Durch den Sieg über Frankreich am 28. Januar 1871 flossen zusätzlich Kriegsreparationen (ca. 5,57 Milliarden Francs) in die Staatskasse des Reiches. Ein Großteil der Reparationen wurde dabei zur Schuldentilgung verwendet. In den folgenden Jahren ließ der unausgeglichene Reichshaushalt die Schulden (ca. 5 Mrd. Mark) immer weiter anwachsen.
Die gesamten Kriegskosten des Reichs im 1. Weltkrieg (1914-1918) beliefen sich auf 164 Milliarden Mark, wobei rund 57 Mrd. Mark durch Schatzwechsel, Schatzanweisungen sowie ähnliche Schuldverschreibungen, und nur 10 Mrd. Mark durch Kriegsabgaben und Steuererhöhungen aufgebracht wurden.2 "Die Kriegskosten werden nur zu etwa 60% durch insgesamt neun Kriegsanleihen mit 96,93 Milliarden Mark aufgebracht. Die Deckung der Kriegskosten erfolgt tatsächlich in beträchtlichem Umfang durch die Notenpresse (..)"3 Die Folge dieser Form der Kriegsfinanzierung war eine immense Staatsverschuldung. Zur Veranschaulichung sind in den Anlagen zwei Tabellen zu finden (5.1 / 5.2).
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