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philosophie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Theorie

Empirismus

Marx' leben



Karl Heinrich Marx (jüdischer Familienname Mardochai) wurde am 5.5.1818 in Trier als ältester Sohn des angesehenen Rechtsanwaltes und späteren Justizrates Heinrich (ursprünglich: Herschel) Marx und seiner Frau Henriette geb. Pressburg in Trier geboren. Der junge Karl Marx galt als energisches Kind, das beispielsweise seine Geschwister dazu zwang, den selbstgebackenen Kuchen aus Sand zu essen. Rabbinischer Abstammung wechselte die Familie - aus Vorsicht vor sozialen Bestimmungen, die zum Nachteil der Juden führten - 1824 zum Christentum über. In der 6-köpfigen bürgerlichen Familie erlebte Karl eine sorglose Jugend.
Ab 1830 besuchte Karl Marx das Jesuiten-Gymnasium in Trier und bereits in den Abiturientenaufsätzen von Marx' aus 1835 lassen sich die Grundzüge seiner späteren Werke erkennen.
Gleich nach seinem Schulabschluss begann er das Jurastudium in Bonn.

Noch bevor er dann 1836 nach Berlin ging, um dort seine Studien fortzusetzen, verliebte sich der Student in Jenny von Westphalen. Marx hatte Jenny ihrem Verlobten abspenstig gemacht und verlobte sich schließlich heimlich mit ihr. Jenny war die Tochter von Ludwig von Westphalen, einem Justizangestelltem der königlich-preußischen Provinzialregierung. Schon als Kind verkehrte der junge Karl häufig im Hause Westphalen, da Jenny und ihr Bruder Edgar Spielkameraden von Marx gewesen waren. Ludwig von Westphalen behandelte Marx schon immer wie einen Sohn. Während stundenlangen Diskussionen beeindruckte Ludwig schon den Studenten Karl sehr. An der Berliner Universität, die damals sehr vom Idealisten Hegel geprägt war, studierte er unter anderem auf Wunsch seines Vaters Rechtswissenschaften. Dieses Fach an der Universität war damals von den zwei folgenden Persönlichkeiten geprägt: Friedrich Karl von Savigny und Eduard Gans, welche jedoch untereinander in Rivalität standen.
Dass diese beiden wichtigsten Lehrer des jungen Karl Marx ihn wesentlich prägten, wird später in Marx' Werken deutlich.
Außer Rechtswissenschaften studierte Marx Philosophie und Geschichte und war Mitglied eines junghegelianischen Doktorenclubs, welcher in den Lehren Hegels ein Mittel zur aktiven Bewältigung und Umwälzung der Wirklichkeit sah.
Marx war seinen Freunden im kühnen Denken, Ideenreichtum und Aktivismus überlegen und wurde von beinahe allen sehr bewundert.
Mit dem Doktortitel in der Tasche schloss er sich 1842 den "Freien" an, einem Verein, dem die meisten Mitarbeiter der in Köln erscheinenden \"Rheinischen Zeitung\" angehörten. Durch seine Aufsehen erregenden Artikel in jenem Blatt, stieg er bald zum Leiter dieser Zeitung auf. Die journalistische Arbeit hinterließ Zeit seines Lebens Spuren in Marx' Gedächtnis, insofern er durch die "Rheinische Zeitung" dazu gezwungen war, über den Kommunismus zu diskutieren.
Jedoch fürchtete er sich aufgrund dieser Artikel vor verschärfter Zensur seitens des Staates. Marx konnte sich noch nicht mit dem Kommunismus in der damaligen Form identifizieren und beschäftigte sich nun mit der Hegelschen Staatstheorie. Am 1. April 1843 wurde die Rheinische Zeitung auf Befehls des Königs verboten.
Ruge, ein radikaler Publizist, bot ihm daraufhin an, sich an den geplanten "Deutsch-Französischen Jahrbüchern" (Nachfolger der verbotenen "Deutschen Jahrbücher") zu beteiligen. Marx willigte ein. Als er im November 1843 nach Paris übersiedelte, war er schon 5 Monate mit Jenny von Westphalen verheiratet und hatte sich mit der französischen Geschichte, Philosophie und Aufsätzen Hegels für die Jahrbücher beschäftigt.
Schon zu jener Zeit befand sich Karl Marx auf dem Weg, der ihn über die Hegelsche Philosophie und über Feuerbach zum Kommunismus führte, der ihn daraufhin so faszinierte, dass er bereits plante, auf dessen Basis ein neues System zu errichten. Feuerbach war ein Schüler Hegels und zählt zu den wichtigsten Philosophen des Vormärz. Von ihm stammen auch die von Marx später aufgegriffen Schlagwörter wie Entfremdung.
Trotzdem stellt Karl dieses Vorhaben erst einmal zurück. Er studiert französische Sozialisten (vor allem Francois Babeuf, Charles Fourier, Henri de Saint-Simon, Pierre Joseph Proudhon) und Revolutionsgeschichte und ließ sich von französischen Arbeiterversammlungen, die er sporadisch besuchte, beeindrucken. Neben utopischen Sozialisten wie Robert Owen, Moses Hess beeinflussten auch Wirtschaftsphilosophen wie Adam Smith, David Ricardo Marx grundlegend.
Im August 1844 machte Karl Marx die entscheidende Begegnung mit Friedrich Engels, welcher mit ihm die gleichen literarischen und philosophischen Interessen teilte. So war auch dieser mit den geistigen Strömungen der Zeit in Kontakt gekommen, war von Hegels Lehren fasziniert und hatte in den gleichen intellektuellen Kreisen verkehrt, die Marx - aufgrund von Streitigkeiten - inzwischen schon wieder verlassen hatte. Moses Hess legte dem Fabrikantensohn Engels die ersten kommunistischen Theorien nah, die praktische Wirklichkeit (Eintönigkeit der Arbeit, Elend, Unsicherheit der Existenz der Arbeiter) erfuhr er, in dem er immer wieder in der Fabrik seines Vaters arbeitete. Friedrich Engels beschäftigte sich außerdem mit den Organisationen der englischen Arbeiter, las - wie Marx - nationalökonomische und sozialkritische Artikel und schrieb gleichermaßen Beiträge für die "Deutsch-Französischen Jahrbüchern".
Die beiden hatten sich zudem in der Zeit getroffen, in der das Elend der Arbeiterklassen ein immer verbreiteteres Gesprächsthema wurde.
Unter Marx' Einfluss wurde das Mitteilungsblatt "Vorwärts" ein deutlich kommunistisches. Aufgrund der von den Redakteuren (Marx, Engels, Heine, Ruge, Bakunin) geleiteten kommunistischen Treffen wurden u.a. Marx aus Frankreich ausgewiesen.
Engels folgte seinem Freund im April 1845 nach Brüssel, ihre Zusammenarbeit stand ab jetzt im Zeichen ihres Willens zur Revolution. Sie schrieben ihr erstes bedeutungsvolle Gemeinschaftswerk "Die deutsche Ideologie" (1845/46), in welchem sie sich mit der herrschenden philosophischen Richtung ihrer Tage auseinandersetzten. Dieses Werk war die Voraussetzung für "Das Kommunistische Manifest". Im Sommer 1847 gab es erste Anzeichen für das Kommen einer Umwälzung. Marx und Engels standen somit vor der Aufgabe, eine Organisation zu gründen, um dem Proletariat ihre Theorien näher zubringen und sie auf ihre Rolle vorzubereiten. Im Herbst etablierte sich der "Deutsche Arbeiterverein" in Brüssel, Informationen wurden in der "Deutschen Brüsseler Zeitung" veröffentlicht. Engels formulierte ,,Grundsätze des Kommunismus", veränderte deren Form und betitelte es mit dem Namen "Kommunistisches Manifest". Marx und Engels wurden beauftragt, dieses noch weiter auszuführen: Ende Januar 1848 wurde es schließlich in London gedruckt. Der Zweck dieses Buches war die Auslösung einer Revolution, die zur Machtübernahme seitens der unterdrückten Arbeiterklasse führen sollte (s.u.). In der Festschrift befassten sich die Autoren mit verschiedenen sozialistischen Bewegungen, rückten aber jedes Mal die Kommunisten derart ins rechte Licht, dass sie als die wahren Vorkämpfer des Proletariats dastanden. Am Schluß stand die Ankündigung des gewaltsamen Umsturzes mit dem auffordernden Ruf "Proletarier aller Länder, vereinigt euch". Diese verlor sich jedoch weitgehend, da der "Bund der Kommunisten" weiterhin eine Minderheit darstellte.
Am 3. März erhielt Marx aufgrund von Unstimmigkeiten mit dem Staat den Befehl, Belgien zu verlassen. Marx und Engels reisten daraufhin nach Köln.
In dieser Stadt war Karl Marx bekannt und konnte am 1.Juni 1848 das "Organ der Demokratie", auch bekannt als "Neue Rheinische Zeitung" herausgeben und deren Redaktion leiten. Des Weiteren formen die beiden Revolutionäre den Kölner Kommunistenverbund in die "Demokratische Gesellschaft" um. Als Andreas Gottschalk, der Führer des Arbeitervereins, dem damals über 6000 Mitglieder angehörten, festgenommen wurde, fiel dieser Verein den "Marxisten" zu. Ihnen wurden die Richtlinien des "Manifests" vom imposanten Marx nahezu eingetrichtert, jedoch fanden seine Ideen wenig Zustimmung, da er gleichzeitig Verneiner seiner Richtlinien sehr beleidigte. So blieb seine Breitenwirkung gering, und er war gegenüber den sich durchsetzenden Gegenrevolutionen machtlos.
Im April 1849 gab es jedoch wieder Hoffnung auf eine neue und endgültige Revolution, als der König von Preußen die Krone aus der Hand der Frankfurter Nationalversammlung ablehnte. Der Chefredakteur schrieb demzufolge in seiner Zeitschrift, dass "die letzten Tage dieser Dynastie und des preußischen Staates gekommen seien". Die Regierung reagierte darauf mit der Ausweisung Marx'. Dieser gab die "Neue Rheinische Zeitung" auf und reiste mit Engels von Köln über Frankfurt, Mannheim und Karlsruhe in die Pfalz und versuchte dort, den revolutionären Widerstand aufzubauen. Ihre Wege trennten sich daraufhin kurzzeitig und sie trafen sich im November wieder in London.
Während der ersten Jahre im Exil verschwand der Ausgewiesene immer mehr von der Bildfläche. Anfangs verkündete er mit Engels einige Male, dass eine Revolution bevorstehe. Die begründeten sie damit, dass sie annahmen, einer Revolution gehe immer eine Wirtschaftskrise aus, genau so, wie es 1847/8 gewesen war. Beide warteten somit nur auf eine neue Krise. Die Wirtschaft hatte jedoch Hochkonjunktur, die Proletarier waren nicht so umsturzwütig wie Marx und Engels es ihnen zusprachen, die Vorhersage blieb unbestätigt. Engels und sein Freund standen also am Tiefpunkt ihres öffentlichen Wirkens. So mussten sie u.a. den "Bund der Kommunisten" auflösen. Einprägsam für Marx waren in dieser "Misere des Lebens" - wie er sein bürgerliches und menschliches Elend bezeichnete - Krankheiten, ständige Geldnot und familiäre Schwierigkeiten. Die Krankheiten ließen zwei seiner Kinder sterben und belasteten zusätzlich seine Frau Jenny. Marx hatte auch ein uneheliches Kind mit der Haushälterin Helene Demuth. Trotz allem blieb Jenny von Westphalen ihrem Gatten ein Leben lang treu. Die Geldnot wurde von Erbgütern, Freunden der Familie und hauptsächlich Engels weitestgehend behoben.
In dieser Zeit beschäftigte sich der Theoretiker Marx mit dem Werk "Zur Kritik der politischen Ökonomie" (1859) und stellte den "18. Brumaire", welcher vom Staatsreich Napoleons handelte, fertig.
Geschichtliche Bedeutung hatte die Auseinandersetzung zwischen Karl Marx und Ferdinand Lasalle (1825-1864), den er als "jüdischen Nigger" bezeichnete. Letzterer hatte mit seinem Willen, die Arbeiterschaft als eigenständige politische Macht zu erwecken, eine dermaßen große Anziehung auf die Menschen, dass 1863 in Leipzig der "Allgemeine Deutsche Arbeiter-Verein" ins Leben gerufen wurde. Die Entwicklung dieses Vereins um ihren Präsidenten Lasalle beobachteten Marx und Engels neidisch. Sie missbilligten dem Rivalen seine politischen Erfolge und kritisierten, wo und wann sie nur konnten.
Im September 1864 fand in London ein internationales Arbeitertreffen statt, dem Marx ein gewisses Interesse entgegenbrachte. Die Zeit wollte, dass F. Lasalle starb und die Arbeiter eine übernationale Solidarität füreinander entwickelten. Marx begeisterte sich für die Grundsätze des "A. D.A. V." (Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein). So konnte er 1864 auch die "Erste Internationale" gründen, deren Aktivitäten sich in öffentlichen Demonstrationen bemerkbar machte.
Als im März 1871 die Pariser Kommune sich gegen die vom Volk gewählte französische Nationalversammlung stellte, witterte der Kritiker seine Chance und verfasste daraufhin die "Adresse des Generalrats", welche sich gegen die Regierung richtete. Die Mitglieder der Internationalen wurden daraufhin verfolgt.

Innerhalb dieses Vereins lief es jedoch von Anfang an nicht reibungslos ab. Es waren verschiedene Ideen (z.B. Proudhon, Mazzini) vertreten, deren Anhänger mit der Zeit immer mehr in Konflikt gerieten. Auch der Gegner Marx', Michail Bakunin (1814-1876), welcher anarchistische Auffassungen vertrat, war in der "Internationalen" tätig. 1875 schlossen sich mehrere Vereine zur "Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands" zusammen und gingen damit Marx' Ruf "Proletarier aller Länder vereinigt euch!" nach. Da sich einige Konflikte innerhalb der "Internationalen" aber immer mehr verschärft hatten, musste diese 1876 in Philadelphia aufgelöst werden.
Nach über zwanzigjähriger Vorarbeit stellte Karl Marx im gleichen Jahr den 1. Teil seines Haupt- und Lebenswerkes "Das Kapital" fertig. Der Autor sammelte fast 23 Jahre lang für diese Arbeit Grundlagen für seine sozialistischen, historischen und ökonomischen Untersuchungen und erforschte die Praxis durch Beobachten und Analysieren der Zustände der Gesellschaft.
"Das Kapital" umfasst u.a. die Theorie für eine soziale Revolution, die aufgrund der Klassenverhältnisse in der bürgerlichen Gesellschaft von Nöten war. Des weiteren untermauert es einige Behauptungen, die im \"Kommunistischen Manifest\" angestellt wurden und stellt in gewissem Sinne dessen wissenschaftliche Rechtfertigung dar.
Die "Bibel der Arbeiter" ist jedoch ein sehr schwieriges Buch und wurde nicht für diejenige geschrieben, um die es im gesamten Buch eigentlich geht, nämlich die Arbeiter. Selbst der bedeutendste Führer der deutschen Arbeiterpartei, August Bebel, gab zu, dass er bereits ganz am Anfang des Buches aufgehört hat zu lesen da er außerstande war, es zu verstehen. Trotz dessen war der wissenschaftliche Sozialismus ab dem Erscheinen dieses Werkes eine Realität geworden und gewann zugleich an internationaler Bedeutung.
Engels war insofern am "Kapital" beteiligt, als dass er seinem Freund mit Rat und Tat zur Seite stand, ihn zur Vollendung seiner Niederschrift drängte und den unfertigen 2. und 3. Teil vervollständigte und nach Marx' Tod veröffentlichte.
Nach einigen Jahren gab es mehrere Auflagen der Niederschrift und Übersetzungen in verschiedene Sprachen. Um diese Zeit begann der Lebensabend von Karl Marx. Er verfasste noch einige Exzerpte, interessierte sich für Russland, (weil er in diesem Land die Symptome einer bevorstehenden Revolution erkannte), lernte russisch und erfreute sich an Wahlerfolgen der deutschen Sozialdemokraten. Erwähnenswerte Werke schrieb er allerdings nicht mehr. Sein gesundheitlicher Verfassungszustand war vor allem vom Ereignis des Todes seiner Frau Jenny (1881) sehr angeschlagen. Trotzdem war er nicht bei ihrem Begräbnis anwesend. Der Tod der Tochter Jenny Longuet im Januar 1883 tat sein übriges: Karl Marx starb am 14. März 1883 an Lungentuberkulose.

 
 

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