Ramses III. war der letzte große Pharao auf dem ägyptischen Thron. Während seiner ersten vier Amtsjahre verlief alles ruhig und er bemühte sich, seine Position zu festigen und die Stabilisierung des Reiches fortzuführen. Nubien war unterworfen und war eine mehr oder weniger unterjochte Kolonie. Erst im fünften Amtsjahr versuchten die Libyer das Delta zu überfallen, aber waren dem ägyptischen Heer nicht gewachsen. Wer nicht in der Schlacht fiel, geriet in ägyptische Gefangenschaft. Damit hatte der Pharao ein Exempel statuiert und für eine Zeitlang kehrte Ruhe an den Grenzen ein.
Im achten Amtsjahr verursachten mehrere Missernten und der Versuch der Nomadenvölker, Fuß zu fassen, einen weiteren Aufruhr im Mittleren Osten. Der Papyrus Harris berichtet folgendermaßen: "Die Fremdländischen verschworen sich auf ihren Inseln, die Völker wurden im Gefecht auf einen Schlag zerstreut und vertrieben, und kein Land konnte ihrer Waffengewalt trotzen." Dies bedeutete, dass bedingt durch eine Massenflucht von bewaffneten Nomadenvölkern das Reich der Hethiter von einem Bündnis von Inselstämmen, der "Allianz der Seevölker", hinweggefegt wurde. Die Seevölker wollten sich jedoch mit Gewalt nach Ägypten durchschlagen und dort niederlassen. Ramses wusste, dass nur ein rascher Gegenschlag die Angreifer aufhalten würde. Eine Schlacht an der syrischen Grenze konnte die Invasion auf dem Landweg zwar abwenden, aber die Armada der Seevölker gelangte eines östlichen Seitearms des Nildeltas und somit konnten die Ägypter dem Feind praktisch eine Landschlacht liefern. Gleichzeitig von den Ufern und von Deck der Schiffe schossen Bogenschützen Pfeile gegen die Gegner ab. Ramses konnte mit dem Beistand Amuns siegreich heimkehren. Diese Seeschlacht schmückt auch die Wände seines gut erhaltenen Totentempels in Medinet Habu. Es ist nicht überliefert, ob Ramses die Schlacht gegen die Seevölker fortsetzte oder nicht. Es gab insgesamt noch einen Feldzug gegen die Libyer, weitere Feldzüge gegen die Nordvölker bzw. gegen Nubien werden im Totentempel von Medinet Habu erwähnt, sind aber historisch nicht verbürgt.
Ein bemerkenswerter Papyrus aus der Regierungszeit Ramses' berichtet von einem Verfahren gegen eine Gruppe von Verschwörern, die einen Anschlag auf den König plante. Die Hauptangeklagte war Tiji, eine Nebenfrau, die ihren Sohn Pentewere als Thronfolger einsetzen wollte. Zum Glück kamen diese Umtriebe rechtzeitig ans Licht und die Verschwörer wurden verhaftet. Ungewöhnlich ist, dass eine Kommission mit allen Rechten eingesetzt wurde, auch dem Recht, die Todesstrafe auszusprechen, was normalerweise nur dem Pharao vorbehalten war. Dies bedeutet, dass Ramses noch vor Ende der Verhandlungen verstarb, wenn auch nicht notwendigerweise infolge des Attentats. Sein Grab erlangte Bekanntheit durch die weltlichen Szenen, die darin abgebildet waren, unter anderem zwei blinde Harfner
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