Verwaltung und Politikr /
Brasilien ist föderative Präsidialdemokratie. Die Republik besteht aus 26 Staaten und dem Bundesdistrikt Brasília. Die einzelnen Staaten sind: Acre, Alagoas, Amapá, Amazonas, Bahia, Ceará, Espírito Santo, Goiás, Maranhão, Mato Grosso, Mato Grosso do Sul, Minas Gerais, Pará, Paraíba, Paraná, Pernambuco, Piauí, Rio de Janeiro, Rio Grande do Norte, Rio Grande do Sul, Rondônia, Roraima, Santa Catarina, São Paulo, Sergipe und Tocantins. Die aktuelle Verfasssung wurde im März 1994 verabschiedet, in ihr wurde die Selbstverwaltung der Indianerreservate verankert und eine vierjährige Amtszeit des Präsidenten festgelegt.
Exekutive
Seit 1988 wird der Präsident direkt gewählt und seine Amtsbefugnisse sind eingeschränkt. 1993 sprachen sich die Brasilianer in einer Volksabstimmung für den Erhalt des präsidialen föderativen Systems aus.
Legislative
Der brasilianische Kongreß besteht aus zwei Kammern: Dem Senat mit 81 Mitgliedern, der für acht Jahre gewählt wird und der Abgeordnetenkammer mit 503 Mitgliedern, die für vier Jahre gewählt werden. Die Zahl der Abgeordneten je Bundesstaat errechnet sich aus dem jeweiligen Bevölkerungsanteil. Die Wahl ist geheim, wahlberechtigt sind alle Staatsbürger über 16 Jahre, die lesen und schreiben können.
Judikative
Der Oberste Gerichtshof, bestehend aus elf Richtern, tagt in Brasília. Die Bundesgerichtshöfe haben ihren Sitz in den einzelnen Staaten bzw. im Bundesdistrikt. Die Bundesrichter werden auf Lebenszeit gewählt.
In dem liberaleren politischen Klima der achtziger Jahre entstanden drei Dutzend neue politische Parteien, darunter die regierungsfreundliche Partido do Movimento Democrático Brasileiro und die Partido da Frente Liberal sowie die Oppositionsparteien Partido Democrático Social und die Partido Socialista Brasileiro (1992 umbenannte, ehemalige Kommunistische Partei Brasiliens). Seit Ende der achtziger Jahre hat sich die linksgerichtete, gewerkschaftsnahe Partido dos Trabalhadores (PT) zur wichtigsten politischen Kraft entwickelt, wenngleich sie bisher keine überregionalen Wahlen gewinnen konnte.
Verteidigung
Ein Militärdienst von zwölf bis 18 Monaten ist für alle Männer im Alter zwischen 18 und 45 Jahren Pflicht. Anfang der neunziger Jahre waren 296 700 Personen beim Militär beschäftigt.
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