Die Geschichte Chinas ist sehr eng mit der Wirtschaft des Landes verbunden. Seit Jahren ist die Wirtschaft Chinas stark von den Ereignissen in der Politik und von den Bewegungen im Land beeinflusst und selten sind geschichtliche und wirtschaftliche Tatsachen so eng miteinander verbunden wie im Falle Chinas.
Während der Regierungszeit des letzten chinesischen Kaisers nahmen die Einflüsse aus dem Ausland immer stärker zu. Durch britische Händler brach gegen Mitte des letzten Jahrhunderts der sogenannte "Opiumkrieg" aus.
Zu dieser Zeit waren chinesische Hafenstädte für die ausländischen Händler bereits besonders wichtig und vor allem Schanghai wurde regelrecht von Händlern aus aller Welt überflutet und als britischer Handelshafen bezeichnet. Dieser Hafen wurde von eigenen, internationalen Truppen bewacht. China begann immer mehr unter dem Einfluß der ausländischen Mächte zu leiden, die sich in ihrem Land weiter und weiter ausbreiteten. Das Britische Königreich und die Franzosen begannen einen Krieg mit dem chinesischen Volk und brachten schließlich 1858 Peking unter ihre Kontrolle. Im Jahr 1911 brach im chinesischen Volk eine Revolution aus, die stark von westlichen Gedankengut beeinflußt war und in deren der Kaiser gestürzt und die Monarchie endgültig abgeschafft wurde. Es folgten Jahre ohne Regierung die stark von Revolutionen und Aufstände geprägt waren.
Der Aufstieg der Kommunisten
Nach Jahren der Unruhe wurden in China zwei Wünsche unter der chinesischen Bevölkerung immer deutlicher - die endgültige Beseitigung ausländischer Einflüsse auf China und sein Volk, sowie die Bildung einer chinesischen, nationalen Einheit. Dabei begann China sich verstärkt an Rußland und seinen marxistisch -leninistischen Ideen zu orientieren.
Die erste kommunistische Partei wurde bereits 1921 in Schanghai gegründet, eines der Gründungsmitglieder war Mao Tse-tung.
Zwischen der nationalistischen Partei, der Kuomintang und den Kommunisten kam es immer wieder zu Problemen und als die Kuomintang stark geschwächt war, forderte sie die Kommunisten auf, ihrer Partei beizutreten damit sie so gemeinsam eine stärkere militärische Organisation bilden könnten. Ehe sich aus den beiden Gruppen jedoch eine Einheit bilden konnte, begann der Anführer der Kuomintang bereits vehement gegen die kommunistischen Mitglieder der Gruppierung vorzugehen.
Die 1928 gegründete Nationalregierung stand drei enormen Problemen gegenüber. Diese wurden dadurch deutlich, dass die Kuomintang nur einen Bruchteil der chinesischen Provinzen unter ihrer Kontrolle hatte und 1930 eine kommunistische Rebellion ausbrach. Diese Rebellion hatte begonnen als die Kommunisten schließlich von der Kuomintang verboten worden waren. Die Kommunisten sahen sich gezwungen, in den Untergrund zu gehen. Um effektiver handeln zu können, teilten sich die Kommunisten in zwei Gruppierungen, wobei eine am Land Propaganda betrieb und dort versuchte, möglichst viele Anhänger zu gewinnen und die andere Gruppe in den Großstädten tätig war und dort Aufstände organisierte. Diese zwei Gruppen wurden erst unter Mao Tse-tung wieder vereint und arbeiteten bis dahin völlig unabhängig voneinander. Das dritte und bald bedeutendste Problem sollten schließlich die Japaner werden, die immer wieder Angriffe auf China durchführten.
Während der 20er Jahre hatte Japan seine Politik gegenüber China deutlich gemäßigt, doch als es wieder zu Differenzen zwischen den militanten Kuomintang - Kommunisten und den imperialistischen Ideen der Japaner kam, begannen die Japaner ihre Macht auf die gesamte Mandschurei auszubreiten und bereits Anfang 1933 banden sie auch die östliche Mongolei in ihr Reich ein. Die Spitze der Kuomintang verhandelte zwar mit den Japanern, um die Krise zu beenden, räumte allerdings immer noch der Verfolgung der Kommunisten höchste Priorität ein. Währenddessen häuften sich die aggressiven Handlungen der Japaner gegenüber China und so drängte die Bevölkerung auf einen Zusammenschluss der internen Kräfte gegen die Japaner.
Eine Einheitsfront der beiden Gruppen gegen die Japaner bildete sich allerdings erst 1937.
Im Jahr 1937 brach ein Krieg zwischen Japan und China aus. Während die Kommunisten ihre politische und militärische Macht während des zweiten Weltkrieges ausbauen konnten, erlitt die Kuomintang eine deutliche Schwächung sowohl in finanzieller als auch in militärischer Hinsicht. Nach einer innerparteilichen Zersplitterung war die Regierung der Kuomintang beinahe am Ende an der 1939 gebildeten Regierung deutlich ablesen ließ. Trotz finanzieller Unterstützung von Seiten der USA konnte sich die Wirtschaft nicht mehr erholen, eine starke Entfremdung zwischen Kuomintang und der zivilen Bevölkerung fand statt.
Im Gegensatz dazu fanden die Kommunisten durch Propagandaaktionen und strenge Organisation immer mehr Anhänger. Nach der Kapitulation Japans, begannen die Konflikte zwischen den Kommunisten und den Nationalisten von Neuem.
George C. Marshall wurde nach China gesandt um Frieden zu schaffen, mußte allerdings 1947 einsehen, daß er dem Konfliktchancenlos gegenüberstand. Trotz der amerikanischen Unterstützung brach die Kuomintang schließlich vollkommen zusammen.
Die Kommunisten bestimmten im September 1949 eine neue Regierung in Form einer zentralen Volksregierung, die als oberste politische Instanz den Staat leiten sollte.
Mao Tse-tung wurde als deren Vorsitzender ernannt und war somit faktisch das Staatsoberhaupt.
Am 1. Oktober 1949 wurde die Volksrepublik China ausgerufen.
Die Volksrepublik
Das oberste Ziel der kommunistischen Partei war es, die sozialistischen Gesellschaftsstrukturen so gut wie möglich zu verändern. Als Hilfsmittel, dieses Ziel zu verwirklichen, wurden in erster Linie die marxistisch-leninistischen Lehren verwendet und durch Propaganda intensiv verbreitet. Nicht mehr die Familie, sondern die Führer des Staates standen im Mittelpunkt. Intellektuelle und Gelehrte hatten besonders unter der neuen Regierung zu leiden, da sie in Gedankenreformen eingespannt wurden und die Regierung gegen antikommunistische Ideen jeder Art brutal vorging. Auch Religion hatte keine Bedeutung für die Kommunisten, die einzige Religion war der Glaube an die Regierung und deren kommunistische Ideen.
In den Anfängen der Regierung, der Zeit der sogenannten Konterrevolution, wurden Gegner der Regierung gewaltsam beseitigt. Im Namen der Regierung wurden zwischen 1949 und 1951 an die zwei Millionen Menschen ermordet.
Die Regierung wollte vor allem die Wirtschaft Chinas neu aufbauen, und begann strenge, jedoch wie sich später herausstellen sollte, nicht Regeln zu erlassen. Die Industrie wurde verstaatlicht, ein Fünfjahresplan erstellt. Dieser Plan wurde unter verstärkter Beratung und Hilfe der Sowjetunion erarbeitet und erwies sich als äußerst erfolgreich. Das positive Verhältnis der beiden kommunistischen Großmächte wurde ausgebaut die gegenseitige Unterstützung gefördert. Die Nationalisten, die sich nach ihrer Niederlage nach Taiwan zurückgezogen hatten, versuchten noch einmal die Kommunisten zu zerschlagen, allerdings erfolglos. Sie wurden vernichtend geschlagen und konnten nur mit amerikanischer Hilfe aus Taiwan fliehen.
Dem ersten Fünfjahresplan folgte ein zweiter. Durch den Erfolg des ersten geblendet, war der zweite viel ungenauer und unvorsichtiger verfaßt worden. Er erwies sich auch bald als undurchführbar, der Erfolg blieb aus und die Wirtschaft verschlechterte sich dramatisch.
1960 nahm der Ernst der Lage immer mehr zu, da nun auch noch die Unterstützung durch die Sowjetunion abbrach, denn diese war nun mehr an einem friedlichen Auskommen mit den westlichen Staaten interessiert. Auch die Chinesen versuchten ihr Ansehen in aller Welt zu verbessern und sandten Botschafter um die Welt, um Freunde und Verbündete zu gewinnen. Ihr Ansehen fiel allerdings immer mehr da sie zum Beispiel 1959 in Indien einmarschierten und ein riesiges Gebiet an der Grenze besetzten. Die militärischen Handlungen führten zu einem enormen Prestigeverlust, besonders in Asien und Afrika.
Die Chinesen waren zu dieser Zeit keine besonders geschätzten Partner.
Auch Tibet und andere Grenzgebiete wurden annektiert. Der einzige treue Verbündete Chinas blieb schließlich nur Albanien.
Anfang 1952 holten Mao und seine Verbündeten unter dem Motto " Lasst hundert Blumen blühen und hundert Gedanken fließen" zu einem schweren Schlag gegen Chinas gebildete Schicht aus. Diese Aktion führte schließlich zu einem Verbot der freien Meinungsäußerung.
In den Jahren 1967 und 1968 brachen zwischen den Anhängern Maos und seinen Gegnern heftige Kämpfe aus. Studenten und Jugendliche hatten sich zu einer eigenen Armee zusammengeschlossen, die sich die "rote Garde" nannte. Mao hatte sich in dieser Zeit von der Spitze der Regierung zurückgezogen, blieb allerdings der Vorsitzende der Partei und damit einflußreichster Mann in China. Während die Rote Garde im Land wütete, lag das Land brach und mit der Wirtschaft ging es immer weiter bergab. Auch die Schulen in dieser Zeit waren geschlossen, was zu einer großen Zahl von Analphabeten führte.
Nur schwer konnte die Kulturrevolution beendet werden, doch der Schaden der angerichtet worden war, auch im Ausland, war enorm. Besonders die Beziehungen zur UdSSR waren stark strapaziert worden. Nach dem Test einer Wasserstoffbombe eskalierte das Verhältnis der beiden Großmächte beinahe.
Zwar ging Mao aus der Kulturrevolution eigentlich als Sieger hervor, dennoch waren in seiner Partei kaum noch Verfechter der kommunistischen Ideen zu finden. In den 70er Jahren begann Mao erneut eine Kampagne gegen Chinas Denker und Gelehrte, diesmal in erster Linie gegen die Anhänger der Lehren des Konfuzius.
Langsam gelang es China, sein Verhältnis gegenüber Amerika zu verbessern. 1971 trat China bereits den Vereinten Nationen bei, 1972 empfing Mao Tse-tung Richard M. Nixon in Peking und beide betonten die Notwendigkeit guter Beziehungen zwischen China und Amerika. China willigte schließlich ein, seine Truppen aus Taiwan abzuziehen und auch zu Japan wurden langsam neue Kontakte aufgebaut.
1967 starben Mao und sein Premier Zhou, ohne die Nachfolge geregelt zu haben.
Die Zeit nach den Kommunisten
Ein neutraler Nachfolger, Deng Xiao-ping, wurde gewählt und begann bald hart gegen die Anhänger Maos durchzugreifen.
Danach konzentrierte sich der Staat auf eine Stabilisierung der Politik und auf den Wiederaufbau einiger Gebiete im Norden, die 1976 durch ein Erdbeben verwüstet worden waren. Außerdem wurde eine rasante ökonomische Entwicklung angestrebt.
Die Betonung der Regierung lag nun auf einer gemäßigten Politik und der Modernisierung der Regierung.
Als sich die Lage in Vietnam verschärfte, mussten die in Vietnam lebenden Chinesen das Land verlassen, bereits im Juli 1978 mußte China seine Grenzen schließen. Die Flüchtlingslager waren bereits überfüllt, als der Vietnam die von China unterstützte Regierung in Kambodscha stürzte, entsandte China Truppen nach Kambodscha. Diese wurden jedoch im März schon wieder abgezogen. Dennoch zwangen die Vietnamesen die verbliebene chinesische Minderheit zum Verlassen des Landes. Hunderttausende verließen daraufhin das Land in kleinen Booten und die Probleme der sogenannten chinesischen Boatpeople wurden zu einer internationalen Angelegenheit.
Besonders die sowjetisch-vietnamesische Freundschaft bereitete China Sorgen. Um die eigene Position zu stärken, wurden die Verbindungen zu Amerika weiter verbessert und ein Handelsabkommen geschlossen. Auch die Beziehungen zu Japan wurden noch verbessert.
Handel und Industrie wurden durch ausländische Investitionen belebt, auch wirtschaftliche Beschränkungen wurden erheblich gelockert.
Im Jänner 1987 fanden einige Veränderungen an der chinesischen Führungsspitze statt, die nicht demokratisch beschlossen worden waren und zogen eine Welle von Studentendemonstrationen nach sich. Die Demonstranten forderten mehr Demokratie und Selbstbestimmungsrechte. Diese Demonstrationen erreichten im Mai 1989 ihren Höhepunkt, als der sowjetische Staatspräsident Michael Gorbatschow nach Peking kam, um die Probleme zwischen Rußland und China endgültig zu beseitigen. Die Demonstranten besetzten den Tian-an-men - Platz in Peking, bis es am 4. Juni 1989 zu einer Katastrophe kam als eine bewaffnete Militäreinheit stürmte den Platz und mehrere Tausend Zivilisten wurden getötet.
Als Konsequenz wurde der Regierungschef seines Amtes enthoben und ein neues Staatsoberhaupt bestimmt.
Weiters wurden Handelsbeziehungen zu Taiwan erstmals erlaubt und der Grenzverlauf zwischen China und Russland wurde erstmals 1994 vertraglich bestätigt.
Innenpolitisch griff die Regierung allerdings nach wie vor hart durch wobei internationale Proteste gegen die Unterdrückung Tibets durch die Chinesen oder gegen die Verletzungen der Menschenrechte änderten nichts. 1995 wurden erneut unterirdische Atomwaffenversuche durchgeführt.
1997 trafen sich die Präsidenten Chinas und Rußlands, Boris Jelzin und Jiang Zemin, wobei sie die Freundschaft bekräftigten und ebenso ihre Ansprüche in der Weltpolitik. Grund für das erneute bestätigen ihrer Sympathien, waren die immer stärker werdenden Differenzen Chinas mit Washington. Einen neuen Partner fand China auch in Indien.
Die Differenzen zwischen China und den USA entstanden in erster Linie durch die sicherheitspolitischen Abkommen zwischen den USA, Japan und Südkorea, sowie der permanenten Kritik an Chinas Innenpolitik durch US Politiker.
Diese Kritik wurde in erster Linie durch die Verletzungen von Menschenrechten ausgelöst, eine Studie von Amnesty International besagte, daß in China mehr Menschen zum Tode verurteilt und hingerichtet werden würden als in allen Ländern der Erde zusammen.
Am 1. Juli 1997 wurde die britische Kronkolonie Hongkong an China zurückgegeben und mit dem Jahreswechsel 1999/2000 wurde auch noch das portugiesische Überseegebiet Macao an China zurückgegeben.
Zwar hat China sich mittlerweile entschlossen sich an der Organisation Human Rights zu beteiligen, dennoch werden in China Menschenrechte immer noch mit den Füßen getreten und vor allem politische Gegner verschwinden häufig in den chinesischen Gefängnissen.
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