Außenhandelsstatistiken sind ein Schlüsselindikator für die Wirtschaftsentwicklung und somit ein wichtiges Instrument für zahlreiche öffentliche und private Entscheidungsträger. Sie ermöglichen beispielsweise nationalen und internationalen Behörden die Vorbereitung bi- und multilateraler Verhandlungen, helfen Unternehmen bei der Durchführung von Marktstudien und der Festlegung ihrer Handelsstrategie, gleichfalls sind sie eine unverzichtbare Informationsquelle für Zahlungsbilanzstatistiken, die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung oder Konjunkturanalysen.
Die grobe Unterscheidung der Zahlungsbilanz ist die Differenzierung zwischen Leistungs- sowie Kapital- und Devisenbilanz.
Es stellt sich die Frage, welche Aussagekraft diese beiden Überbilanzen besitzen. Die Leistungsbilanz wird auch die "Bilanz der laufenden Posten" genannt. "Sie spiegelt die Wirtschaftskraft, also die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft im Sinne internationaler Wettbewerbsfähigkeit wieder". Es zeigt sich, ob ein Land z.B. in der Lage ist, seine Importe durch genügend Exporte zu finanzieren. Ist dies nicht der Fall, muß das Land Kredite aufnehmen und Schulden machen, was nicht für die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft spricht. Eine ausgeglichene Handelsbilanz alleine bedeutet jedoch noch keinen ausgeglichenen Außenhandel. Vielmehr müssen sich alle vier Teilbilanzen der Leistungsbilanz gegenseitig ausgleichen, damit das Land kein Leistungsbilanzdefizit erwirtschaftet. Die Leistungsbilanz ist jedoch auf keinen Fall isoliert zur Kapital- und Devisenbilanz zu sehen, da mit den meisten Waren- oder Dienstleistungstransaktionen auch Kapitalströme verbunden sind. Die Kapital- und Devisenbilanz spiegelt somit die Zahlungsfähigkeit der Privatwirtschaft und des Staates (Kapitalbilanz) sowie der Deutschen Bundesbank (Devisenbilanz) gegenüber dem Ausland wieder.
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