Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (Kosten bis Ende 1935: 5 Mrd. Reichsmark) und ein Anstieg der Rüstungsausgaben um das Neunzehnfache lassen die Staatsschulden unaufhörlich steigen.
Bereits im Mai 1934 wurde die "Metallurgische Forschungsgesellschaft mbH" (Mefo) gegründet, unter deren Deckmantel die Rüstung mit Hilfe von Wechseln der Reichsbank finanziert wurde (1937/38: 12 Mrd. RM)5. Am 1. April 1938 wurden die sogenannten Mefo-Wechsel durch Lieferschatzanweisungen bzw. Zwangsanleihen ersetzt. Trotzdem stand der NS-Staat bereits 1938 vor der Zahlungsunfähigkeit und nur die Gold- und Devisenbestände Österreichs und der Tschechoslowakei überbrückten die Zeit bis zum Krieg.
Während des Krieges wurden durch Steuern etwa 184,7 Mrd. RM aufgebracht. Diese Einnahmen deckten aber die Gesamtausgaben des Reiches im Krieg in Höhe von etwa 657,4 Milliarden RM nur ansatzweise. 20% der gesamten deutschen Kriegsausgaben von 445 Mrd. RM wurden von den besetzten Ländern "erbracht". Das Regime benutzte zudem eine "geräuschlose Finanzierung und verpflichtete die öffentlichen Kapitalsammelstellen (...), ihre Mittel direkt dem Reich zur Verfügung zu stellen."6 Auf diese Weise beschaffte sich der NS-Staat von 1939 bis Ende 1944 rund 160 Mrd. RM. Die Differenz blieben Staatsschulden: 1945 beliefen sie sich auf rund 380 Milliarden Reichsmark. Das Reich war praktisch finanziell bankrott.
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