Neben Produktion und Absatz ist die Beschaffung einer der Hauptfunktionen im Güterstrom, der den Betrieb fortwähren durchläuft.
Welche Produktionsfaktoren sind zu beschaffen?
Kapital
Betriebsstoffe
Arbeitskräfte
Werkstoffe
Beschaffungsplanung umfaßt:
i.w.s. den Einkauf von Werkstoffen, Betriebsmittel, die Bereitstellung von Arbeitskräften und die Aufnahme von Finanzmittel.
I.e.s. Die Bereitstellung von Werkstoffen, fertigen Erzeugnisse und Waren. Die Beschaffungsplanung ist abhängig von der Fertigungsplanung und diese wiederum ist abhängig vom Absatzplan.
= Marktwirtschaft
Der Bereich Materialwirtschaft umfaßt alle Tätigkeiten, die auf eine wirtschaftliche sinnvolle Beschaffung (Einkauf), Verlagerung (Bereitstellung für die Fertigung) und Nachlagerung (Bereitstellung für den Absatz) gerichtet sind.
Bergriff \"Material\":
Lat. Materia = Grund-, Urstoffe aus denen etwas hergestellt wird
Werkstoffe:
Rohstoffe: Hauptbestandteil der Erzeugnisse
Hilfsstoffe: Nebenbestandteil des Produkts
Betriebsstoffe: werden beim Produktionsprozeß verbraucht
Fertigteile: werden unverändert eingebaut
Handelswaren: werden unverändert weiter verkauft
Beschaffungsziele:
Sicherstellung der termingerechten Versorgung
Minimierung der Beschaffungskosten (
Sicherstellung einer anforderungsgerechten Qualität
Zu 1) Logistikziele
Zu 2) Kostenziele
Zu 3) Qualitätsziele
Beschaffungsziele:
ökologische Ziele
Substitution von Umweltschädlichen Werkstoffen
Ressourcen schonender Transport
sozialverträgliche Ziele
Einhalten von Mindestarbeits- Standards in Erzeugerländern
Problem: einer möglichen Zielkonkurrenz
z.B. zwischen Logistik und Kostenziel
Wann ist das materialwirtschaftliche Optimum erreicht?
Anschaffungskosten minimiert sind und } Formalziel
Das Material
in der gewünschten Güte
zur richtigen Zeit
am richtigen Ort SACHZIELE
in der gewünschten Menge
bereitgestellt wird.
Materialbereitstellung in der gewünschten Güte
Art und Qualität der zu beschaffenden Ware werden i.d.R. von der Konstruktions- und Entwicklungsabteilung vorgegeben.
Häufig werden keine festen Qualitätsnormen, sondern Qualitätsspannen benannt, die der Einkauf bei der Materialbeschaffung beachten muss.
Problem: Zielkonkurrenz
Qualitätsziel ~ Kostenziel
1. höhere Qualität höhere Einstandskosten
↓
höhere Kapitalbindung
2. geringere Qualität niedrige Einstandskosten
↓
höhere Fertigungskosten
- ökologische Problem
z.B. Entsorgung
- Image Verlust von Nachfragern
durch: ungünstige Verarbeitungsbedingungen
höherer Ausschuß
Materialbereitstellung am richtigen Ort:
das material durchläuft eine Vielzahl unterschiedlicher Transportwege (außer- und innerbetrieblich) bis es am Verbtrauchstort angelangt ist.
= der materialwirtschaftliche Bereich muss über die günstigsten Transportmittel entscheiden:
im außerbetrieb. Bereich: eigener oder fremder LKW
im innenbetrieb. Bereich: Gabelstapler, Fließband
= der Transportweg und die Transportmittel hängen
von der Beschaffenheit der Güter
vom Fertigungsablauf ab.
Materialbereitstellung zur richtigen Zeit:
Die termingerechte Materialbereitstellung hängt ab:
von Lösung des Transportproblems
vom Bestellzeitpunkt bzw. Bestellrhythmus
von der Lieferfähigkeit der Lieferer
Materialbereitstellung in der gewünschten Menge
Enge Zusammenarbeit der Beschaffungsabteilung mit den Bereichen Fertigung und Absatz erforderlich. Diese Abteilungen stellen aufgrund der Fertigungs- und Absatzpläne Angaben über die Bedarfsmenge zur Verfügung.
Prinzipien der Materialbereitstellung
fallweise Beschaffung:
Die Beschaffung erfolgt immer nur dann, wenn sie in der Produktion benötigt wird.
Vorteile:
keine Lagerhaltungskosten
keine Lagerkapitalbindungskosten
keine Wagniskosten (z.B. durch Verderb)
Nachteile:
Produktionsunterbrechung in folge von Materialmangel
Höhere Beschaffungskosten
Schwerere Terminplanung
Höhere Lieferrantenabhängigkeit
2) Fertigungssynchrone Beschaffung
Beschaffung und Produktion erfolgen zum gleichen Zeitpunkt.
Voraussetzung für diese Beschaffungsart ist, eine ständige Lieferbereitschaft des Zulieferers.
Vorteile:
geringere/ keine Lagerhaltungskosten
geringere Beschaffungskosten
Geringere/ keine Kapitalbindungskosten
Nachteile:
nicht termingerechte Lieferung führt zu Produktionsunterbrechungen
höhere Transportkosten
höhere Abhängigkeit der Lieferanten vom Abnehmer
3. Vorratsbeschaffung
Es werden Lagervorräte angelegt, diese Mengen sind größer als die zur Produktion benötigten Mengen.
Vorteile:
kein Produktionsstillstand
Kostenvorteile durch höhere Abnahmemenge
Keine Materialengpässe
Geringere Bestellkosten und Transportkosten
Nachteile:
hohe Kapitalbindungskosten
hohe Lagerhaltungskosten
relativ hohe Wagniskosten
Planung des Bestelltermins
Bestellpunktverfahren:
es wird aufgrund eines vorgegebenen Meldebestand bestellt.
Ist ein bestimmter Meldebestand erreicht (Bestellpunkt) wir dies der Beschaffungsabteilung gemeldet/ mitgeteilt.
Dies bestellt die angeforderte Menge
Diese Menge sollte vorher als \"optimale Bestellmenge\" ermittelt worden sein
Der eiserne Bestand sollte auch berücksichtigt werden.
Wird nicht zu einem festgelegten Termin festgelegt.
Def. Meldebestand:
Bei erreichen dieser Lagermenge wird der Bestellvorgang ausgelöst.
Beschaffungs-, Lieferzeit: Zeitraum zwischen Bestellung und Eintreffen der Ware.
Meldebestand= Tagesverbrauch* Beschaffungszeit+ eisener Bestand
Def. Mindestbestand:
Eiserner Bestand deckt die Risiken bei Lieferverzögerungen (z.B. Streik, Umweltkatastropfen) sollte nur im Extremfall daraufzurückgegriffen werden.
Def. Höchstbestand:
Lagerbestand, bei dem die Lagerkapazität erreicht wird.
Einflussfaktoren: verfügbarer Lagerraum anfallende Lagerkosten, Zinskosten, Lagerfähigkeit der Ware, Nachfrage/ Verbrauch Überalterungsrisiko der Ware.
Bestellrhythmusverfahren:
= Ausgangspunkt = Optimale Bestellmenge
Festlegung des Bestelltermins
unabhängig von der Entwicklung des Lagerbestandes
Zu festgelegten termin wird bestellt
Es ergeben sich unerwünschte Auswirkungen (wenn Bedarf schwankt)
Das Verfahren vereinfacht das Bestell- und Bestandsüberwachungssytem
Problem: Bedarf ↑ Vorrat nicht ausreichend
Bedarf ↓ überbestand
Folge: Neufestlegung der optimalen Bestellmenge
Bestellmenge: Höchtbestand- derzeitiger Bestand
Siehe Blatt genauer an vom 22.04.( Nach welchem Verfahren kann ....)
Lagerkennziffern
Durchschnittlicher Lagerbestand:
Bestellmenge
2 + eiserner Bestand
oder
Anfangsbestand Schlußbestand
2
Umschlagshäufikeit:
Jahresverbrauch
Durchschnittlicher Lagerbestand
Die Umschlagshäufigkeit gibt an, wie oft sich der Wert oder die Menge des durchschn. Lagerbestandes innerhalb einer Periode umschlägt.
Durchschnittliche Lagerdauer:
360 Tage
Umschlagshäufigkeit
Die durchschn. Lagerdauer zeigt, wie lange das Material im Durchschn. lagert.
Durchschnittliche Lagerkosten:
Durchschn. Berstand * Lagerkosten pro Stück
Durchschnittliche Kapitalbindung:
Durchschn. Bestand * Einkaufspreis pro Stück
Lagerzinssatz (LZS):
Durchschn. Lagerdauer * Marktzinssatz
360
Je höher der Lagerzinssatz , desto höher ist der Zinsverlust, der das U durch die Lagerhaltung erleidet.
Das dort gebundene Kapital würde bei den Geschäftsbanken Zinsen einbringen
Lagerzinsen:
Durchschn. Kapitalbindung * LZS
100
Fertigungsverfahren
verschiedenen Möglichkeiten der organisatorischen Gestaltung des Fertigungsablaufes
Fließfertigung
Werkstattfertigung
Baustellenfertigung
Gruppenfertigung
Zu 1) Wenn der Standort der Betriebsmittel und Arbeitsplätze nach dem Fertigungsablauf bestimmt wird, liegt eine Fließfertigung vor.
Reihenfertigung Arbeitsplätze in Reihenfolge des Arbeitsablaufes, Transport zwischen den Werkstätten entfällt.( es fällt die genaue zeitliche Abstimmung der Arbeitsverrichtung)
Vorfertigung und Montage Serienfertigungen
Taktgebundene Fließarbeit mit genauer Taktabstimmung ohne Zwischenstapel, Puffermöglichkeit begrenzt
Montage in der Massenfertigung
Zu 2) Wenn der Durchlauf der Werkstücke vom Standort der betreibsmittel und Arbeitsplätze abhängt, spricht man von Werkstattfertigung ( die Werstücke müssen zu den einzelnen Bearbeitungsvorgängen in die best. Fertigungsbereiche transportiert werden.
Nach dem Verrichtungsprinzip
Vorfertigung und Montage in der Einzelfertigung
Vorteile:
Anpassung an Marktänderung
Hohes Maß an Flexibilität
Nachteile:
wegen veränderter Verrichtung ist der Ausschuss geringer
Ausnutzung der Betriebsmittel schwer zu lösen
Zu 3) Eine ortsgebundene Fertigung liegt vor, wenn nicht das Produkt zu den Betriebsmitteln, sondern die Betriebsmittel zum Produkt transportiert werden müssen.
externe (z.B. Brücken, Straßen)
interne (Schiffsbau, Flugzeugbau)
Problem bei extern: - Planung der Baustelleneinrichtung
- Organisation des Transports
Verteilung der Produktionsmittel auf die einzelnen Baustellen.
Zu 4) Die Produktionsmittel für einzelne Fertigungsschritte werden zusammengefaßt in Gruppen.
Innerhalb der einzelnen Gruppen jedoch einen Aufstellung nach dem Arbeitsgang.
Def: Hier werden Fließfertigung und Werkstattfertigung neben einander angewendet. Man kombiniert sie um die Vorteile bei der Fertigungsformen zu nutzen und die Nachteile zu vermeiden. Man nutzt dieses Verfahren, wenn best. Einzelteile für alle oder viele Erzeugnisse des Produktionsprogramms benötigt werden.
Vorteile:
beschleunigter Fertigungsprozess
verkürzte Transportwege
wenig Zins- und Lagerkosten
schnelle Umstellung
Nachteile:
keine Anpassungsfähigkeit
Nachfrageverschiebung
Dann gibt es noch:
Automatische Fertigung:
Mensch von Fließarbeitstätigkeiten und zeitlicher Bindung an Anlage befreit,
Überwachungsfunktion
Vorfertigung in Massenfertigung
Mischform:
Reihen- und Fließfertigung:
Arbeitsplatzverbindung mittels mechanischer Fördermittel, begrenzte Zwischenstapelungen (Pufferstapelungen)
Montage in Serienfertigungen
Fertigungskosten:
Def.: Kosten
In Geld ausgedrückter Verbrach von Güter und Dienstleistungen zur Erstellung betrieblicher Leistungen
betriebliche Aufwendungen
Gliederung der Kosten nach Kategorien
1) Kosten nach Sachlichkeit
Material/ Kosten
Gehälter Kosten im IKR erfaßt im ReWe
Mieten
2) Kosten nach der Zurechenbarkeit (Verrechnungsbezogen)
Einzelkosten (können dem Kostenträger [Produkten/ Waren] unmittelbar zugerechnet werden) d.h. ohne vorherige Verrechnung über die Kostenstellen, den Kostenträgern.
Gemeinkosten (können den Kostenträgern nicht unmittelbar zugerechnet werden) (z.B. Miete, Strom), da sie für mehrere oder alle Leistungen der Kostenbereiche entstanden sind, z.B. Abschreibungen, Versicherung...
Kosten nach dem Zeitbezug
Ist Kosten : tatsächlich angefallene Kosten
Normal Kosten: ¢ aus den in der Vergangenheit entstandenen Kosten
Plan Kosten: Im voraus geplante und bestimmte Kosten
Kosten in Abhängigkeit des Beschäftigungsgrad
Fixe Kosten (fix= fest, Konstant) fallen unabhängig von der Höhe der Ausbringung immer in gleicher Höhe an. Fixe Kosten sind in der Regel Gemeinkosten.
Variable Kosten, die sich mit der Änderung der Ausbringung ebenfalls ändern und zwar entweder im gleichen Verhältnis oder aber schneller oder langsamer als die Ausbringung
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