1998 in Mio. t
Saudi-Arabien 339,077
Russland 137,235
Norwegen 134,399
Venezuela 118,872
Iran 102,410
Ver. Arab. Emirate 96,085
Mexiko 90,888
Nigeria 89,000
Großbritannien 79,651
Irak 75,219
Kuwait 60,282
Bedeutendste Importeure
1998 in Mio. t
USA 464,416
Japan 212,235
Rep. Korea 111,898
Deutschland 109,379
Frankreich 90,340
Italien 85,652
Spanien 59,745
Niederlande 56,840
Singapur 51,908
Großbritannien 39,447
Indien 38,607
Die Karte zeigt die Erdölförderung und den Erdölverbrauch der jeweiligen Regionen.
Um ihren regelrechten "Öldurst" zu stillen haben die westlichen Industriestaaten gemeinsam mit den Förderländern ein komplexes globales Handelsregime aufgebaut mit dem Ziel eventuelle Preis- und Lieferschwankungen auszugleichen und die Versorgung sicherzustellen.
Auch wenn viele Vertreter der US-Regierung hartnäckig abstreiten, dass der Krieg gegen Saddam Hussein und sein Regime wegen Erdöl geführt wird, so können diese auch nicht verleugnen das sie vom Erdöl im Nahen Osten mehr oder weniger abhängig sind. Im Moment gelingt es ihnen den Nahen Osten weitgehend zu umgehen, jedoch ist es eine Tatsache das im Nahen Osten ungefähr 70% der weltweiten Reserven liegen. Diese gewaltige Menge würde bei gleichbleibender Produktion ungefähr noch 90 Jahre lang reichen. Die Lagerstätten in allen anderen Förderregionen werden längst versiegt und Geschichte sein.
Folgen
Erster Golfkrieg
Der erste Golfkrieg war eine militärische Auseinandersetzung zwischen dem Iran und dem Irak vom 22. September 1980 bis zum 20. August 1988.
Der Krieg wurde durch den irakischen Staatschef Saddam Hussein ausgelöst denn er wollte die volle Kontrolle über den Schatt el Arab am Persischen Golf erlangen, da diese eine wichtige "Ölader" für beide Länder war.
Darüber hinaus befürchteten der Irak und andere arabische Länder in der Golfregion eine mögliche Verbreitung des militanten iranischen Islam nach der Februarrevolution 1979 gegen den Schah.
Der Irak bekam Unterstützung von der Sowjetunion und bezog außerdem äußerst große Kredite von Kuwait und Saudi Arabien. Zusätzlich wandten sich auch die USA dem Irak zu, jedoch verkauften sie ab 1985 an beide Länder Waffen. Dieser Waffenskandal ging als Iran-Contra-Affäre in die Geschichte ein.
Die Taktik des ersten Golfkrieges ähnelte sehr dem des ersten Weltkrieges. Es war ein sehr verhängnisvoller Krieg mit viele Toten auf beiden Seiten.
Im Juni 1982 gewann ein erfolgreicher iranischer Gegenschlag die Gebiete zurück, die zuvor an den Irak verloren waren. Der Irak bot eine Beendigung der Feindseligkeiten an, da ein vollständiger iranischer Sieg möglich erschien, aber der Iran beharrte auf der Zerstörung des irakischen Regimes und dehnte so den Krieg auf weitere sechs Jahre aus.
Der Krieg war für beide Länder sehr verhängnisvoll; er kostete ca. einer Million Menschen das Leben und außerdem warf er die ökonomische Entwicklung beider Länder durch die stagnierenden Ölexporte zurück.
Zweiter Golfkrieg
Der zweite Golfkrieg war eine militärische Auseinandersetzung zwischen dem Irak und seinem Nachbarn Kuwait. Die Krise begann am 2. August 1990 als der Irak unter der Führung seines Präsidenten Saddam Hussein in Kuwait einmarschierte und das Land annektierte.
Der zweite Golfkrieg hatte mehrere Ursachen:
. Zum einen machte der irakische Staatschef Saddam Hussein angebliche historische Ansprüche auf Kuwait geltend, weil Kuwait vor seiner erst 1961 erlangten Unabhängigkeit eine Zeit lang Teil des ehemaligen (nach dem 1. Weltkrieg zerfallenden) Osmanischen Reiches (und damit der heutigen Provinz Basra im Süden Iraks) gewesen war. Der Irak hatte schon im Jahre 1963 Ansprüche auf das kuwaitische Territorium erhoben. Nach militärischen Einsätze durch die Schutzmacht Großbritannien und Einheiten der Arabischen Liga musste Hussein die Unabhängigkeit seines Nachbarn im Süden anerkennen.
. Das Hauptziel war sicherlich, die Kontrolle der kuwaitischen Ölreserven. Auch deshalb weil der Konflikt zwischen Iran und Irak (1. Golfkrieg) ein Krieg war, welcher äußerst kostspielig gewesen war.
. Drittens wollte sich Saddam Hussein mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit an seinem Nachbarn rächen, da dieser während des ersten Golfkrieges neutral geblieben ist und weil sie sich außerdem weigerten zwei strategisch wichtige Inseln im Golf an den Diktator zu verpachten.
Die Kuwaitis wurden von dem irakischen Heer regelrecht überrollt und Hussein verkündete am 8. August die offizielle Annexion Kuwaits.
Der Sicherheitsrat der UN forderte dass sich der Irak bis zum 15. Jänner 1991 sich bedingungslos aus Kuwait zurückzuziehen habe. Unter Aufsicht der Vereinten Nationen wurde ein multinationaler Militärverband mit einer Stärke von über 500 000 Mann - vor allem aus den USA, Saudi-Arabien, Großbritannien, Ägypten, Syrien und Frankreich - gegen den Irak zusammengestellt, dessen Truppenstärke man zu dieser Zeit auf etwa 450 000 Mann schätzte. Vorrangiges Ziel war es, Saudi-Arabien vor Angriffen des Irak zu schützen.
Unter dem Kommando des amerikanischen Generals H. Norman Schwarzkopf begann die multinationale Koalition 24 Stunden nach Ablauf des UN-Ultimatums mit der Bombardierung militärischer Ziele im Irak und in Kuwait. Dieser Einsatz lief unter dem Codenamen "Wüstensturm".
Nachdem die Verluste für den Irak zu schlimm wurden, signalisierte dieser das er sich aus Kuwait zurück ziehen will. Der Irak überbrachte Bedingungen, welche die UN zurück wies. Binnen 100 Stunden war Kuwait befreit und Tausende irakische Soldaten gefangen genommen.
Der Schaden für die alliierten Truppen war minimal, jedoch war Kuwait schwer beschädigt, da plündernde irakische Einheiten die meisten kuwaitischen Ölquellen in Brand gesteckt haben.
Vertreter des Irak nahmen am 3. März die Bedingungen der Vereinten Nationen für einen vorübergehenden und am 6. April für einen ständigen Waffenstillstand an. Der Irak musste sich jedoch für Reparationszahlungen an Kuwait verpflichten, sowie seine biologischen und chemischen Waffen offen legen und zerstören.
Ölkrisen
Dies ist die Bezeichnung für die unmittelbaren wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen einer Energieverknappung in den westlichen Industrienationen, die 1973 und 1974 durch die bewusste Verringerung der Erdölfördermenge seitens der arabischen Mitglieder der OPEC hervorgerufen worden war.
Anfang der 70er Jahre kam es im Nahen Osten zu einer schweren Krise, von der die gesamte Welt betroffen war.
Im Jahre 1967 eroberte Israel im Rahmen des Sechstagekrieges den Gaza-Streifen, die Golanhöhlen und die gesamte Sinaihalbinsel.
Dadurch geraten das Westjordanland und Jerusalem zunehmend unter internationalen Druck. Die arabischen Länder forderten einen sofortigen Rückzug aus den besetzten Gebieten.
Nach dem Tod des ägyptischen Präsidenten Gamal Abdul-Nassar, wiegte sich Israel durch den neuen Präsidenten Golda Meirs in Sicherheit.
Warnungen über mögliche militärische Schläge wurden einfach ignoriert. Selbst ein "Friedensversuch" durch den ägyptischen Präsidenten Anwar as Sadat wurde ignoriert, denn dieser wollte die Sinaihalbinsel wieder zurückgewinnen.
Die Ablehnung des Angebots verschärfte weiter die Situation und so fielen am 6. Oktober 1973, zu Yom Kippur, den heiligsten Feiertag der Israeliten, schließlich Ägypter und Syrer in Israel ein.
Jedoch schaffte es Israel in gewisser Weise den Spieß umzudrehen und die Ägypter und Syrer waren beinahe geschlagen. Jedoch nur beinahe - denn nun benutzten sie ein viel härteres Druckmittel als ihre Truppen - das Erdöl.
Am 17. Oktober 1973 beschlossen die Organisation der Erdölexportierenden Staaten (OPEC) aufgrund des Yom Kippur Kriegs die Reduktion des Ölangebots im Vergleich zum September auf 5%. Dies konnten die arabischen Länder damals schon machen, da sie einen großen Teil des Ölmarktes inne hatte. Die arabischen Ausfuhrländer verkündeten, ihre Erdölförderungen so lange erheblich einzuschränken, bis die von Israel besetzen Gebiete befreit und die \"Rechte des palästinensischen Volkes\" wiederhergestellt waren. Gegen die Vereinigten Staaten von Amerika und Holland, welche als Freunde von Israel galten wurde sogar ein totaler Lieferboykott verhängt. Durch diese Maßnahme sollten diese Länder unter erheblichen Druck gesetzt werden und die Unterstützung der Israelis aufgeben.
Gleichzeitig zur Erdölpreiserhöhung kam es zu einer Abwertung des Dollars.
Die Auswirkung zeigte sich auf dem Ölmarkt: der Ölpreis schoß in die Höhe. Die westlichen Mächte und auch Japan kamen dadurch in eine prekäre Lage, da Erdöl äußerst wichtig für ihre Wirtschaft ist.
Die Ölwaffe zeigte bald politische Ergebnisse und so forderten die EG-Minister Israel auf die besetzten Gebiete zu räumen; Japan schloss sich bald darauf auch an. Daraufhin gab die OPEC erste Signale für eine Entspannung und lockerte schrittweise die Abgabebeschränkungen. Auch nach der Entspannung der Lage, verbunden mit der Anhebung der Ölproduktion, blieben die Abgabepreise allerdings auf hohem Niveau. Am Jahresende hatte sich der Preis pro Barrel Rohöl gegenüber dem Stand vor dem Ausbruch des Nahostkrieges vervierfacht.
Die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft waren natürlich verheerend. Die drastisch gestiegenen Ölpreise verursachten einen Absturz der Konjunktur. Durch den hohen Ölpreis schlitterte die Wirtschaft außerdem noch in eine Stagflation. Unter einer Stagflation versteht man einen Konjunkturzustand in dem die Preise steigen, jedoch die Wirtschaft stagniert (gleich bleibt). Der Ölpreisschock stürzte die westliche Welt in die schwerste Weltwirtschaftskrise seit den dreißiger Jahren.
Die damalige Lage zeigte auch in Österreich ihre Wirkungen und so wurde zum Beispiel der "autofreie Tag" eingeführt um das nun "kritische" Erdöl einzusparen.
Langfristig gesehen bildeten sich neue Energieverbrauchsstrukturen heraus: Verbrauchseinsparungen wurden staatlich gefördert sowie die Nutzung anderer Energieträger, insbesondere der Kernenergie. Diese wurde trotz heftigen Widerstands in der Bevölkerung Vorrang eingeräumt.
Man kann also durchaus sagen das es sich bei der Ölkrise um eine "Erdölrevolution" handelte, da es zu einem fundamentalen Wandel im Weltenergiesystem gab. Denn die massigen Erdölvorräte des Vorderen Orients wurde den multinationalen Konzernen weitgehend entzogen.
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