Spätestens seit Ende des Golf-Kriegs ist das Verhältnis zwischen den USA und den islamischen Staaten gespannt. Die US-Truppen blieben nach dem Golf-Krieg weiterhin in der Region stationiert, was von der dort ansässigen, muslimischen Bevölkerung als Entweihung ihrer heiligsten Stätten und somit als Provokation betrachtet wird.
Des weiteren gilt Amerika in der islamischen Welt als Freund Israels, und die Interessen Israels auf der einen und die der Palästinenser, also der Moslems, auf der anderen Seite sind grundverschieden.
Erschwerend kommt hinzu, dass die USA mit ihrer Politik im Golf und in Zentralasien vor allem wirtschaftliche Ziele verfolgten, was dazu führte, dass die US-Regierung das Taliban-Regime anfangs tolerierte, um die politische Lage dort zu stabilisieren. Dies erschien notwendig, um eine Pipeline durch Afghanistan zu legen, die Erdgas aus den ehemaligen Sowjetrepubliken nach Pakistan zu fördern. Von dort sollte das Gas in den Westen verschifft werden. Damit wären die Vereinigten Staaten weniger abhängig vom Öl aus dem Golf gewesen. Dass die Taliban enge Kontakte zu bin Laden hatten, war den USA bekannt.
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