Rousseau betrachtet Erziehung als eine "Kunst der Menschenbildung" (Ludwig Schmidts über Rousseau in Rousseau, '71, S. 537).
Er sieht - wie Kant - in der Erziehung eine Möglichkeit, die Gesellscahft stufenweise zu ihrer ursprüng-lichen Widerstandsktaft zu führen, indem man durch sie ihre Bräuche nach und nach ändert (Rousseau, '71, S. 35).
Dabei sei es zwar möglich, dieser Idee eines Erziehungszieles nahezukommen, es zu erreichen sei jedoch ein purer Glücksfall. Das Ziel sei das Ziel der Natur selber - Erziehung dabei blosse Gewohnheit (Rousseau, '71, S. 11).
Gesellschaft
Rousseau vertritt die Meinung, dass die Menschen in einer Gesellschaft einander verderben (Rousseau, '71, S. 35). Dies geschehe dadurch, dass sich ihre Wünsche vermehrten und sie infolgedessen geschwächt würden (Rousseau, '71, S. 61). Die konventionelle Gleichheit unter den Menschen erfordere das positive Recht (Regierung und Gesetzte) und sei von der natürlichen Gleichheit verschieden (Rousseau, '71, S. 186). Diese positiven Rechte seien durch Gewissen und Vernunft in den Herzen geschrieben (Rousseau, '71, S. 522). Dabei könne man sich immer nur in die Lage derer, die unglücklicher sind, versetzen (Rousseau, '71, S. 224); dieses Mitleid sei sehr wichtig (Rousseau, '71, S. 226). Im Naturzustand existiere eine Gleichheit unter den Menschen, welche sie voneinander unab-hängig mache (Rousseau, '71, S. 240). In Regierungsformen gebe es jedoch nie Freiheit (Rousseau, '71, S. 523). Man sei stets entweder von Menschen oder von der Natur abhängig (Rousseau, '71, S. 522).
Bei der Erziehung habe man sich zu entscheiden, ob man einen Menschen oder einen Bürger erziehen wolle - beides zugleich sei nämlich unmöglich (Rousseau, '71, S. 12). Rousseau hat sich hierbei für die Erziehung seines Zöglings Emile zum Menschen entschieden (Rousseau, '71, S. 14). Der Bürger übertrage sein Ich in die Allgemeinheit und fühle sich als "Glied des Ganzen" (Rousseau, '71, S. 12), da er sein Glück stets mit dem Volk teilen wolle (Rousseau, '71, S. 383). Verlasse man also das oberste Naturgesetz der Selbsterhaltung, so müssten die Mitmenschen dies zwangsläufig auch tun (Rousseau, '71, S. 191).
Erziehung
Der Erziehung misst Rousseau eine sehr grosse Gewichtigkeit zu. Er geht sogar so weit zu behaupten, "daß die Menschheit zugrunde gegangen wäre, wenn der Mensch nicht als Kind begonnen hätte" (Rousseau, '71, S. 10).
Rousseau wollte mit seiner "existentiellen Pädagogik" (Ludwig Schmidts über Rousseau in Rousseau, '71, S. 538) einen abstrakten Menschen erziehen (Ludwig Schmidts über Rousseau in Rousseau, '71, S. 535).
Die Erziehung beginnt seiner Auffassung nach schon mit der Geburt durch die Natur (Rousseau, '71, S. 37). Dabei lerne der ursprünglich noch unwissende, dumme Mensch aus den Erfahrungen seinesgleichen (Rousseau, '71, S. 38). Man solle sich also nicht der Natur widersetzen, sondern Kinder den Umgang mit Gefahren üben lassen und sie abhärten, da sie in der Kindheit am robustesten seien (Rousseau, '71, S. 21). Auch sollten sie das natürliche Leiden kennenlernen (Rousseau, '71, S. 54).
Rousseau hat drei Grundsätze aufgestellt, die als Erziehungshilfen dienen sollen. Sie besagen, dass man Kindern stets ihre Kräfte lassen solle, da die Natur sie so beschränkt habe, dass sie damit ohnehin niemandem schaden könnten. Zusätzlich solle man helfen, ihre natürlichen körperlichen Bedürfnisse zu befriedigen, solange diese Hilfen wirklich nützlich und notwendig seien. Man solle ihnen durch diese Vorsorge weniger Macht und mehr Freiheit ermöglichen (Rousseau, '71, S. 45).
Erziehung gebe dem Zögling also das, was ihm bei der Geburt noch fehle, also Stärke, Hilfe und Vernunft. Man würde nicht nur durch die Menschen, sondern auch durch die Natur und die Dinge erzogen werden. Die Natur entwickle die menschlichen Kräfte, während der erziehende Mensch deren Gebrauch lehre (Rousseau, '71, S. 10). Dabei solle dieser darauf achten, der natürlichen und zeitlichen Entwicklung zu folgen (Rousseau, '71, S. 49) und dem Zögling nie mehr Worte als Begriffe beizubringen (Rousseau, S. '71, S. 52). Wenn mit dem Älterwerden der Zögling empfindsamer und vernünftiger werde, wüchsen und festigten sich seine Anlagen (Rousseau, '71, S. 11).
Da sich Kinder im Gegensatz zu Erwachsenen nicht selbst genügen könnten, solle man sie ihre Stärke vermehren lassen, indem sie nach ihrem Willen leben könnten (Rousseau, '71, S. 62). Dabei solle fortwährend darauf geachtet werden, nicht Zügellosigkeit mit Freiheit und ein glückliches mit einem verzogenen Kind zu verwechseln (Rousseau, '71, S. 56). Man solle folglich Böses bloss verhindern, es nicht verbieten, da der natürliche Wille der Kinder weder Unnötiges noch Böses wolle (Rousseau, '71, S. 63). Diese erste Erziehung sei also nur negativ, indem sie das Herz des Zöglings vor Lastern und den Verstand vor Irrtümern bewahre (Rousseau, '71, S. 72). Die einzige beizubringende Sittenlehre sei demnach die, niemals jemandem etwas Böses zuzufügen (Rousseau, '71, S. 86). Ansonsten sei es durchaus möglich "durch Nichtstun alles zu tun" (Rousseau, '71, S. 104), wobei man die Kinder die Wahrheit lieben lassen sollte (Rousseau, '71, S. 279).
Natürlichkeit
Rousseau geht bei seiner "natürlichen Erziehung" (Rousseau, '71, S. 27) davon aus, dass ein Armer von sich aus Mensch werden könne, während ein Reicher dazu erzogen werden müsse (Rousseau, '71, S. 27). Das Gefühl für Recht und Unrecht sei "dem Menschenherzen eingeboren" (Rousseau, '71, S. 43), allerdings gebe es natürliche Laster, die dazu führten, dass Kinder sich in Form von Gewalt ihre eigene Kraft beweisen würden (Rousseau, '71, S. 44). Verliesse man die Natur, so enstünden Vorurteile und Meinungen (Rousseau, '71, S. 45).
Kinder dürften sich zwar keine Gewohnheiten aneignen, doch solle man sie sich an ihre Freiheit und ihren Kräftegebrauch gewöhnen lassen, damit ihr Körper den naturgemässen Gewohnheiten folgen könnte und sie stets ihr eigener Herr bleiben könnten (Rousseau, '71, S. 39). Man solle demzufolge "allen Gliedern Freiheit geben" (Rousseau, '71, S. 36).
Auf diese Art und Weise könnten sie den menschlichen Verhältnissen angemessen leben. Die Menschheit habe nämlich ihren festen Platz in der Ordnbung der Dinge und die Kindheit den ihren in der Ordnung des menschlichen Lebens. Jedem müsse man seinen Platz zuweisen und ihn darin festigen, um sein Wohl erstrangig zu sichern (Rousseau, '71, S. 56). Für Kinder sei dabei immer nur gut, was sie auch als gut empfinden (Rousseau, '71, S. 172). Dabei tue die Natur "alles aufs beste" (Rousseau, '71, S. 56), weshalb auch im Naturzustand der Menschen der Abstand zwischen Wünschen und Fähigkeiten besonders klein sei, man dem Glück und der Unabhängigkeit somit besonders nah sei (Rousseau, '71; S. 58). Der Genuss entferne uns jedoch vom Glück (Rousseau, '71, S. 57) und bringe uns das Elend der Abhängigkeit (Rousseau, '71, S. 58). Auch die Leidenschaften führten zu unserer Schwächung, da sie zu viel Kräfte verzehrten (Rousseau, '71, S. 156). So solle man die Kinder auch bzgl. der Sexualität nicht neugierig machen (Rousseau, S. 216). Die nur im Urzustand vollkommene menschliche Weisheit sei der Weg zum wahren Glück. Durch sie sei der Mensch ausgeglichen, habe eine ruhende Seele und sämtliche Kräfte aktiviert und sein Wollen und Können somit im Gleichgewicht (Rouseau, '71, S. 57). Dabei existiere ein "Urprinzip der Wißbegier" (Rouseau, '71, S. 158). Das Glück des natürlichen Menschen bestünde darin, nicht zu leiden; das Glück des moralischen Menschen sei jedoch ein anderes (Rousseau, '71, S. 172).
Desweiteren solle man "die Kindheit im Kinde reifen lassen" (Rousseau, '71, S. 73), denn ein nur Mensch seiender Mensch sei sehr stark. Der Stolz jedoch Schwäche ihn, indem er nur seine Kräfte - nicht aber zugleich seine Fähigkeiten vermehre. Gut sei, sich selbst zu genügen. So schreibt auch Rousseau: "Wer nur leben will ist glücklich und gut, denn was hätte er davon, böse zu sein?" (Rousseau, '71, S. 58). Es gebe weder Glück außerhalb der eigenen Natur (Rousseau, '71, S. 65) noch eine "Urverderbtheit des Herzens" (Rousseau, '71, S. 70). Alle Bosheit entspringe der Schwäche (Rousseau, '71, S. 44). Sei der Mensch auf seinem natürlichen Platz, könne ihn nichts davon vertreiben, da er seine Kräfte alle nutzen könne und sie nicht im Widerstand erschöpfen müsse. Sie seien bloss zur Lebenserhaltung - nicht zur Lebensverlängerung bestimmt worden. (Rousseau, '71, S. 60) Freiheit und Macht seien dementsprechend auf die natürlichen Kräfte begrenzt, wobei die Macht zur Abhängigkeit führe, wo doch Freiheit das höchste Gut sei. Demzufolge lautet Rousseaus oberster Leitsatz, aus welchem sämtliche Erziehungsregeln abgeleitet werden könnten, folgendermassen: "Der wahrhaft freie Mensch will nur, was er kann, und tut, was ihm gefällt." (Rousseau, '71, S. 61) Sei man vernünftig, bleibe man also auf seinem Platz. Da der Zögling den seinen noch nicht kenne, müsse der Erzieher ihn leiten, wodurch eine Abhängigkeit und Schwäche entstünde. Der Zögling solle aber in keinem Fall gehorsam sein oder leiden müssen. Seine Unterwürfigkeit solle bloss seiner Bedürfnisse wegen sein, wobei er jedoch immer nur in der Lage sei, eine unvollkommene Freiheit zu geniessen, die durch seine Schwäche begrenzt sei. Bei den Erwachsenen führten die Gesellschaft und die Gesetze zu dieser begrenzten Freiheit (Rousseau, '71, S. 62). Die Natur habe glücklicherweise bzgl der Erziehung insofern vorgesorgt, als dass sie die Kinder gemacht hat, "daß wir sie lieben und ihnen helfen" (Rousseau, '71, S. 66).
Die Natur selber täusche uns niemals - nur wir täuschten uns (Rousseau, '71, S. 203) und lebten im Widerspruch zu uns, folgten wir ihr nicht (Rousseau, '71, S. 212). Seien wir mit uns uneins, so liege das daran, dass wir uns gleichsam als Sklave und frei fühlten und uns hinsichtlich Gut und Böse, Willen und Unwillen und Vernunft und Leidenschaften in einem Spannungsfeld befänden (Rousseau, '71, S. 290).
Erziehung zur Selbständigkeit
Wahre Erziehung schreibe weniger vor, als dass sie praktisch übe. Man solle die Kinder anstelle des Verhinderns ihres Todes lieber stark leben, also handeln, lehren (Rousseau, '71, S. 15). Die Erziehung müsse also eher leiten als lehren und Vorschriften finden lassen (Rousseau, '71, S. 26). Dabei brauche man Grundsätze, die jeden überzeugten (Rousseau, '71, S. 25). Erreichen wollen solle man durch die Erziehung einen Menschen, der sich selbst erkenne, entfalte, wirklich lebe und glücklich werde (Rousseau, '71, S. 12). Unabhängigkeit und Selbständigkeit des Kindes stünden somit stets im Vordergrund (Rousseau, '71, S. 25). Der Zögling dürfe dabei aber nie jemandem oder etwas befehlen (Rousseau, '71, S. 44). Er solle auch nach dem Fallen das eigenständige Aufstehen lernen (Rousseau, '71, S. 54).
Rousseau lehnt grundsätzlich jegliche Art von Autorität dem Kind gegenüber ab (Ludwig Schmidts über Rousseau in Rousseau, '71, S. 538). Der Zögling dürfe keine Lernvorschriften auferlegt bekommen, sondern müsse diese selbst wünschen, suchen und finden können (Rousseau, '71, S. 174). Er müsse also für sich denken lernen können (Rousseau, '71, S. 103), denn wenn er es nicht spätestens in der Jugend tut, ist es dazu zu spät (Rousseau, '71, S. 102). Er solle demnach den eigenen Verstand gebrauchen (Rousseau, '71, S. 208). Das "relative Ich" der Kinder führe dazu, alles auf sich zu beziehen. Aus ihr entstünde die Eigenliebe (Rousseau, '71, S. 249). Bescheidenheit solle man auch üben (Rousseau, '71, S. 251), um die Eigenliebe auf andere ausdehnen zu können. Diese Tugend habe jeder im Herzen, wobei die Nächstenliebe gleichzeitig eine Liebe für Gerechtigkeit sei (Rousseau, '71, S. 261).
Vernunft
Der Mensch soll laut Rousseau seine Pflichten stets kennen und erfüllen (Rousseau, '71, S. 413), wahrhaft sittlich sein, indem er nicht nur ist, sondern gut ist (Rousseau, '71, S. 419) und den Gesetzen des allgemeinen Willens folge (Rousseau, '71, S. 510). So lautet es in Rousseaus Werk Emile an einer Stelle auch: "Menschen seid menschlich, das ist eure vornehmste Aufgabe" (Rousseau, '71, S. 55), wobei uns die Vernunft, ohne welche unser Handeln keinerlei moralischen Wert besässe, diesbezüglich den Unterschied zwischen Gut und Böse lehre (Rousseau, '71, S. 44). Sobald der Mensch sein Ichbewusstsein entwickelt habe, könne er als moralisches Wesen betrachtet werden, da er nun fähig sei, glücklich oder unglücklich zu sein (Rousseau, '71, S. 55). So könne man anfangs, wo der Verstand noch begrenzt sei (Rousseau, '71, S. 157), vom Zögling noch keine Vernunft erwarten und solle ihm deshab nur ihm auch verständliche Pflichten vorstellen, da er sonst heuchlerisch werden würde. Bei Kindern solle man also Zwang - bei Erwachsenen die Vernunftsgründe zur Überzeugung einsetzen (Rousseau, '71, S. 69). Der Charakter werde durch die Art, Begriffe zu bilden bestimmt (Rousseau, '71, S. 203); der Weg zur Vernunft führe über die Sinne, also Entwicklung von Körper, Sinnen, Gehirn und Herz, nicht über den Zwang. Die Moral solle man nach ihrer Entwicklung hinzufügen (Niethammer über Rousseau, '80, S. 131).
Bei der moralischen Erziehung seien die ersten Pflichten gegen uns, indem sie der Erhaltung unseres Wohls dienten. Der erste zu vermittelnde Erziehungsbegriff solle dabei nicht Freiheit, sondern Eigentum sein. (Rousseau, '71, S. 77)
Da Lügen die eigene Glaubwürdigkeit raube (Rousseau, '71, S. 81), merke ein vom Willen anderer "unabhängiges Kind, daß es keine Gründe dazu hat" (Rousseau, '71, S. 83).
Die Moralbegriffe solle man vorerst auf den gegenwärtigen Zustand des Menschen beziehen und erst dann, wenn der Zögling ein tätiges Mitglied der Gesellschaft ist, auf das Verhältnis zu den Menschen (Rousseau, '71, S. 152). Die Moral solle man erst am Ende der Erziehung hinzufügen, wenn der Zögling sich schon mit Handwerk und Gewerbe befasst habe (Rousseau, '71, S. 182).
Rousseau spricht auch von einem "moralischen Stimmungswechsel" zur Reifezeit des Kindes, bei dem es lernt, nicht mehr bloss zu existieren, sondern für Gattung und Geschlecht zu leben (Rousseau, '71, S. 210). Zu diesem Zeitpunkt wird aus der Selbstliebe die Nächstenliebe (Rousseau, '71, S. 212); aus Verstand und Liebe entstünde das Mitleid (Rousseau, '71, S. 261). Aus ersten Herzensregungen entstünden dann erste Gewissensregungen (Rousseau, '71, S. 238) und aus Gefühlen erste Begriffe von Gut und Böse (Rousseau, '71, S. 239). Die einzig herrschende Autorität solle dabei immer die kultivierte Vernunft sein (Rousseau, '71, S. 264), welche die Regeln bestätige und dem Glauben unterstellt sein solle (Rousseau, '71, S. 267). Moral sei folglich die Widmung des Dienstes Gottes durch gute Taten (Rousseau, '71, S. 433). Der Zögling solle also durch sein Gefühl urteilen, daraus Wahrheiten ableiten und Grundsätze aufstellen, nach dem Schöpfer zu handeln. Das Gewissen sei dabei die Stimme der Seele, die Leidenschaften die des Körpers, wobei ersteres der "wahre Führer der Menschen" sei. (Rousseau, '71, S. 300) Indem man das Temperament zügele und die Vernunft anrege, lebe der Mensch weitestgehend natürlich und könne somit moralisch werden (Rousseau, '71, S. 335). Freundschaft und Eigennutz seien dabei unabhängig von Pflicht und Eigennutz gesetzgebend (Rousseau, '71, S. 377).
Die Enthaltsamkeit sei erst zum Schutz der körperlichen Kräfte und später ab dem 20. Lebensjahr als moralische Pflicht und Zeichen der Selbstbeherrschung zu betrachten (Rousseau, '71, S. 360).
Freiheit
Zuerst solle darauf geachtet werden, dass der Zögling einen starken Körper habe und so unabhängig von ihm sein könne (Rousseau, '71, S. 29). Mit der Kraft wachse allmählich auch die Einsicht, wie die Freiheit zu gebrauchen sei (Rousseau, '71, S. 54). Abhängig sei man entweder von den Dingen, also auf natürliche Weise, welche von der Moral unabhängig sei, oder von den Menschen durch die Gesellschaft, aus der alle Laster entsprängen. Freiheit jedoch bewahre vor diesen Lastern, und die Sittlichkeit führe zur Tugend. Dementsprechend sollten Kinder zu jeder Zeit ihre Freiheit in ihren Handlungen und denen des Erziehers spüren können. (Rousseau, '71, S. 63). Man solle sie also ruhig frei spielen lassen (Rousseau, '71, S. 72), damit sie sich ihre Freiheit nicht beweisen müssten (Rousseau, '71, S. 153). Der Mensch ist nach Rousseaus drittem Dogma in seinen Handlungen von Grund auf frei (Rousseau, '71, S. 293).
Freiheit solle dabei stets mit dem Zwang der Gesellschaft und sich gegenüber mit dem Gehorsam gegenüber der inneren Natur verbunden werden (Niethammer über Rousseau, '80, S. 131).
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