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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Angebotsorientierte wirtschaftspolitik



Die Angebotspolitik basiert darauf, dass Unternehmen auf der Grundlage ihrer Gewinn- bzw. Renditeerwartungen über Investitionen und damit über die Schaffung von Arbeitsplätzen entscheiden. Die Investitionsbedingungen sollen verbessert werden, damit in die Unternehmen investiert wird. Damit soll ein angemessenes Wachstum erreicht und neue Arbeitsplätze geschafft werden. Der Staat soll sich zurückziehen und keine aktive Rolle spielen. Er soll sich vielmehr auf Rahmenbedingungen beschränken.

     Die Angebotspolitik geht davon aus, dass die Störungen durch den eingreifenden Staat hervorgerufen werden. Oberste Priorität hat die Preisstabilität. Daher wird die Angebotspolitik auch Monetarismus genannt. Um ihre Ziele zu erreichen fordert die Angebotspolitik: Bürokratieabbau und Deregulierung, die Verringerung der Produktionskosten, insbesondere der Lohnnebenkosten, die Verringerung der Sozialleistungen auf ein notwendiges Mindestmaß, ein einfaches Steuersystem mit niedrigen Steuersätzen, den Abbau der Staatsverschuldung, Sicherung des Wettbewerbes, Abbau von Subventionen, Privatisierung öffentlicher Unternehmen, potenzialorientierte Geldpolitik. der Kern der Angebotstheorie geht auf das saysche Theorem (1767-1832) zurück. Laut ihr sorgt das Angebot selbst für optimale Bedingungen und schafft Nachfrage.

     Angebotsorientierte Wirtschaftspolitik wurde unter Reagan in den USA, Thatcher in Großbritannien sowie in Irland und in Neuseeland geführt. In diesen Ländern sank die Arbeitslosigkeit erheblich. Doch es wurde kein Zusammenhang zwischen der Angebotspolitik und dem sinken der Arbeitslosigkeit festgestellt. Deshalb wird es auch oft bestritten. Die Angebotsorientierte Wirtschaftspolitik setzt sich weitestgehend in den Industrieländern durch. Die Theorie wurde insbesondere durch Milton Friedman ausgebaut.

     Milton Friedman Milton Friedman (* 31. Juli; † 16. November 2006) war ein amerikanischer Ökonom, der fundamentale Arbeiten auf den Gebieten der Makroökonomie, der Mikroökonomie, der ökonomischen Geschichte und der Statistik verfasste. Im Jahre 1976 erhielt er den Nobelpreis für Naturwissenschaften. Er wird neben John Maynard Keynes als der einflussreichste Ökonom des 20. Jahrhunderts angesehen.

     In seinem Bestseller „Kapitalismus und Freiheit“ aus dem Jahre 1986 kommt seine liberale Grundhaltung zum Ausdruck. Er fordert darin die Minimierung der rolle des Staates um politische und gesellschaftliche Freiheit zu fördern. Friedmann betrachtete sich selbst als klassischen Liberalen und hob besonders die Vorteile des freien Marktes und die Nachteile staatlicher Eingriffe hervor. Er beeinflusste damit die Einstellung der amerikanischen Konservativen. Er übte großen Einfluss auf die Politik von Nixon und Reagan aus, aber auch auf andere Staaten der Welt. Die Regierung von Helmut Kohl hatte ursprünglich im Jahre 1982 vorgehabt, die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik auch in der Bundesrepublik umzusetzen, tat es aber nie.

    

 
 

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