Die Entdeckung des genetischen Codes im Jahre 1953 lieferte einen entscheidenden Schlüssel zum sog. Geheimnis des Lebens. Der Code ist universell und gilt somit für jedes bekannte materielle (!) Lebewesen auf der Erde. Der Evolutionsbegriff erfuhr eine Ausweitung in den Bereich der Mikrobiologie. Außerdem führte diese Entdeckung zur Erkenntnis, dass alles Wesen den selben Evolutionsursprung haben.
Die moderne Evolutionstheorie ist eine Verfeinerung und gleichzeitig eine Erweiterung der darwinistischen Thesen. Diese lösten die größte Bestürzung durch die Behauptung aus, die Vollkommenheit der Anpassung der verschiedenen Lebewesen sei ein Produkt zufälliger Variationen im genetischen Code und nicht als Beweis für die absichtliche Steuerung und Selektion durch ein göttliches Wesen gültig. Unverständlich ist dabei der Widerspruch zwischen der offensichtlichen Zweckmäßigkeit der Natur und der behaupteten Zufälligkeit ihrer Evolution. Zu diesem Paradoxum wurden bis heute drei denkbare Antworten formuliert.
- Das Leben ist ein reines Zufallsprodukt, entstanden aus dem Spiel der Moleküle.
- Das heutige Leben ist die Konsequenz lebensspezifischer Naturgesetze.
- Leben ist das Ergebnis eines Evolutionsprinzips, das schon im anorganischen Bereich wirkt.
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