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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Usa land



Vereinigte Staaten von Amerika

1 EINLEITUNG

Vereinigte Staaten von Amerika, umgangssprachlich Vereinigte Staaten, USA oder Amerika. Die USA

sind eine präsidiale Republik mit bundesstaatlicher Verfassung in Nordamerika. Sie bestehen aus

50 Bundesstaaten (einschließlich Alaska und Hawaii) und dem District of Columbia, der eingeschränkte

Selbstverwaltung besitzt. Übersee- bzw. Außengebiete der Vereinigten Staaten sind Puerto Rico,

Amerikanisch-Samoa, Guam und die amerikanischen Jungferninseln. Die Vereinigten Staaten grenzen im

Norden an Kanada, im Osten an den Atlantischen Ozean, im Süden an den Golf von Mexiko und an

Mexiko, im Westen an den Pazifischen Ozean. Die Nordgrenze wird teilweise durch die Großen Seen und

den Sankt-Lorenz-Strom gebildet, die Südgrenze streckenweise vom Rio Grande. Die größte Stadt ist

New York City, Hauptstadt ist Washington D.C. (District of Columbia).

Die Gesamtfläche der Vereinigten Staaten beträgt 9 629 047 Quadratkilometer, davon umfasst Alaska

1 530 000 Quadratkilometer und Hawaii 16 729 Quadratkilometer. Binnengewässer haben einen Anteil

von 507 788 Quadratkilometern an der Gesamtfläche. Entlang des durch West Quoddy Head in Maine

(östlichster Punkt der USA) verlaufenden Breitengrades beträgt die größte Breite ungefähr

4 520 Kilometer. Die größte Nord-Süd-Ausdehnung misst von der Gegend um Brownsville (Texas) bis

zur kanadischen Grenze circa 2 570 Kilometer. Der Mount McKinley oder Denali (6 194 Meter) in Alaska

ist der höchste Punkt Nordamerikas; der niedrigste Punkt liegt in Kalifornien im Death Valley, einer

Senke, die sich 86 Meter unter dem Meeresspiegel befindet.


2 LAND


2.1 Physische Geographie

Die Vereinigten Staaten sind durch eine Vielzahl von Landschaftstypen und eine artenreiche Flora und

Fauna gekennzeichnet. Diese werden in den Artikeln über die einzelnen Staaten ausführlicher dargestellt.

Das Land gliedert sich in vier Großlandschaften; dies sind von Osten nach Westen die Küstenebenen, die

Appalachen, die Inneren Ebenen und die Kordilleren.

Im Osten und Südosten erstrecken sich am Atlantik und am Golf von Mexiko Küstenebenen; Buchten

greifen stellenweise weit in das Land hinein. Im Süden sind Lagunen und zum Teil ausgedehnte

Sumpfgebiete entwickelt. Das Tiefland steigt nach Westen allmählich zu den Appalachen an. Dieses

geologisch alte Gebirge ist bis zu 480 Kilometer breit; höchster Berg ist der Mount Mitchell mit

2 037 Metern. Der zentrale Bereich der USA wird von den Great Plains, dem Gebiet der Großen Seen und

dem Mississippibecken eingenommen. Im Westen erheben sich die erdgeschichtlich jungen Kordilleren

mit den Rocky Mountains. Die steil zur Pazifikküste abfallenden Kordilleren werden von tief

eingeschnittenen Gräben (u. a. Grand Canyon, Death Valley, Kalifornisches Längstal) in mehrere

Gebirgsketten gegliedert. Die nördlichen Ausläufer der Kordilleren reichen bis nach Alaska. Hawaii

umfasst eine lang gestreckte Inselkette im Pazifischen Ozean.


2.2 Flüsse und Seen

Das größte Stromsystem der USA ist das von Mississippi und Missouri; es weist eine Gesamtlänge von

6 240 Kilometern auf. In Alaska hat der Yukon das größte Einzugsgebiet. Die Flüsse der östlichen USA

wie Hudson, Delaware, Susquehanna, Potomac oder Savannah sind aufgrund hoher Niederschläge ständig

wasserführend und eignen sich für die Schifffahrt. Schmelzwasser ist die Hauptquelle der in östlicher

Richtung fließenden Flüsse Missouri, Platte, Arkansas und Rio Grande sowie der westwärts strömenden

Flüsse Colorado, Sacramento, Snake und Columbia. Die Flüsse werden zur Wasserversorgung der Städte

und zur Bewässerung von Agrarflächen genutzt, so dass sich bei einigen Flüssen die Wassermenge mit


zunehmendem Verlauf reduziert.

Die fünf Großen Seen Ontario-, Erie-, Huron-, Michigansee und Oberer See befinden sich in eiszeitlich

entstandenen Becken. Nur der Michigansee liegt vollständig auf dem Gebiet der Vereinigten Staaten;

durch die anderen vier Seen verläuft die Grenze zu Kanada. Eiszeitliche Gletscher haben darüber hinaus

Zehntausende kleinerer Seen hinterlassen, die verstreut über den gesamten Nordosten der USA, den

Mittelwesten und große Teile Alaskas liegen. Der Große Salzsee in Utah und andere kleinere Salzseen

sind Überbleibsel größerer pleistozäner Seen.


2.3 Klima

Aufgrund ihrer Ausdehnung und Topographie haben die Vereinigten Staaten von Amerika Anteil an

mehreren Klimazonen. Der Norden liegt im kühl- bis warmgemäßigten Bereich des Westwindgürtels. Der

Süden und Südosten des Landes leiten zu den sommerfeuchten Randtropen über. Der Südwesten ist

subtropisch, im Lee der Gebirge ist das Klima von Trockenheit gekennzeichnet. An Teilen der

kalifornischen Küste herrscht winterfeuchtes Mittelmeerklima. Auf Hawaii ist das Klima tropisch-feucht.

Alaska ist im Norden arktisch, im Süden maritim geprägt.

Während die feuchten pazifischen Luftmassen sich an den in Nord-Süd-Richtung verlaufenden

Kordilleren im Westen abregnen und dort Jahresniederschläge von bis zu 3 000 Millimetern erreicht

werden, können polare und tropische Luftmassen in Ermangelung eines von West nach Ost gerichteten

Hindernisses ungehindert aufeinander treffen. Dieser Übergang ist häufig abrupt und führt gelegentlich

zur Bildung von Tornados. Im Bereich der Golf- und der Atlantikküste kommt es häufig zur Bildung von

Hurrikanen. Das Landesinnere ist sehr kontinental geprägt, die Temperaturunterschiede im Jahresverlauf

sind hoch. An der Ostküste sind die Jahresniederschläge wieder höher. Sie liegen hier um

1 000 Millimeter, im Südosten können 2 500 Millimeter erreicht werden. Die trockensten Gebiete liegen

im Regenschatten der Gebirgsketten im Westen; hier treten in manchen Jahren weniger als 200 Millimeter


Niederschlag auf.


2.4 Flora und Fauna

Die Vereinigten Staaten von Amerika waren die erste Nation der Welt, die bereits 1872 ein Gebiet zum

Nationalpark (Yellowstone-Nationalpark) erklärten. Der Flächen- und Gebietsschutz erstreckt sich heute

auf etwa 13,1 Prozent (2000) der Gesamtfläche des Landes, zum größten Teil auf weitläufige Gebiete, die

sich in Alaska bzw. den westlichen Bundesstaaten befinden.

Zu Beginn der europäischen Besiedelung war ungefähr die Hälfte des heutigen Staatsgebiets bewaldet;

heute sind es noch 24,7 Prozent. Im nördlichen Alaska herrscht Tundrenvegetation mit Flechten und

Moosen vor; im Yukon-Becken dominiert borealer Nadelwald mit Weißfichten, im südlichen

Küstenbereich wachsen Sitkafichten. Die Sitkafichte gedeiht auch in höheren und niederschlagsreichen

Gebieten der Rocky Mountains; hier sind außerdem Douglasie, Mammutbaum und Ponderosakiefer

anzutreffen. In den Wäldern im Nordosten und Osten der USA sind Tannen, Fichten, Kiefern, Eichen,

Buchen und Ahorn zu finden. In den feuchten Regionen Floridas und Louisianas wachsen Farne,

Kletterpflanzen, Epiphyten und Sumpfzypressen. Nach Westen nimmt aufgrund der zunehmenden

Kontinentalität das Waldland ab, es folgt baumarme Prärie. Bei Niederschlägen unter 200 Millimetern ist

noch weiter westlich Kurzgrastrockensteppe anzutreffen, im heißeren Texas gedeihen Pflanzen, die zur

Dornstrauchsavanne zu rechnen sind. Ein großer Teil Kaliforniens wird von einer

Hartlaubstrauchformation eingenommen dem so genannten Chaparral.

Die natürliche Vegetation Hawaiis wird nicht nur durch das Klima, sondern auch durch die isolierte Lage

der Inseln bestimmt. An den Nordostflanken kommt es zu ergiebigen Steigungsregen durch die

Passatwinde. Hier herrschen Jahresniederschläge von über 10 000 Millimetern vor, die das Wachstum von

Regenwäldern begünstigen. Auf den hohen Bergen gedeiht Buschwald, auf den höchsten Gipfeln des

Mauna Loa und Mauna Kea sind alpine Matten anzutreffen. Der Südwesten befindet sich im

Windschatten und ist relativ trocken. Hier wächst Busch- und Strauchvegetation mit Hartlaubgewächsen.

Zu den bekanntesten Säugetierarten der Vereinigten Staaten gehören Bisons, Wapitis (amerikanische

Rothirsche), Elche, Braunbären (mit den Unterarten Grizzlybär und Kodiakbär), Schwarzbären, Pumas,

Wölfe, Kojoten und Nordamerikanische Biber; in den Prärien sind Präriehunde verbreitet. Lebten um

1800 noch rund 40 Millionen Bisons in den Prärien Nordamerikas, waren es 100 Jahre später nur noch

etwa 1 000. Heute hat sich der Bestand aufgrund strenger Schutzvorschriften erholt und liegt bei etwa

200 000 Tieren. Ebenso hat die Zahl der Pumas im Westen der Vereinigten Staaten in neuerer Zeit wieder

zugenommen, wie auch der Bestand der Kojoten im Osten.

Zu den Greifvögeln gehören das Wappentier der USA, der Weißkopfseeadler, sowie Steinadler,

Fischadler, Buntfalke und Rotschwanzbussard. Vom Kalifornischen Kondor, einem Neuweltgeier aus der

Verwandtschaft der Störche, gibt es nur noch wenige Exemplare. Eulenarten sind u. a. Schreieule,

Amerikanischer Uhu, der winzige Elfenkauz und die auch in Eurasien vorkommenden Spezies

Schleiereule, Sperbereule und Schnee-Eule. Dem europäischen Ziegenmelker nahe verwandt ist die

Falkennachtschwalbe. Bekannt sind die schnell am Boden laufenden Rennkuckucke. In den Vereinigten

Staaten gibt es etwa zwei Dutzend Kolibriarten. Zur Reptilienfauna gehören der vor allem im Südosten

lebende Mississippi-Alligator sowie Leguane, Geckos, Rennechsen, Gila-Krustenechsen, Schlangen (u. a.

Klapperschlangen, Strumpfbandnattern, Schwarznattern) und Schildkröten (u. a. Amerikanische

Sumpfschildkröte, Zierschildkröte, Diamantschildkröte, Gopherschildkröte).

 
 

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