1973 verbündeten sich Ägypten und Syrien zu einem Militärschlag gegen Israel, mit dem Ziel, die 1967 verlorenen Gebiete wieder zu erlangen. Die arabischen Staaten wurden durch ihren Verbündeten UdSSR unterstützt, viele arabische und asiatische Staaten erklärten sich mit den Arabern solidarisch. Die reichen Ölstaaten Saudi-Arabien und Kuwait finanzierten die arabische Armee und ermöglichten Ägypten und Syrien damit den Erwerb der neuesten sowjetischen Waffen. Die Öl produzierenden Länder stellten ihre Erdölexporte in die Vereinigten Staaten und nach Westeuropa ein, da diese Israel unterstützten.
Der Angriff der arabischen Verbündeten erfolgte am 6.Oktober 1973, dem jüdischen Versöhnungsfest Jom Kippur. Die israelischen Streitkräfte konnten die Angreifer nach dreiwöchigen Kämpfen abwehren, mussten aber große Verluste hinnehmen. Doch Israel hatte sich wieder einmal behaupten können: Am 26.Oktober stimmte die israelische Regierung den Waffenstillstandsvereinbarungen zu. Israel stand aber weiterhin unbeschränkten arabischen Ressourcen gegenüber und war wirtschaftlich angeschlagen. Lediglich massive wirtschaftliche und militärische Hilfe aus den USA konnte das Gleichgewicht in der Region noch halten, aber auch die amerikanische Unterstützung konnte eine Wirtschaftskrise nicht aufhalten.
Im Bemühen, eine Friedensvereinbarung zu erreichen, entsandte US-Präsident Richard M.Nixon seinen Außenminister Henry Kissinger mit dem Auftrag, zwischen Israel, Ägypten und Syrien zu vermitteln. Ergebnis der Verhandlungen war, dass sich die israelischen Truppen 1974 vom Suezkanal bis zu den Sinaipässen und von den Gebieten östlich der Golanhöhen zurückzogen.
Der Jom-Kippur-Krieg und seine Folgen hatte zu einer instabilen innenpolitischen Lage in Israel geführt: Ministerpräsidentin Golda Meir und ihr Kabinett traten 1974 zurück; der ehemalige Stabschef der Armee während des Sechstagekrieges, Itzhak Rabin, bildete eine neue Regierung. Doch auch seine Politik konnte die Inflation und die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage nicht aufhalten. Bei den Wahlen von 1977 verlor die Arbeiterpartei die Mehrheit in der Knesset, und Menachem Begin wurde neuer Ministerpräsident. Er war der Vorsitzende des rechten Likud-Blockes, dessen Mitglieder territoriale Konzessionen ablehnten.
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