Zwischen 1989 und 1991 stieg die offizielle Zahl der ausländischen Arbeitskräfte in Österreich um 110.000. Der Großteil stammt aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei. 100.000 zusätzliche Arbeitskräfte aus dem Ausland könnte eine Erhöhung der Arbeitslosen von 30.000 bis 35.000 bedeuten. Nebenbei wurde die Inländerbeschäftigung durch die Erhöhung des Arbeitskräfteangebots gedrückt. Manche Branchen konnten billigere Arbeitskräfte aus dem Ausland einstellen, wodurch der massive Zustrom an Ausländern das Wirtschaftswachstum begünstigt hat.
Durch die Gewährung der Freizügigkeit werden die Effekte der Vergrößerung des Arbeitskräfteangebots ähnlich sein wie jene des \"Angebotschocks\" der frühen 90er-Jahre:
. Das Wirtschaftswachstum wird beschleunigt, weil genügend Arbeitskräfte in Niedriglohnbranchen zur Verfügung stehen.
. Das zusätzliche Angebot an Arbeitskräften fließt überwiegend in Bereiche mit niedriger Produktivität , wodurch die Produktivität (BIP je Erwerbstätigen) gedrückt wird.
. Die Inländerbeschäftigung wird gedämpft, die Beschäftigung im Niedriglohnsektor aber steigt.
. Ältere in- und ausländische Arbeitskräfte werden durch hochmotivierte Zuwanderer ersetzt, wodurch sich die Arbeitslosigkeit in Österreich erhöht.
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