Die DVU vertritt einen unterschwelligen Antisemitismus und schafft so den Nährboden für das Enstehen neuer - bzw. für eine Festigung überkommener - antisemitischer Vorurteile. Hintergrund dieser mehr oder weniger verbrämten antijüdischen Kampangne ist die Ansicht, das deutsche Volk werde besonders durch die Juden daran gehindert, einen Schlußstrich unter die nationalsotialistische Vergangenheit zu ziehen und ein gleichberechtigtes Mitglied in der Völkergemeinschaft zu werden.
Die Printmedien Frey´s bedienen sich bei dieser einschlägigen Textgestalltung einer subtilen Agitationsmethode, indem sie zunächst in ihr Raster passende und im Grunde unverfängliche tagespolitische Themen aufgreifen. Die Themenpalette der Zeitungsbeiträge reicht von Berichten über die Präsenz von Personen jüdischen Glaubens oder jüdischer Abstammung in Politik, Wirtschaft und Medien, den Jüdischen Weltkongreß, den Zuzug von Juden aus den GUS-Staaten, die Wiedergutmachung bis hin zur Kommentierung von Vorgängen in Israel. Die redaktionelle Taktik besteht in der - zumeist zwischen den Zeilen versteckten - Einblendung von herabsetzenden Aussagen.
Judenfeindlichkeit im einzelnen:
- Jüdischen Mitbürgern wird vorgeworfen, das deutsche Volk zubevormunden
Zitat: "Ignatz Bubis (...) äußerte (...) den Wunsch (der gewöhnlicherweise von etablierten Politikern als Befehl aufgefaßt wird) (...) Bubis´ Wunsch (Befehl)." (DNZ Nr.15/97,S.5)
- Juden wird sogar vorgehalten, sie hätten die nationalsozialistische-Rassen-Ideologie mit zu verantworten. Sie werden dadurch von derOpfer- in die Täterrolle gedrängt.
- Es wird behauptet, den Juden würden in Deutschland ungerechtfertigte Vorrechte eingeräumt.
- Suggeriert wird, daß Juden weltweit zu großen Einfluß besäßen. Im Implizit wird auf die These vom jüdischen Streben nach der Weltherrschaft angespielt. Deutsche Politiker müßten sich diesem Einfluß beugen.
Zitat: "Gefügiger noch als alle Vorgänger ist Kanzler Kohl gegenüber Anliegen des Jüdischen Weltkongresses." (DWZ/DA Nr.13/97,S.8)
- Die Planung und Errichtung von Holocaust-Mahnmalen wird wiederholt beklakt. Diese Gedenkstätten werden als Symbol einer angeblich einseitigen Vergangenheitsbewältigung gewertet.
Zitat: "Holocaust-Mahnmal - ein `Wahn´-Mal" (DNZ Nr.3/98,S.6)
- Mit den Wiedergutmachungen wird auf das antisemitische Vorurteil abgehoben, auf jüdische Veranlassung werde die BRD zu überhöten fortwährenden Wiedergutmachungsleistungen ohne Ende gezwungen.
Zitat: "Europäische Versicherungen im jüdischen Visier - Klage-Lawine soll Milliarden erzwingen" (DNZ Nr.17/97,S.7)
- Gezielt wird auf das Stereotyp von einem "geldgierigen Juden" angespielt.
Zitat: "Armand Hammers Weg zum Reichtum - Geflecht von Lügen und Täuschungen" (DNZ Nr.14/97,S.10)
- Soziale Ängste werden provoziert, indem vor einem Massenzuzug von Juden aus dem Osten gewarnt wird. Beschworen wird das Schreckensbild von einer Deutschland drohenden ostjüdischen Sintflut.
Zitat: "Jetzt kommen die Juden - Massenhafter Zustrom geplant" (DWZ/DA Nr.6/97,S.1)
- Immer wieder berichtet die DVU-Presse einseitig von Aktionen und Maßnahmen des israelischen Staates.
Zitat: "Beduinen unter israelischem Joch" (DWZ/DA Nr.18/98,S.10)
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