Def.: Die nach 1965 in Entwicklungsländern einsetzende Beschleunigung im Wachstum der
Agrarproduktion durch die gleichzeitige Einführung von hochertragreichen Sorten und mineralischer Düngung.
Ziele:
· Steigerung der Nahrungsmittelproduktion in den Entwicklungsländern
· Versorgung der Bevölkerung sichern; Importsenkung + Exportförderung
· vermarktbare Überschüsse erzielen, damit die Bauern am Wirtschaftswachstum teilhaben können
Maßnamen:
Neue Agrartechnologie :
· Einführung von HYV-Getreidesorten, insbesondere Weizen und Reis
· Steigerung der mineralischen Düngung
Ausweitung des Bewässerungsfeldbaus, u.a. Bau von Stauseen
· Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (Pestizide, Herbizide, Fungizide)
· Mechanisierung der Landwirtschaft: verstärkter Einsatz von Maschinen
· verstärkte Nutzung von Elektropumpen zur Wasserförderung
· Bewilligung von (Klein-)Krediten
· Bereitstellung technischer Informationen und Beratung
Erfolge:
· Flächenerträge mit Hilfe des gezüchteten Saatguts erhöht (hauptsächlich bei Weizen und Reis)
· Produktionserhöhung (vgl. Tabelle oben)
· z.T. Importsenkung von Cerealien(Getreide- und Halmfrüchte)
· Exportverdopplung von Reis, Hirse, Tee z.B. in Indonesien, Indien
· Erfolge bei der Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln
· Mehrere Ernten pro Jahr, statt nur eine
· Ausbau des Bewässerungssystems
· Erhöhter Einsatz von Maschinen
Kritik / Probleme:
· Abhängigkeit von ausländischer Industrie (Dünger, z.T. Maschinen und Treibstoff)
· Entwicklungsgefälle zwischen verschiedenen Regionen (z.B. Punjab -
Westbengalen); teilweise schon vor der .Revolution\" vorhanden gewesen
· Keine .Grüne Revolution\" in Hungergebieten Afrikas: zu trocken,
· Verteilungsproblem: zwar kann der gesamte Bedarf gedeckt, aber von Armen nicht
bezahlt werden
· soziale Ungleichheit: Großbauern erweitern, Kleinbauern werden z.T. Landlose oder
haben hohe Schulden; heute sind Kleinbauern teilweise involviert
· Hybridgetreide nicht vom Bauern selbst vermehrbar - Abhängigkeit von Genbanken
· durch Monokulturen Abhängigkeit vom Weltmarkt
Ökologische und soziale Schäden:
· Verbreitung von Pflanzenkrankheiten durch Monokulturen; keine Artenvielfalt mehr
· Belastung von Boden und Wasser durch hohen Einsatz von Chemikalien
· Bodenzerstörung durch mechanisierte Bearbeitungsmethoden
· z.T. nicht genug Wasser vorhanden, deshalb Abhängigkeit von Monsun
· Absenkung des Grundwasserspiegels
· die Modernisierung der Landwirtschaft wird die Abhängigkeit nach außen größer, da die Landwirtschaft auf die Versorgung mit Treibstoff, Düngemitteln und Pestiziden angewiesen ist
· Die neue hochertragreichen Anbaukulturen sind gegenüber Schädlingen und Unkraut viel anfälliger als die traditionellen Anbaukulturen
· Entfallen vieler Arbeitsplätze durch Verstärkten Einsatz von Technologie
· Nicht jeder hat Geld um sich die Nahrungsmittel zu kaufen, d.h. diese Menschen werden verstärkt
benachteiligt und bleiben unter- bzw. mangelernährt
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