Die Antwort auf die alte Leibnizsche Frage ist wieder eine neue Frage: Warum wurde beim Urknall vor rund 15 Milliarden Jahren nicht genauso viel Materie wie Antimaterie erzeugt? Stattdessen entstand Bruchteile von Nanosekunden nach dem Zeitpunkt Null - als Raum, Materie und Zeit kleiner waren, als ein Atom - ein winziges Ungleichgewicht: Die Differenz zwischen Materie und Antimaterie war ungleich Null. Auf einhundertmillionen Elementarteilchen kamen einhundertmillionen plus ein Anti-Teilchen - und daraus entstand das ganze Universum, jeder Stern und jedes Atom unseres Körpers.
Fragt man weiter, ob denn im Weltall überhaupt ein absolut leerer Raum existiert, in dem es wirklich rein gar nichts gibt, ist die Antwort darauf ein klares \"Nein\". Henning Genz, Physiker an der Universität Karlsruhe, erklärt dies mit der Unmöglichkeit, die Temperatur des absoluten Nullpunktes (-273,15°C) zu erreichen. Bei dieser Temperatur würde die Wärmebewegung aller Atome aufhören. Die Unmöglichkeit, die Atome zum absoluten Stillstand zu bringen, veranschaulicht Genz mit der Unmöglichkeit, eine schwankende Hängelampe mit den Fingern zur Ruhe zu bringen. Der Raum, so der Physiker, ist deshalb stets mit einem Rest an Wärmestrahlung erfüllt.
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