Dieser drastische Abbau von ausländischen Arbeitskräften Anfang der 80iger ließ sich auf eine weitere Wirtschaftskrise, die durch einen 2.Ölschock 1979 ausgelöst worden war, zurückführen. Zu einem gegensätzlichen Trend kam es durch den Prozess der Entindustrialisierung und der Expansion des Dienstleistungssektors. Der tertiäre Sektor hatte in den Jahren von 1976 bis 1983 insgesamt eine Zuwachsrate von 22,3% vorzuweisen. Nun wurden vermehrt ausländische Arbeitskräfte, insbesondere weibliche, im Dienstleistungsbereich beschäftigt, tendenziell in unqualifizierten Jobs. Waren 1973 noch fast drei Viertel der ausländischen, unselbständig Erwerbstätigen in Industrie und Gewerbe beschäftigt, sank dieser Anteil bis 1983 auf 55,7%.
Ab Mitte der 80er-Jahre entwickelten sich Konjunktur, Arbeitslosigkeit und Ausländerbeschäftigung nicht mehr konform. Während die Wirtschaft wieder leichte Wachstumstendenzen zeigte, stiegen Arbeitslosigkeit und Ausländerbeschäftigung an. Diese Entwicklung war einerseits durch den genannten Strukturwandel in der Wirtschaft, also durch die Verlagerung in den lohnungsgeschützten Dienstleistungssektor, andererseits durch die Nachfrage am Arbeitsmarkt nach niedrig qualifizierten Arbeitskräften, während auf der Angebotseite die Qualifikation der österreichischen Bevölkerung stieg.
|