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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Bereiche der integration



Wer bereits ein fremdes Land bereist hat, dem ist sicherlich schon der eine oder andere Lapsus unterlaufen. Sei es beim Grüssen, bei der Kleiderwahl oder bei anderen, allgemeinen Verhaltensregeln.
Nicht anders ergeht es Ausländern, die in die Schweiz kommen. Unsicherheiten und Unwissenheit bezüglich unseres Rechtssystems, unseres Lebensstils und unserer Kultur erleichtern den Ausländern ihre Integration keineswegs. Daneben wirken Rassismus, Einsamkeit oder Arbeitslosigkeit belastend auf die Psyche. All diese Unsicherheiten und Ängste gilt es im Verlaufe des Integrationsprozesses abzubauen oder zu vermindern.
Ein Fünftel der Wohnbevölkerung und ein Viertel der Erwerbstätigen in der Schweiz sind Ausländer. Sie bewältigen einen beträchtlichen Teil des Arbeitsvolumens und leisten somit einen wesentlichen Beitrag zu unserem Wohlstand. Deswegen ist es von grosser Bedeutung, Migranten zu integrieren. Der Prozess der Integration ist langwierig und beruht auf dem Einsatz des zu Integrierenden und dem der Personen, die mit ihm in Kontakt stehen. Eine minimale Eigenleistung und Motivation seitens der Ausländer werden vorausgesetzt, sonst sind alle Integrationsbemühungen wirkungslos.

6.1. Arbeit
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, ist Arbeit der wichtigste Faktor zur Integration. Sie verschafft Selbständigkeit und Unabhängigkeit, hilft neue Kontakte zu knüpfen und fördert das Wirtschaftswachstum. Der Anteil der Ausländer an der gesamten erwerbstätigen Bevölkerung beträgt - wie oben erwähnt - rund 25%. Unsere Wirtschaft würde ohne die Mithilfe von Ausländern nicht in dem Rahmen funktionieren können, wie sie es heute tut. Einen wichtigen Beitrag an die Schweizer Wirtschaft leisten die ausländischen Arbeitskräfte nicht nur im Gast-, Baugewerbe oder im Gesundheitsbereich, sondern auch in der Forschung und in der Computerbranche. Die junge ausländische Wohnbevölkerung trägt zudem massgeblich zur finanziellen Sicherung unseres Sozialwesens bei.
Ein Ausländer ohne Arbeit wird schnell einmal als arbeitsunwilliger Profiteur abgestempelt. Unter anderem deshalb ist es wichtig, Migranten bei der Suche nach Arbeit zu unterstützen, ihnen Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten anzubieten und sie den Schweizer Angestellten gleichzustellen.
Im Bereich der Arbeit ergeht es Ausländern ähnlich wie Schweizern. Ein arbeitsloser Schweizer ist, genau wie ein Ausländer, mit seiner Situation nicht glücklich. Wer keine Arbeit hat, fühlt sich nutzlos und überflüssig. Dieser Umstand kann ganz schön am Selbstwertgefühl eines jeden Menschen nagen. Was wiederum dazu führen kann, dass man sich gegenüber anderen verschliesst. Und genau dies ist kontraproduktiv für die Integration. Unter anderem deshalb wird Arbeit als wichtigster Faktor zur Integration angesehen. Wichtig zur Integration ist auch, dass ein Ausländer "auf eigenen Füssen stehen" kann, dass er also finanziell unabhängig ist. Wer nicht selbst für sich sorgen kann wird in der Gesellschaft nicht gleich akzeptiert. Dies gilt schon für Schweizer und für Ausländer erst recht. Wird ihnen doch schnell einmal der Vorwurf gemacht, nur profitieren zu wollen.
Auch fördert Arbeit die Zufriedenheit eines Menschen. Wer zufrieden ist, ist auch offener. Dieser Umstand ist zwingend erforderlich für eine erfolgreiche Integration.
Nebst Selbstvertrauen, einem guten Gefühl am Abend und finanzieller Selbständigkeit, kann Arbeit einem auch die Möglichkeit bieten neue Kontakte zu knüpfen, andere Menschen kennen zu lernen und sich mit diesen auszutauschen. Gerade dieser Umstand kann einem das Eingewöhnen in einer neuen Umgebung, ja, in einem fremden Land enorm erleichtern. Das erlebt jeder von uns auch, wenn wir umziehen und die Arbeitsstelle wechseln, fühlt man sich am neuen Ort viel integrierter und geborgener, wenn man unter den neuen Kollegen gut aufgenommen wird und eventuell sogar Freundschaften knüpfen kann. Nicht anders ergeht es den Ausländern, nur dass alles für sie, da ein wenig fremder, ein wenig extremer ist. Wenn man sich in einem Bereich, z.B. bei der Arbeit, wohl und integriert fühlt, ist es viel einfacher sich im restlichen Leben einzugliedern. Als Basis, woraus man immer wieder neue Kraft für den Integrationsprozess schöpfen kann, kann Arbeit sehr nützlich sein.
Auch uns Schweizern hilft es in Bezug auf den Integrationsprozess enorm, mit Ausländern zusammenzuarbeiten. Man lernt sich gegenseitig kennen und akzeptieren. Wenn man sich kennt, kann man auch die Handlungen und den Lebensstil des Anderen besser nachvollziehen. Zum Abbau von Grenzen, welche anfangs normalerweise bestehen, ist die Zusammenarbeit von Ausländern und Schweizern unabdingbar. Und wo besteht die beste Gelegenheit zur Zusammenarbeit als eben bei der Arbeit?
Wichtig dabei ist allerdings, dass ein Ausländer die Arbeit nicht nur als Pflicht empfindet. Wenn man nicht glücklich im Job ist, trägt dies auch wenig zur Integration bei. Wenn man den ganzen Tag nur auf den Feierabend wartet und sich gar nicht versucht, mit den Kollegen auseinanderzusetzen, ist die Arbeit vom Standpunkt der Kommunikationsförderung her gesehen nicht sehr hilfreich. Jedoch hilft sie in jedem Fall, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Bei der Arbeit bekommt man zwangsläufig andere Sichtweisen mit. Verbringt man den ganzen Tag mehr oder weniger nur in den eigenen vier Wänden ist die Sichtweise eingeschränkt. Da kann auch der Kontakt zur Familie nicht gross etwas daran ändern. Schliesslich ist die eigene Meinung mit der der Familienmitgliedern oder auch Personen derselben Herkunft eng verbunden. Arbeit ist natürlich nicht alles, um andere Sichtweisen kennen zu lernen, dennoch ist der Rückzug auf die eigene Ursprungsethnie bei Migranten nach der Pensionierung besonders ausgeprägt. Es herrscht dann eine Situation vor, die einer Rückkehr in die heimatliche Umgebung gleicht, welche sich jedoch auf schweizerischem Boden abspielt. Dies wäre genau das Gegenteil von Integration.
Im Bereich der Schwarzarbeit sind Aufklärung und Beratung nötig. Trotz eventuell vorhandener Motivation ist es einem Asylanten nicht erlaubt, seine Arbeitskraft jemandem zur Verfügung zu stellen. Dieser Missstand treibt viele Asylanten dazu, schwarz zu Arbeiten. Dem Staat entgehen dadurch Einnahmen und der \"Arbeitnehmer\" erhält keine Sozialleistungen. Schwarzarbeit ist demnach dringend zu verhindern.

6.2. Bildung und Sprache
Der Ausbildungsgrad der Ausländer ist, gemessen an dem der schweizerischen Bevölkerung, tief . Die Bildung hängt stark mit der Arbeit beziehungsweise Arbeitssuche zusammen und ist deshalb besonders zu berücksichtigen. Migranten sollten Grundkenntnisse in Deutsch und Mathematik vermittelt werden, damit sie sich verständigen und ihre finanziellen Mittel selbst verwalten können.
Das Problem der Bildungsvermittlung in der Schule führt zu einem Zielkonflikt, der nicht einfach zu bewältigen ist. Meist genügt die obligatorische Schule den speziellen Anforderungen der ausländischen Kinder nicht. Da viel Neues, das erst einmal verarbeitet werden muss, auf sie zukommt, wäre ein angepasstes Lerntempo nötig. Allerdings soll es auch nicht so sein, dass Ausländerklassen gebildet werden, da der zwischenmenschliche Kontakt zwischen Ausländerkindern und Schweizerkindern dabei nicht gefördert werden würde. Der normale Umgang untereinander ist gerade in jungen Jahren sehr wichtig, da er - einmal gelernt - später eher als normal empfunden wird.
Die Sprachbarriere erweist sich als eines der grössten Probleme für die Integration. Mangelhafte Sprachkenntnis führt zwangsläufig zu Kontakthemmungen seitens der Ausländer. Andererseits müssen Schweizer mehr Toleranz und Rücksichtnahme zeigen. Nicht jedem Schweizer ist ein anderer Dialekt geläufig, geschweige denn einem Ausländer. Dieser Umstand darf aber zu keinem Kommunikationsstillstand führen; beispielsweise kann man sich bei Verständnisschwierigkeiten in Schriftsprache verständigen. Funktioniert auch das nicht, bleibt immer noch die altbewährte Kommunikation \"mit Händen und Füssen\". Vielleicht sollte man sich einfach ein wenig mehr trauen. Viele Ausländer, die wir in unsere Umfrage einbezogen, haben wollten uns, mit der Begründung nicht gut Deutsch zu sprechen, zuerst gar keine Auskunft geben. Nach kurzem Zureden waren die meisten dann doch bereit und die Kommunikation verlief meist problemlos.
Die Sprache wird zudem aus der Sicht der einheimischen Bevölkerung zu einem Beurteilungskriterium für \"gelungene\" oder \"misslungene\" Integration. \"Nicht die gleiche Sprache sprechen heisst soviel wie nicht dazugehören. Eine Hypothese besagt, dass Ältere und Jüngere nicht die gleiche Sprache sprechen, also auch nicht dasselbe Denken haben. Der Satz lässt sich zum einen durch den Zusatz ergänzen, \"... und auch nicht die gleichen Gefühle\", und zum anderen ohne weiteres auch auf die Kommunikationsformen zwischen ausländischen und einheimischen Bürgern übertragen. Die Sprache kann verbinden: Eine gemeinsame Verständigungsgrund¬lage schaffen. Sie kann aber auch distanzieren und zur Aufrechterhaltung von Distanz beitragen. Beispielsweise die verkürzte und grammatikalisch falsche Sprache, mit der viele einheimische Arbeiter mit ihren ausländischen Kollegen sprechen. Beispielsweise: \"Du kommen heute fünf Uhr Arbeitsstelle.\" Wie kann unter solchen Umständen der richtige Sprachgebrauch gelernt werden, besteht doch gerade noch am Arbeitsplatz die Chance, die Sprache regelmässig zu trainieren. Nach der Pensionierung besteht die Möglichkeit auf regelmässigen, sprachlichen Austausch immer weniger. Womit die zentrale Bedeutung der Arbeit in der Integration einmal mehr unterstrichen wäre.

6.3. Kultur
Integration bedeutet nicht Assimilation: Niemand soll gezwungen werden, seine eigene Kultur, Religion und Bräuche aufzugeben. Die vollständige Aufgabe der eigenen Traditionen und Kultur kann sich sogar integrationshemmend auswirken. Um sich in einer fremden Gegend zurechtzufinden, braucht man auch Vertrautes. Bereits kleine Dinge wie das gewohnte Essen oder vertraute Musik können da sehr hilfreich sein. Migration ist wie das Umtopfen einer Pflanze: Jede Pflanze braucht noch ein Stück alter Erde. Dieses gibt ihr eine gute Startbasis in der neuen Umgebung. Von der eigenen Geduld, der emotionalen Stärke und den Wetterbedingungen am neuen Ort hängt es ab, wie die Wurzeln im neuen Boden gedeihen.
Die Religion spielt im Leben vieler Kulturen eine zentrale Rolle und kann bei der Eingewöhnung in der neuen Umgebung sehr wichtig sein. Sie kann einem Rückhalt bieten. Die Religionsfreiheit sollte in jedem Fall gewährleistet sein. Allerdings sind gewisse Grenzen zu beachten, Grenzen welche aus Rücksicht auf die einheimische Bevölkerung nicht überschritten werden sollten. Sobald es um die Religion geht, driften die Meinungen schnell einmal auseinander.
Am Beispiel des Schächtens ist dies besonders gut erkennbar. Für Schweizer ist es schwierig zu akzeptieren, dass Tiere einen unnötig qualvollen Tod sterben müssen. Für Juden ist diese Prozedur lediglich ein religiöser Brauch und hat nichts mit dem Ausdruck von Gewalt oder Brutalität zu tun, trotzdem stösst er in hiesigen Kulturkreisen auf Unverständnis und Inakzeptanz, was in einer Abneigung gegenüber dieser Religion resultieren kann.
Des weiteren sei das Beispiel des Kopftuches in vielen muslimischen Kulturen genannt. Bei uns stösst es auf Unverständnis, dass Frauen in diesen Kulturkreisen ein Kopftuch tragen müssen. Wir empfinden dies als frauenfeindlich und verachtend. In den jeweiligen Ländern kennt man aber nichts anderes und es wird als normal empfunden, dass die Frau nur mit Kopftuch aus dem Haus geht. Wie uns auch Herr Müllhaupt vom Schweizerischen Roten Kreuz bestätigt hat, können solche unterschiedlichen Ansichten zu Problemen führen. Viele Frauen sehen die Freiheiten, welche die Frauen in der westlichen Welt haben und wollen diese teilweise auch für sich beanspruchen. Dies kann zu Auseinandersetzungen innerhalb der Familie führen. Herr Müllhaupt sieht in solchen extremen Beispielen kultureller Unterschiede eine der wenigen negativen Folgen der Integration.

6.4. Fremdenfeindlichkeit/Rassismus
Fremdenfeindlichkeit ist ein grosses Problem unserer heutigen Gesellschaft. Teilweise ist es verständlich, dass eine gewisse Skepsis gegenüber Neuem vorherrscht, allerdings sollte man den Migranten die Möglichkeit bieten, sich so zu geben wie sie sind. Wenn dieser Wille zum gegenseitigen Kennenlernen vorhanden ist, sollte auch der Rassismus keinen Nährboden finden. Oftmals fehlt diese Bereitschaft und man verurteilt die Ausländer, ohne sie eigentlich zu kennen. Was anonym ist, kann auch problemlos abgelehnt oder bekämpft werden. Werden die Ausländer dann plötzlich zu Bekannten, werden sie aus der anonymen Masse
herausgelöst und werden so zu einem Teil des eigenen Lebensbereiches. Integration hilft also auch präventiv gegen den Rassismus. Erschreckend waren in diesem Zusammenhang die Ergebnisse unserer Umfrage: Auf die Frage: \"Wie beurteilen Sie den Auslän¬deranteil in der Schweiz?\" antworteten 70% mit \"etwas zu hoch\" oder mit \"zu hoch\". 26 Prozent waren der Meinung, dass der Ausländeranteil in der Schweiz gut sei wie er ist und nur bescheidene 4% der Befragten waren der Meinung, dass der Aus¬länderanteil auch höher sein könnte. Viele Schweizer sind der Meinung, dass der Ausländeranteil in der Schweiz zu hoch sei. Das sind natürlich nicht gerade die besten Voraussetzungen für die Integration. Wenn die Meinung vorherrscht, dass ein Teil der Ausländer das Land wieder verlassen sollte, ist die Bereitschaft auch nicht unbedingt vorhanden, dieselben zu integrie¬ren. Auch diese These hat unsere Umfrage bestätigt. Bei der Frage, ob die Befragten offen auf Ausländer zugehen, antworteten noch 68% mit \"Ja\". Dies änderte sich allerdings bei der Fremdeinschätzung. Auf die gleiche Frage bezogen auf die Schweizer Bevölkerung antworteten schon 55% mit \"Nein\". Dieser zweite Wert wird wohl eher zutreffen. Der Mensch neigt oftmals dazu, sich selbst besser einzuschätzen als den Rest der Bevölkerung. Ausserdem traut sich auch nicht jeder zu sagen, dass er nicht offen auf Ausländer zugeht und sich somit als fremdenfeindlich zu \"outen\".

Doch was führt zu dieser Ausländerfeindlichkeit? Hauptsächlich Unsicherheit und Ängste vor dem Neuen und Unbekanntem. Viele schrecken davor zurück, das Ver¬traute aufzugeben und sich für Neues zu öffnen. Die beschriebene Ausschlussdyna¬mik entsteht immer aufgrund von Hierachien in einem sozialen Netzwerk. So wollen die Neuankömmlinge ihre Situation verbessern und die \"Alten\" ihre erhalten. Diese Dynamik muss zu Reibereien führen. Auffallend ist, dass Abgrenzung und Abwehr immer von oben nach unten erfolgt. Ist der Status der Neuankömmlinge höher als jener der Einheimischen, entfällt die Unterschichtungsdynamik (z.B. bei hochqua¬lifizierten aus¬ländischen Arbeitskräften).
In der bisherigen Erklärung wurde in erster Linie eine \"harmlose\" Form von Frem¬denfeindlichkeit beschrieben. Leider gibt es auch eine extreme Art, den Fremden-hass oder Rassismus. Bedauerlicherweise gibt es heutzutage immer mehr, auch extreme Rassisten in der Schweiz. Die rechtsextreme Szene hat an Auftrieb gewonnen, was sich zum Beispiel am Aufmarsch auf dem Rütli am 1. August 2000 gezeigt hat. Diesen Trend gilt es aufzuhalten, denn jeder Mensch mit rassistischem Gedankengut kann eine Integra¬tion verhindern.
Leider gibt es immer einige Fanatiker, welche eine extreme Meinung vertreten. Das tragische am Rechtsextremismus ist, dass einigen wenigen Fanatikern immer mehr Leute Glauben schenken und sich auch zu rassistischen Parolen und Meinungen hinreissen las¬sen. Aufgestachelt durch die Medien und den teilweise schlechten Ruf von Auslän¬dern in der Gesellschaft wird Rechtsextremismus immer populärer. Viele, vor allem jugendliche "Neonazis" wissen gar nicht recht wofür sie eigentlich einstehen. Genau dagegen versucht beispielsweise das CHILI , ein Projekt des SRK, vorzugehen, indem es Jugendliche über diese Thematik aufzuklären versucht. Daraus wird ersichtlich, dass das Problem der Integration von Schweizer- und Ausländerseite her angepackt werden muss.
Fairerweise gilt es zu erwähnen, dass Fremdenfeindlichkeit keineswegs nur ein Phänomen der Schweiz oder der westlichen Welt ist. Wie unsere Umfrage bestätigt hat, gibt es auch viele Ausländer, welche gegenüber Menschen anderer Herkunft eine ablehnende Haltung einnehmen. Auch dies ist schlecht für eine Integration. Denn ein gutes Verhältnis sollte nicht nur zwischen Schweizern und Ausländern herrschen, sondern auch unter Ausländern verschiedener Volkszugehörigkeit. Erst wenn der Wille zum Abbau all dieser Barrieren von allen Seiten vorhanden ist, kann eine Integration stattfinden.


6.5. Soziales Umfeld
Das Ziel der Integration besteht darin, einen möglichst natürlichen Umgang zwischen Ausländern und Schweizern zu schaffen - sowohl im beruflichen wie auch im privaten Leben.
Wer irgendwo fremd ist, fühlt sich allein und einsam. Das geht uns nicht anders als den Ausländern. Ein gutes soziales Umfeld ist für jeden von uns wichtig. Erst wenn das Umfeld stimmt, kann man sich öffnen und sich irgendwo in eine neue Gesellschaft integrieren. Die Förderung von Kontakten und Beziehungen ist ein wichtiger Punkt eines jeden Integrationsprojekts. Auch Ausländer sollen sich frei bewegen und wohlfühlen können, nicht bloss \"geduldet\" werden.

Eine heikle Situation ist auch die der Frau: Sobald der Ehemann arbeitet, liegt die Verantwortung für den Haushalt bei der Frau. Sie wird indirekt vom Gesellschaftsleben ausgeschlossen. Mit dieser Isolation nehmen auch Hemmungen zu, sich am öffentlichen Leben zu beteiligen.
Es muss beachtet werden, dass insbesondere Migranten, die finanziell schwach sind, wirtschaftliche Unterstützung benötigen. Dieser Teilgruppe der Migranten fällt es viel schwerer, sich anzupassen, da sie sich beispielsweise keinen zusätzlichen Deutschunterricht und schon gar keine andere Weiterbildung leisten kann. Dies erschwert die Stellensuche erheblich, da Deutschkenntnisse erforderlich sind und teilweise auch Computerkenntnisse vorausgesetzt werden.
Ausländische Experten dagegen werden beispielsweise im IT-Sektor benötigt und ihnen wird eine entsprechende Ausbildung - falls überhaupt notwendig - angeboten und auch finanziert. Diese zweite Gruppe ist bei der Integration nicht zu berücksichtigen.

 
 

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