Der Widerstand der Edelweißpiraten beschränkte sich anfangs auf das ihnen Mögliche ohne von der Gestapo ohne weiteres verhaftet oder bestraft werden zu können.
Der passive Widerstand bestand darin, unerlaubt "Feindsender" abzuhören, die Arbeitszeit zu verschleppen, um somit eine ununterbrochene Versorgung der Nazis zu unterbrechen. Außerdem zeigten Arbeiter ihre Abneigung gegen das Regime durch Krankmeldungen bei Parteiversammlungen, obwohl sie kerngesund waren, und verbreiteten antifaschistische Witze, die, wenn ein Faschist sie gehört hätte, die Erzähler ins Gefängnis hätten bringen können. Heute erscheint uns dieser passive Widerstand sogar eher lächerlich im Vergleich zum aktiven Widerstand (zum Beispiel das Verstecken eines Flüchtlings oder die Unterstützung Verfolgter, die die Edelweißpiraten ebenfalls betrieben), doch wenn man sich bewusst wird, dass ein herablassendes Wort über Hitler, das Regime oder den Krieg zu Folterungen oder sogar Zuchthaus führen konnte, so wird klar, dass selbst das Erzählen eines antifaschistischen Witzes eine sehr mutige Tat war.
So müssen wir die Jugendlichen der Edelweißpiraten für ihren Mut und heftigen Widerstand, der damals am Rande des Kriminellen lag und durch die Erziehung in antifaschistischen Familien, deren Mitglieder oft verfolgt, verhaftet oder sogar getötet wurden, gefördert wurde, doch sehr bewundern.
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