nachdem jährlich etwa rund 20.000 Interessierte diese Einrichtung in Anspruch nehmen, sind die elektronischen Berufsbeschreibungen auch eine perfekte Möglichkeit für Unternehmen, für sich Werbung zu machen. Diese Rubrik nennt sich "Wiener Ausbildungsbetriebe stellen sich vor" und soll die Anforderungen und Angebote des Betriebs vermitteln.
2. 2. Spezielle oder weiterführende Berufsberatung
Im Rahmen individueller Berufsberatungsgespräche mit vorhergehender Terminvereinbarung können innerhalb von ein bis zwei Stunden Fragen diskutiert werden, für die man mehr Zeit und Ruhe braucht und die kein Computer beantworten kann. Hier helfen die BIWI - Experten weiter: Zuerst wird versucht, das bisherige Ausmaß der Berufsorientierung festzustellen und die nächsten Schritte aufzuzeigen, um schließlich zu einer Entscheidungsfindung bei der Berufswahl zu kommen. Interessen und Begabungsschwerpunkte sollten dabei bereits überlegt sein; Entsprechend den persönlichen Voraussetzungen werden mögliche Ausbildungswege, Berufsbereiche und Alternativen besprochen. Dabei wird versucht, Wunsch und Realität miteinander in Einklang zu bringen sowie Interessen und Eignung mit der Arbeitsmarktsituation zu koordinieren. Bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird, sollte die Berufswelt auch praxisnah erlebt werden..
Prinzipiell können alle interessierten Personen dieses Service nutzen; bei Jugendlichen sind jedoch die Eltern miteinzubeziehen. Die BIWI - Berufsberater verfügen durch ihren ständigen Kontakt mit Betrieben und Unternehmern über besonderes Wissen in Berufskunde und kennen die aktuelle Lage des Arbeitsmarktes. Dadurch, daß die Beratungsunterlagen wie etwa Fotomaterialien, Ausbildungsvorschriften oder Anforderungsprofile laufend recherchiert und aktualisiert werden, sind diese stets auf dem neuesten Stand.
2. 3. Erstorientierung für Schulklassen
Für Schülergruppen sollen im Rahmen des Berufskundeunterrichtes Funktion und Möglichkeiten eines Berufsinformationszentrums wie die des BIWI dargestellt und ein Überblick über die Berufswelt gegeben werden. Diese Erstorientierung ist für Schülergruppen und Klassen aus Pflichtschulen, berufsbildenden Schulen und AHS gedacht. Vom Lehrer wird ein halber Tag im BIWI reserviert, die ideale Gruppengröße dafür beträgt 15 Personen. Je nach Bedarf gibt es einen Einführungsvortrag. In Gruppen wird die Planung und Methodik der Berufsfindung bzw. die Benützung eines Berufsinformationszentrums erarbeitet. Daneben können in Einzelarbeiten die individuellen Interessensprofile der Schüler erstellt und nähere Informationen zu den gewünschten Berufen oder Ausbildungswegen eingeholt werden. Als Medien stehen dafür der Berufs-Informations-Computer, die Videothek sowie die Berufskundeordner mit einer Sammlung schriftlichen Materials über die wichtigsten Berufe zur Verfügung. Dadurch wird ein erster Einblick in die Möglichkeiten der Berufswelt bzw. der unterschiedlichen Ausbildungswege geboten. Eine Zusammenfassung mit dem Berufsberater rundet den BIWI-"Schnuppertag" ab und gibt der ganzen Klasse Gelegenheit für persönliche Fragen.
Gruppen- bzw. Klassenbesuche im BIWI sind Teil des Unterrichts und werden daher vom verantwortlichen Lehrer vereinbart, vorbereitet, begleitet und nachbesprochen. Das genaue Programm bzw. das Ausmaß der Betreuung durch die BIWI - Berufsberater hängt nicht nur vom Schultyp, sondern auch vom Wissensstand der Schüler zum Thema Berufsorientierung ab.
Solch ein Besuch soll die Schüler neugierig auf die Berufswelt machen und ihr Interesse wecken. Den Lehrern soll er Hilfe und Anregung für den Unterricht bieten.
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