50er Jahre: Jazz und Rock \'n\' Roll br />
Nach dem Krieg wurde im Osten vor allem Jazz gespielt. Gruppen wie das \"Radio Berlin Tanzorchester\" des Berliner Rundfunks, das \"Rundfunk-Tanzorchester Leipzig\" und die \"Dresdner Tanzsinfoniker\" erfreuten sich großer Beliebtheit. Über westliche Radiosender wie RIAS Berlin hatten die Ostdeutschen die Möglichkeit an der Mitte der 50er Jahre aufkommenden Rock-\'n\'-Roll-Begeisterung teilzuhaben.
Nachdem bereits der Jazz von der SED-Führung kritisch betrachtet wurde, begegnete sie dem Rock \'n\' Roll mit besonderem Misstrauen. Ihren ersten Höhepunkt fand diese Ablehnung der westlichen \"Unkultur\" 1958 in der \"Anordnung über die Programmgestaltung bei Tanz- und Unterhaltungsmusik\". Fortan hatte es sich bei 60 Prozent der im Rundfunk gespielten Musik um eigene Stücke von Interpreten aus der DDR oder den anderen sozialistischen Ländern. So wurden Platten und Tonbänder aus dem Westen zur Mangelware und zum Tauschobjekt. Oder man saß stunden lang vor dem Radio und schnitt westliche Radiosendungen mit.
1964-1969: Beatmusik
Obwohl nach dem Bau der Mauer den Ostdeutschen auch der Weg zu westlichen Schallplatten abgeschnitten war, blieb deren Begeisterung für westliche Musik ungebrochen.
Am Anfang der 60er Jahre gab es viele Amateurtanzkapellen. Ein Großteil dieser Kapellen beschäftigte sich mit der neuen Musik, welche auf die Jugend trotz der englischen Texte, eine große Wirkung hatte. Die jungen Musiker behalfen sich selbst und bastelten Instrumente und Verstärker. Und erzeugten so neue Klänge. Ganz am Anfang wurden noch Titel der Beatles nachgespielt und vieler anderer amerikanischer Gruppen. Die Einflüsse aus anderen Ländern waren nicht zu überhören.
Daraufhin reagierten auch die Medien und Schallplatten. Es Kam zur Gründung des Rundfunkprogramms \"DT64\". Doch noch im selber Jahr beschwerte sich Walter Ulbricht: \" Ich denke Genossen, mit der Monotonie des Yeeah, yeah, yeah, und wie das alles heißt, sollte man doch Schluss machen. [...] Ist es denn wirklich so , dass wir jeden Dreck aus dem Westen kopieren müssen?\"
Die Produktion von Schallplatten war zu dieser zeit sehr eintönig und beschränkt. Es Fanden keine gezielten Talentsuchen bzw. Förderungen statt. Doch dies änderte sich zwischen 67 und 69, wobei es zu einem Anstieg der Rundfunkproduktionen kam. Es würden Gruppen wie das \"Gerhard Stein Combo\", die \"Thomas Natschinski Gruppe\" produziert, wo man die ersten deutschen Texte in der Beatmusik Einzug hielten.
1970-1979: Rockmusik
Zu Beginn der 70er Jahre machte die Rockmusik einen gewaltigen Sprung. Amiga veröffentlichte zwischen 1970 und 1773 25 Langspielplatten mit Rockmusik u.a. auch von Panta Rhei später bekannt unter Puhdys. Anfangs wurde noch viel aus dem Westen kopiert denn das war die Musik die man hören wollte, doch bald entwickelte sich eine eigenständige Rockmusik, die der DDR. Im Gegensatz zum Westen, wo \"Rock auf Deutsch nicht möglich\" war entstand im Osten eine Vielfalt an deutschsprachiger Rockmusik oder artverwandter Musik wie Jazz, Blues oder Soul. Diese Vielfalt und Musikalität auf hohem Niveau wurde nicht zuletzt dadurch erreicht, das durchweg nur Profis eine Auftrittserlaubniss bekamen, sondern auch daran , dass man ein mehrjähriges Musikstudium absolvieren musste.
Mitte der 70er Jahre lösten sich viele Bands auf. Ursachen dafür waren teils politische Gründe, teils künstlerische. Nina Hagen ging in den Westen, die Gruppe \"renft\" wurde verboten und aus \"Panta Rhei\" entstand \"Karat\".
In dieser Zeit brachten die Puhdys und Karat ihre ersten Lps auf den Markt und wurden nach und nach mit ihren erfolgreichen Titeln zu den populärsten Gruppen des Landes.
Es Gab die ersten Gastauftritte im westlichen Ausland denn auch den Bürgern der BRD gefielen die kunstvollen Balladen des Ostrock´s.
Die Beliebtheit und Nachfrage unter dem Publikum nahm zu. Die Ansprüche der Bands an sich selbst stiegen mit den Wünschen des Publikums. Der Anspruch der Texte und die Qualität der Songinhalte nahm zu und wurde zu einem wichtigen Bestandteil der Titel.
80er Jahre: Punk
Mit Schwerpunkt Berlin bildete sich Anfang der 80er Jahre eine Bewegung aus jugendlichen Punkbands, die ihre Musik und ihr Auftreten als Protest gegen die Vorstellungen und staatlichen Reglements der DDR verstanden. Die Bands bewegten sich mit ihrer Musik im Grenzbereich zwischen Offiziellem und Underground. Die Staatsführung betrachtete die rebellischen Musiker mit äußerstem Argwohn. Zeitgleich entwickelte auch der ostdeutsche Rock eine neue Linie. Bands wie \"Silly\" zeigten sich mit ihrer Musik zunehmend kritischer und wurden dafür von ihren Fans gefeiert. Es ist schon erstaunlich, dass diese Inhalte durch die strenge Zensur durchrutschten. Mit den ab 1982 jährlich stattfindenden \"Rock für den Frieden\"-Konzerten in Berlin fanden die Rockbands der DDR eine neue Plattform.
Egal Welche Musikrichtung, in den 80er Jahren war ein enorm hoher zuwachs an qualitativ hochwertigen Produkten zu verzeichnen, die auch im Ausland anerkannt wurden.
Rockmusiker und Liedermacher des Landes entschieden sich im Herbst 1989, die Zustände in der DDR nicht mehr nur zwischen den Zeilen zu kritisieren und nahmen in einem Schreiben ( \"Resolution der Rockmusiker und Liedermacher\" ) offen Stellung. Viele Bands verlasen vor ihren Auftritten diese und bekamen nicht wenige Probleme
Letztlich hatte die SED ab Mitte der 80er Jahre immer weniger Einfluss auf die Musikszene.
Die Auflösung der DDR bedeutete wenig später auch für viele Ostbands das Versinken in der musikalischen Bedeutungslosigkeit.
Zur Zensur in der DDR allgemein:
Sämtliche Produktionen Unterlagen der Zensur. Texte mussten vorgelegt werden uns Shows im voraus abgenommen werden, Auftritte wurden beobachtet. Davon war niemand ausgenommen. Darum wurden Strategien entwickelt um kritische Texte trotzdem unter das Publikum zu bekommen. Man schmuggelte Botschaften Zwischen Zeilen an der Zensur vorbei, in Bildern und Metaphern verpackt.
In der 1980er Jahren schien die Zensur lockerer zu werden. Texte über Sehnsucht nach Freiheit(Albatros von Karat) wurden möglich.
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