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philosophie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Pragmatismus

Die sophisten-



Mit den Sophisten beginnt eine eher unfruchtbarere Zeit der Philosophie, deren oberstes Gebot, die Suche nach Wissen, erstmals einem Bedürfnis der Regierung wich, nämlich politische Führungskräfte zu formen, die neue Eroberungen planen und durchsetzen können. Die Sophisten übernahmen dabei die Rolle der Ausbilder, und so waren sie die ersten Philosophen, die sich für ihre Arbeit bezahlen ließen.
Wichtige Anhänger der Sophistik waren unter anderem Protagoras, Gorgias, Prodkus, Thrasymachos, Antiphon oder Kallikles. Sie alle wirkten in Athen in der Nähe des politischen Nabels der Welt, und sie alle verstanden es, bedeutende Politiker hervorzubringen, die die Menge begeisterten und so nie um ihren politischen Einfluß bangen mußten. Das Mittel eines guten Politikers war dafür die Rede, die mit viel Hintergrundwissen und Überzeugungskraft aufwarten mußte, damit die eigenen politischen Ambitionen nicht vom Volk behindert wurden. Denn letztlich ging es dem ausgebildeten griechischen Politiker doch hauptsächlich darum, die subjektiven Interessen durchzusetzen, und da war die Rede nur ein Mittel der politischen Willkür. Ebenso verstand sich der Sophist auch vielmehr als Lehrer der Rhetorik und der Politik denn als Lehrer der Philosophie. Daß der Sophistik trotzdem ein Extraabschnitt in den Philosophiebüchern der Gegenwart gewidmet wird, liegt daran, daß die Sophisten sich nebenher auch noch mit philosophischen Problemen beschäftigten. Dabei schlugen sie jedoch eine ganz andere Richtung ein als beispielsweise die ionischen oder eleatischen Philosophen. Ihnen lag nämlich von Natur aus mehr daran, sich auf die Suche nach Propaganda denn nach Weisheit zu begeben. Gleichermaßen waren ihre philosophischen Erkenntnisse weniger ergiebig, auch wenn sie zur Blütezeiten der Sophistik hochgehalten und in der Nachwelt noch teilweise schöngeredet wurden. Heute haftet der Sophistik im Gegensatz zur damaligen Zeit jedenfalls eher ein übler Ruf an- verstanden es die Sophisten doch vorzüglich, den Demos um sein politisches Bewußtsein zu bringen.
Die Philosophie der Sophisten läßt sich aber in zwei großen Lehre einteilen: dem Relativismus (der bei Protagoras näher erläutert wird) und ihr Verständnis vom Naturrecht. Dahinter verbirgt sich eine hierarchische Machtidee, die eingeleitet durch Antiphon die Sophisten in der Natur begründet sahen. Denn von Natur aus wird der Stärkere bevorzugt, da er mehr hat als der Schwächere- nämlich mehr Kraft. Dieses Naturgesetz übertrugen die Sophisten nun auf den Menschen und behaupteten, daß nur der Schwächere Gesetze erfindet, um sich vor dem Stärkeren zu schützen. Dies widerstrebt aber dem Naturrecht des Stärkeren. Der Stärkere soll der herrschen, der Schwächere sich unterwerfen.
Nach unserer heutigen Auffassung würden wir dieses Naturrecht aber wohl kaum mehr als Naturrecht bezeichnen, da es schlichtweg ungerecht ist, und das Leben in der Gesellschaft in keiner Weise voranbringt. So bleibt vom Naturrecht eigentlich nur noch Natur übrig, und der Mensch müßte sich gleichermaßen als Tier bezeichnen, wenn er sich auf seine Instinkte beschränkt und vergißt, daß er nebenher noch ein Bewußtsein hat.

 
 

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