Als Cicero ein Jahr als Quästor Sizilien verwaltete, war er danach Mitglied des Senates. Im Jahre 66 wurde er Prätor und hielt seine erste politische Rede. Sie bewirkte, dass Pompeius den Oberbefehl im Krieg gegen Mithridates bekam. So war 64 der Weg für das Konsulat frei. Da seine beiden Mitstreiter L. Catalina und C. Antonius umstritten waren, wurde er an erster Stelle gewählt. Als Konsul brachte er das Agrargesetz des Volkstribunen P. Servilius Rullus zu Fall, dessen Hintermänner Cäsar und Crassus waren, und verhinderte, dass Rullus für fünf Jahre an die Macht kam.
Ciceros größter Erfolg als Politiker war aber, dass er die Verschwörung um L. Sergius Catalina zu Fall brachte.
Catalina bekam durch das Verschuldungsproblem, das alle Klassen betraf, viele Anhänger. Und auf die Rekrutierung einer Privatarmee rief der Senat das am 21. 10. 63 v. Chr. das senatus consultum ultimum (Notstandsrecht) aus. Im November wurde Catalina zum Staatsfeind erklärt.
Seine Mitbeschwörer überführte Cicero am 3. 12. und am 9. führte er gegen das Votum Cäsars einen Senatsbeschluss herbei, der die Tötung der dringend Verdächtigen zuließ.
Er ließ sie hinrichten und verstieß so gegen ein geltendes Bürgerrecht, das die Tötung eines Bürgers ohne Gerichtsverhandlung verbot.
Ciceros Einwand, dass sie Staatsfeinde wären, war falsch, da sie keine hostes (Feinde) waren, noch mit einer Waffe in der Hand angetroffen wurden.
Da sich Cicero nicht dem Triumvirat Pompeius - Cäasar - Crassus nicht anschloss, ebneten sie dem P. Clodius, einem persönlichen Feind von Cicero, den Weg zum Volktribun. Dieser verabschiedete 58 ein Gesetz, dass das töten eines romischen Bürgers ohne Gerichtsurteil nicht zuließ.
Cicero verbrachte danach freiwillig 15 Monate im Exil. Er konnte zwar 57 zurückkehren, blieb aber die weiteren Jahre ohne politischen Einfluss. In Dieser Zeit verfasste sein größten Werke.
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