Zum Volksfürsten wird man durch die Volksgunst oder die Gunst der Großen.
,,Es ist immer so, daß das Volk nicht von den Großen beherrscht und unterdrückt zu werden wünscht und daß die großen Herren über dem Volk seien und es knechten wollen. Aus dem Kampf dieser Richtungen entstehen in einer Stadt Alleinherrschaft, Freiheit oder Zügellosigkeit.``
Die Großen erheben dann einen Fürsten aus ihrer Mitte, wenn es gilt, das Volk besser kontrollieren zu können. So ein Fürst kann sich aber nicht leicht halten. Ein Volksfürst vermag Loyalität anzuziehen und außerdem das Volk besser zufriedenzustellen.
,,Außerdem kann man die Großen nicht in Ehren, und ohne den anderen Unrecht zu tun, zufriedenstellen, wohl aber das Volk; denn das Ziel des Volkes ist viel sittlicher als das der Großen: diese wollen unterdrücken, und jenes nicht nur unterdrückt werden.``
Der Fürst kann ohne die Großen regieren, da er alle Tage welche dazu machen kann. Die Großen muß man auf zwei Arten behandeln, unter dem Gesichtspunkt, ob sie für oder gegen dich sind. Die, die gegen dich sind, muß man nach Möglichkeit benutzen oder, wenn sie aus Ehrgeiz gegen dich handeln, als Feinde betrachten. Ein Volksfürst muß Freundschaft mit dem Volk halten. Ein Fürst der Großen muß sich die Freundschaft des Volkes erschleichen. Gute Maßnahmen machen denjenigen, von dem man im vorhinein Schlechtes erwartet hat (von den Großen oktrohierter Fürst), populär.
,,Ich komme nun zu dem Schluß, daß ein Fürst mit seinem Volk befreundet sein muß; sonst hat er keine Hilfe im Unglück.``
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