Bereits im 3 Jhdt.v.Chr. interessierten sich einige Römer für die griechische Philosophie, die auf Grund ihrer scharfsinnigen Ansichten über Gerechtigkeit als Fundament menschlichen Zusammenlebens eigentlich im Widerspruch zur römischen Eroberungspolitik stand. Auf diese Weise eroberte das "eroberte Griechenland" den Sieger Rom mit seiner überlegenen Kultur - der griechischen Zivilisation. Dieser Prozeß erreichte im zweiten Jahrhundert nach Christus seinen Höhepunkt.
Die eigentliche Leistung der hellenistischen Philosophie, an welche die römische Philosophie anknüpft, besteht hauptsächlich in der Konzentrierung auf die Glückseligkeit des Menschen.
Die Philosophie ist in drei Arten unterteilt.
1. die Naturlehre (philosophia naturalis), die auf griechisch "physik" heißt. Sie befaßt sich mit der Erforschung der Natur und wird weiter unterteilt in Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie.
2. die Ethik (Morallehre), in der erörtert wird, wie in den Ursachen der Dinge bzw. in den Moralgesetzten der Lebensführung die Wahrheit selbst sich finden läßt. Diese wird weiters unterteilt in einzelne moralische Kräfte ("virtutes"), wie prudentia, iustitia, fortitudo und temperantia.
3. die Logik, die als Methode des Erkennens angesehen wird, die man in Dialektik und Rhetorik teilt.
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