Definition Arbeitslosigkeit
Arbeitslosigkeit entsteht prinzipiell aus Störungen im Wirtschaftsablauf und beruht in ihrer objektiven Art in volkswirtschaftlicher Sicht auf dem Mangel an Arbeitsgelegenheiten im Verhältnis zu Menge und Art der verfügbaren Arbeitsleistung zu den jeweils herrschenden Löhnen.
Arten der Arbeitslosigkeit
Friktionelle Arbeitslosigkeit
Saisonale Arbeitslosigkeit
Konjunkturelle Arbeitslosigkeit
Strukturelle Arbeitslosigkeit
Friktionelle Arbeitslosigkeit (=Fluktuationsarbeitslosigkeit)
= unvermeidliche Arbeitslosigkeit die auf Anpassungsvorgänge am Arbeitsmarkt zurückzuführen ist und die Zeitspanne zwischen der alten Aufgabe und den Beginn einer neuen Tätigkeit charakterisiert
Ursachen für diese Art der Arbeitslosigkeit:
Verhalten der AN ® Kündigung und neue Arbeitsplatzsuche
Veränderungen auf der Nachfrageseite: Konkurse, Verzögerungen bei der Stellenbesetzung
Friktionelle Arbeitslosigkeit ist meist von kurzer Dauer wie geringem Umfang und stellt kein beschäftigungspolitisches Problem dar, da sie als notwendige Voraussetzung zur optimalen Allokation der AN anzusehen ist.
Saisonale Arbeitslosigkeit
Saisonale AL entsteht aufgrund jahreszeitlich schwankender natürlicher oder ökonomischer Nachfrag- und Angebotsbedingungen in einzelnen Sektoren der Volkswirtschaft.
Beispiele der Sektoren: Tourismusbranche, Bausektor, Landwirtschaft
Diese Arbeitslosigkeit kann zwar durch gezielte Hilfen wie das Schlechtwettergeld in der Bauwirtschaft verringert werden, ihre Situation ist jedoch von der gesamtwirtschaftlichen Situation auf dem Arbeitsmarkt weitgehend unabhängig.
Die zeitliche Dauer ist länger als bei der friktionellen AL und deren Verringerung ist aus Produktivitätsgründen und individuellen Einkommenssituationen erstrebenswert.
Konjunkturelle Arbeitslosigkeit
=wenn eine im Verhältnis zu den vorhandenen Produktionsmöglichkeiten unzureichende güterwirtschaftliche Gesamtnachfrage besteht.
Mit dem konjunkturellen Aufschwung nimmt die konjunkturelle AL in der Regel ab und in der Rezessionsphase steigt sie für gewöhnlich an.
Die Dauer einer solchen AL ist abhängig vom Verlauf und den Ausschlägen des Konjunkturzyklus.
Strukturelle Arbeitslosigkeit
= vieldeutiger Sammelbegriff unterschiedlichster Typen von Arbeitslosigkeit
Ursache hierfür sind prinzipiell Merkmalsdifferenzen zwischen Arbeitsnachfrage und -angebot, die meist zu längerfristiger Arbeitslosigkeit führen.
Zur besseren Begriffserklärung muss zwischen verschiedenen Profildiskrepanzen unterschiedenen werden bzw. zwischen verschiedenen Ursachen die zu struktureller Arbeitslosigkeit führen:
Regionale Verwerfung, weil Angebot und Nachfrage sich nicht mehr entsprechen
Sektoraler Strukturwandel, was zu einer Verschiebung der Arbeitskräftenachfrage zwischen den Sektoren führen kann
Strukturelle Gütermarktdisparitäten
Wandel in der Alters- und Geschlechtsstruktur des Arbeitsangebotes
Wandel der Struktur der nachgefragten und angebotenen Qualifikationen
Technologischer Wandel
Notwendige implizite Annahme zur Entstehung struktureller AL ist allerdings die Existenz von Lohn- und Preisträgheiten.
Weitere Arten der Arbeitslosigkeit werden nach den Betroffenen benannt und statistisch in Gruppen zusammengefasst: Frauen-/Männerarbeitslosigkeit, Jugend-/Altersarbeitslosigkeit; aber es wird auch unterschieden zwischen Kurzzeit- und Langzeitarbeitslosigkeit.
Die verschiedenen Typen der Arbeitslosigkeit können gleichzeitig auftreten. Daher ist die Ursachenermittlung von Arbeitslosigkeit problematisch.
Aus demselben Grund ergeben sich auch Schwierigkeiten bei der Messung der jeweiligen Form der Arbeitslosigkeit. Hier kommt außerdem hinzu, dass die notwendigen Daten nicht oder nur unzureichend vorhanden sind und Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Arten der Arbeitslosigkeit nicht berücksichtigt werden können.
|