Das Angebot an arbeitsfähigen Händen und Köpfen, die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen, der Verbrauch an Rohstoffen, die Bodennutzung und nicht zuletzt die Anhäufung von Abfällen stehen n enger Beziehung zur Bevölkerungszahl.
1.1.1 Das Bevölkerungswachstum: der demographische Übergang
Das Bevölkerungswachstum war mit eine Ursache für das Einsetzen der Industriellen Revolution.
Wegen der besseren Ernährung und der medizinischen Fortschritte ging die Sterblichkeitsrate erheblich zurück. Die Folge war ein wachsender Geburtenüberschuss und damit ein rasches Anwachsen der Bevölkerung.
1.1.2 Die "malthusianische Falle"
Der Bevölkerungszuwachs veranlasste um 1800 den englischen Volkswirtschaftler und Pfarrer Malthus, eine allgemeine Ernährungskrise vorauszusagen, die aber nicht eintrat.
1.1.3 Die Binnenwanderung und die Urbanisierung
Binnenwanderung
Die Menschen zogen vom Land in die Städte und aus abgelegeneren, ärmeren Landesteilen in die neuen Industriegebiete. Diese gewaltige Wanderungsbewegung vollzog sich im Kleinen, vom Dorf in den nächstgelegenen Fabrikort, und im Grossen - über Staatsgrenzen hinweg - von den armen Landstrichen Ost- und Südeuropas in die industriellen Zentren des Kontinents. Beeinflusst durch push- und pull- Faktoren.
Urbanisierung
Die meisten der bestehenden Grossstädte erlebten eine starke Zuwanderung. Zudem erschienen neue Grossstädte auf der Landkarte. In der gleichen Zeit entvölkerten sich viele Landstriche. Die massenhafte Abwanderung aus ländlichen Gebieten wird fachsprachlich als Landflucht bezeichnet.
1.1.4 Die Auswanderung nach Übersee
Immer dann, wenn die Menschen nicht einmal mehr in einer fremden Grossstadt auf bessere Lebensbedingungen hoffen konnten, als sie in ihrer angestammten Umgebung antrafen, kehrten sie Europa den Rücken. Rein zahlenmässig am meisten Menschen wanderten also aus nackter Not aus.
Auch die politische Lage in Europa spielte eine Rolle. So verliessen die Deutschen nach der gescheiterten Revolution von 1848 und mit der danach einsetzenden Unterdrückungswelle ihre Heimat.
Es wird geschätzt, dass in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vier Millionen Menschen Europa verliessen und in erster Linie nach Nordamerika übersiedelten.
Am grössten war der Anteil der Auswanderer gemessen an der Bevölkerung in Irland. Die kleinere der britischen Inseln wurde von England beherrscht. Das Land gehörte zu 90 % englischen Gutsbesitzern. Die irischen Landarbeiter mit ihren kinderreichen Familien lebten auf den grossen Gütern meist unter unsäglichen Bedingungen.
Im Jahr 1845 kam es in Irland zudem zur schlimmsten Hungersnot des 19. Jahrhunderts in Europa. Eine Krankheit hatte die Kartoffeln, das Grundnahrungsmittel der Menschen in Irland im Boden verfaulen lassen. Danach kam es zu einem richtigen Exodus aus Irland.
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