Das Wort "Kreativität" hat seinen Ursprung im lateinischen "creare" und bedeutet zeugen, schaffen, erschaffen. Man versteht darunter die Tatsache, dass im Menschen Gedanken und Ideen entstehen, die etwas ganz Neues enthalten. Es ist für eine kreative Leistung wesentlich, dass zwischen vorher unbezogenen Erfahrungen neue Beziehungen geknüpft werden, wodurch es zu Einfällen kommt, die von den herkömmlichen Schemata abweichen.
Die psychologische Forschung hat sich lange mit dem Phänomen Kreativität beschäftigt und ist zu dem Schluss gekommen, dass unter Kreativität etwas allgemein Menschliches zu verstehen und sie nicht ausschließlich den genialen Menschen zuzuordnen ist.
Aspekte der Kreativität:
3 Aspekte der Kreativität wurden von Psychologen untersucht:
. Die Persönlichkeit kreativer Menschen
. Der kreative Prozess
. Das kreative Produkt
Die Persönlichkeit kreativer Menschen:
Aus Analysen von Lebensläufen schöpferischer Menschen, aus Selbst- und Fremdbeschreibungen und aus den Ergebnissen psychologischer Tests geht hervor, dass kreative Menschen im Allgemeinen ein starkes Neugierdeverhalten, eine weitgespannte Aufmerksamkeit und ein starkes Unabhängigkeitsstreben besitzen. Ein wichtiges Merkmal ist die Fähigkeit, Probleme zu sehen und zu entdecken, die von weniger kreativen Menschen übersehen werden.
Der kreative Prozess:
Vier-Phasen-Modell von Poincare:
1. Vorbereitungsphase: ein Problem wird entdeckt und löst Denkakte aus. Im Individuum kommt es zu antagonistischen (widersprüchlichen) Tendenzen, die das Gleichgewicht stören.
2. Inkubationsphase: hier wird das Problem "ad acta" gelegt; Zeit der Ratlosigkeit, in welcher scheinbar kein Weg zum Ziel führt.
3. Illuminationsphase: es kommt zum Finden einer Lösung des Problems, oft ganz plötzlich und überraschend, oft in den merkwürdigsten Situationen.
4. Verifikationsphase: nach der von heftigen Gefühlen begleiteten Illuminationsphase wird nun die kreative Idee, das kreative Produkt kritisch beurteilt, bewertet und oft in harter Arbeit revidiert und reorganisiert. Kreativ werden nur die Menschen bezeichnet, die außer neuen Ideen auch Wege der Mitteilung an andere Menschen finden.
Das kreative Produkt:
Von einem kreativen Produkt wird meist gefordert, dass es neu sei, originell, aber auch brauchbar, harmonisch usw. Das kreative Produkt ist zwar objektiv erfassbar, aber es ist schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, allgemeingültige Maßstäbe einer Beurteilung zu finden. Außerdem sind die meisten Beurteilungskriterien abhängig von der jeweiligen Zeit und von den Wertvorstellungen, die eine Gesellschaft hat.
Förderung der Kreativität (Brainstorming):
Die Grundgedanken des Brainstormings sind, dass anfangs eine möglichst große Offenheit für den Zustrom von Ideen vorhanden sein soll und dass die Kontrolle nicht fehlen darf, sie aber nicht zu früh einsetzen soll.
Brainstorming soll die Kreativität fördern. Die Methode vollzieht sich meist in einer Gruppensituation. Negative Kritik ist verboten; Unbezwungenheit ist willkommen, zunächst ist ein Quantum von Ideen ohne Berücksichtigung der Qualität erwünscht. Es soll also der freie Fluss von Assoziationen und Ideen zunächst unkritisch aufgenommen werden. Der Sinn des Trainings ist vor allem, Hemmungen zu beseitigen, die eigenen Phantasievorstellungen, Ideen und Assoziationen auszusprechen. Dieser Wegfall von Hemmungen regt zu kreativem Denken an. Erst in der zweiten Phase kommt es zur Beurteilung der Brauchbarkeit und Qualität der Ideen.
Umwelteinflüsse können die Entwicklung kreativer Fähigkeiten hemmen bzw. fördern. Hemmend wirken festgefahrene Vorstellungen und die Angst vor Blamage. Fördernd wirken Spontaneität und nicht zu frühe Zensur von angebahnten Ideen und Assoziationen (Brainstorming).
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