a) Vulkankatastrophen
In den letzten 400 Jahren sind mehr als 250.000 Menschen bei Vulkaneruptionen ums Leben gekommen. Wegen der zunehmenden Bevölkerungsdichte auf unserem Planeten wachsen die Gefahren durch Vulkaneruptionen ständig, so daß drastische Schritte zur Untersuchung und Überwachung aktiver bedrohlicher Vulkane getroffen werden müssen, die zudem überwiegend in Entwicklungsländern liegen. Die unmittelbaren Gefahren von Eruptionen sind Aschenfälle, ausströmende Gase, Druckwellen, Schlammströme und Lavaströme. Die größten und gefährlichsten Eruptionen treten in Vulkanen auf, in denen Eruptionsperioden durch jahrhundertelange Ruhepausen voneinander getrennt sind. Die von diesen Vulkanen ausgehenden Gefahren werden bei der Besiedlung ihrer Umgebung daher meist übersehen. Rings um den Vesuv, dem berühmten Vulkan in der Nähe von Neapel, wohnen über eine Million Menschen in einer hochgefährdeten Zone, in der in den letzten Jahren erhöhte Erdbebentätigkeit und Anschwellen des Bodens möglicherweise eine größere Eruption ankündigen.
b) Hauptgefahren
Extrem heiße Gase und Partikel können als Dichteströme die Hänge eines Vulkans mit Geschwindigkeiten von Zehn bis Hundert Metern pro Sekunde hinabrasen, innerhalb von Minuten Hunderte von Quadratkilometern überdecken und so ganze Städte überfluten. Diese Ströme sind wegen ihres plötzlichen Auftretens und ihrer hohen Geschwindigkeit besonders gefährlich
c) Prognose und Vorhersage
Zu den wichtigsten Zielen vulkanologischer Forschung gehört es seit jeher, Methoden zu entwickeln, mit denen man Eruptionen vorhersagen kann. Dies ist vor allem in dicht besiedelten Gebieten wichtig, damit diese rechtzeitig evakuiert werden können. Aber auch für den Vulkanologen ist es hilfreich zu wissen, wann eine Eruption bevorsteht, um Meßkampagnen durchführen zu können, deren Ergebnisse wiederum der Entwicklung von Vorhersagekriterien zugutekommen. Ein Vulkanausbruch ist das Resultat einer Vielzahl von Faktoren, ähnlich wie das Wetter oder wie Erdbeben; einigermaßen verläßliche Vorhersagen lassen sich nur in gut untersuchten Vulkanen machen.
d) Methoden von Vorhersagen
Potentielle Gefahren eines aktiven Vulkans können durch geologische Untersuchungen der vulkanischen Vorgeschichte eines Vulkans abgeschätzt werden. Anhand dieser Daten kann man Art, Größe und Wahrscheinlichkeit zukünftiger Aktivität vorhersagen, jedoch nicht den genauen Zeitpunkt zukünftiger Eruptionen. Dieser kann nur auf der Grundlage ständiger Überwachungen abgeschätzt werden.
Die Wissenschaft von der Vorhersage von Vulkaneruptionen hat sich in den vergangenen 25 Jahren enorm entwickelt. Die genauesten zur Zeit verfügbaren Methoden sind die Analyse von Erdbeben und Aufbeulungen der Erdkruste über einer Magmakammer sowie die Messung der Temperatur und Gasemissionen eines Vulkans.
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