1) Fragen zum Taugenichts:
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- Was kennzeichnet den Taugenichts?
- Was fehlt dem Taugenichts?
- Welche Kontrastfiguren zum Taugenichts werden aufgebaut?
2) Gedicht:
a. Reimung
b. Versmass
c. inhaltliche Motive
d. Was macht es zum Volkslied?
Zu 1) In der Novelle "Aus dem Leben eines Taugenichts", geschrieben von Joseph von Eichendorff, geht es um den Jungen Taugenichts, der eines Tages von seinem Vater auf die Reise geschickt wird. Er soll endlich seinen eigenen Lebensweg gehen und selber für sich sorgen können. Nur mit seiner Geige ausgestattet zieht er los und erlebt das freie Leben, welches er voll ausnutzt. Er lernt es eine angebliche "Gräfin" zu lieben und im Laufe der Novelle versucht er diese zu finden. Dabei legt er weite Wege zurück und erlebt viele sonderbare Geschichten.
Im folgenden Abschnitt werde ich beschreiben, welche Besonderheiten den Taugenichts kennzeichnen.
Sicherlich ist es seine Geige, die er famos spielen kann und somit in einigen Städten und Ländern gut ankommt. Dadurch erlangt der Taugenichts etwas zu essen, trinken und trifft viele interessante Leute kennen, die ihm helfen seinen Weg zu gehen. Schon im Kapitel 1 wird dieses deutlich, da er durch seinen Gesang und sein Geigenspiel von den Damen beachtet wird und somit die Gelegenheit bekommt auf das Schloss geführt zu werden und dort als Gärtnerbursche sein Geld zu verdienen (Kapitel 1, S. 7f.).
Auch in Italien verhelfen ihm sein durchaus akzeptabler Gesang, sowie sein Geigenspiel, gut durchzukommen. Viele Mädchen/Frauen bewundern ihn und begehren ihn (Kapitel 3, S. 27) und versuchen ihn daher zu helfen. Ob es Wein ist (Kapitel 3, S. 26), oder auch etwas zu Essen, er bekommt es immer durch seine Kunst der Musik, die nach seinem Wortlaut eine "Gabe Gottes" (S. 27, Z. 12) ist.
Ebenfalls finde ich, dass ein weiteres Kennzeichen seine Gemütlichkeit ist. Es wird nicht umsonst "Taugenichts" genannt. Es ist bei seinen Eltern so, dass er alles gemütlich angeht und dadurch rausgeschmissen wird, da sein Vater die ganze Arbeit alleine macht, während unser Taugenichts sich "sonnt, dehnt und sich auch die Knochen müde reckt" (S. 5, Z. 8f.). Sein Vater möchte ihn Aufgrund dessen nicht weiter durchfüttern (S. 3, Z. 10) und schickt ihn weg.
Auch angelangt am Schloss der Dame hat er Arbeit, die er wann immer er kann beiseite lässt um gemütlich auf dem Rasen in der Sonne zu liegen und zu "gammeln". Er schaut sich dann meist die Wolken am Himmeln an, aus denen er Bilder macht (S. 8).
Ein weiteres Kennzeichen ist auch seine Lust zu wandern. Er muss gerne durch die Welt ziehen, da er immer wieder loszieht um weiterzulaufen und sein nächstes Ziel zu erreichen. Es kann nicht jeder einfach immer weiter laufen, wenn er doch die Gelegenheit hat, sein Geld sauber an einem Ort zu verdienen und auch dort eine gute Unterkunft hat. Der Taugenichts nimmt sich immer weite Strecken vor, die er dann zurücklegt.
Ein letztes Kennzeichen fällt mir noch ein. Er hat die Gabe gut und schnell Kontakt zu fremden Menschen aufzunehmen. Man sieht es oft. Ob es Maler sind, Frauen, Kinder und alte Menschen oder auch Studenten, die sich gleich mit ihm anfreunden (S. 65f.). Dieses liegt allerdings wiederum auch an seiner Musik, die ich bereites erwähnt habe.
Er hat viele Kennzeichen uns besondere Eigenschaften, die ihn zu unseren Taugenichts machen. Ich schätze, dass er ein netter Mensch ist, mit dem man sich einfach gut verstehen kann und das ist ein sehr wichtiges Kennzeichen.
Des Weiteren werde ich nun die Aufgabenstellung bearbeiten, die fragt, was dem Taugenichts fehlt.
Dem Taugenichts fehlt einiges. Neben Geld, einer festen Unterkunft (wie einem Zelt) auch Nahrung. Aber es fehlen ihm auch bestimmte Werte, die dieses Buch noch spannender machen würden.
Er ist in manchen Situationen sehr naiv und auch nicht schlau. Dass der Taugenichts die Maler nicht erkannt hat beweist dieses. Ihm fielen die schwarzen Locken auf, doch trotzdem merkte er nicht, dass er nicht der Maler war, sondern seine Geliebte. Auch dass vieles sehr gespielt herüberkam und seltsam war macht ihm nicht weiter zu schaffen, sodass man ihn nicht als recht klug bezeichnen kann. Er lässt sich auf vieles ein, was ihm irgendwann auch schwer zu schaffen machen könnte. Er fragt nicht lange nach, sondern vertraut sich einfach jedem an, der ihm einigermaßen nett erscheint. So auch zu den beiden Malern, dem alten Maler und der "Magd" seiner Geliebten. In allen Fällen ist er sofort auf die "Forderungen" eingegangen und hat sich ihnen ganz anvertraut. Das mag zwar sehr abenteueroffen sein, aber es kann auch gefährlich sein und daher recht unüberlegt teilweise. Das sind Gaben die ihm eindeutig fehlen und die ihm irgendwann auch noch schwer zu schaffen machen könnten.
Im letzten Teil werde ich beschreiben, welche Kontrastfiguren unser Taugenichts im Laufe der Novelle aufgebaut hat.
Ich bin mir nicht sicher, wie ich die Aufgabe zu deuten habe. Ob nun andere Charakteren gemeint sind, oder ob er als anderer Mensch gedeutet wird? Da ich mir nicht sicher bin, werde ich auf das zweitere eingehen. Er wird einmal als Taugenichts dargestellt, dem vieles egal ist und der sich gerne aus die faule Haut legt. Er beobachtet gerne Wolkenspiele und liebt die Musik. Diese kann er auch fantastisch spielen auf seiner Geige, die er nie beiseite legt und die ihm zu vielen verhilft. Außerdem sein Gesang und seine Kunst neue Gedichte und Lieder zu kreieren. Er hat ein Ziel und dieses bestrebt er, so gut wie es geht, bis er es auch schafft.
Ein anderer Kontrast spiegelt sich als Arbeiter da, der, wenn er will auch arbeiten kann. Er arbeitete als Gärtner im Schlosshofe und auch "privat" in seinem Hauseigenen Garten, den er hegt und pflegt. Er hat einen guten Geschmack, was Blumen angeht, sodass er jeden Abend seiner Geliebten einen Strauss voll Blumen niederlegt.
Auch denke ich an einen Wanderer, der nie an einem Flecke bleiben kann. Er zieht von Ort zu Ort, von Land zu Land und nirgends hält er sich lange auf. Er lebt von seiner Musik, wie es Wanderburschen tun und trinkt für sein Leben gerne Wein. Es klingt wie eine Wandergeschichte, so wie man sie sich vorstellt.
Letzteres denke ich an einen Liebhaber, der die Finger von seiner Geliebten nicht lassen kann. Er begehrt eine Frau, die er quer durch viele Länder verfolgt und verzweifelt versucht sie zu finden. Er schenkt ihr Blumen, macht ihr Liebeslieder, blamiert sich für sie (Bootsszene) und bekommt sie letztendlich auch. Es ist eine typische Liebesgeschichte mit "Happy End".
Zu 2) Das Gedicht:
Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
Den schickt er in die weite Welt,
Dem will er seine Wunder weisen
In Berg und Wald und Strom und Feld.
Die Trägen, die zu Hause liegen,
Erquickt nicht das Morgenrot,
Sie wissen nur vom Kinderwiegen,
Von Sorgen, Last und Not um Brot.
Die Bächlein von den Bergen springen,
Die Lerchen schwirren hoch vor Lust;
Was sollt ich nicht mit ihnen singen
Aus voller Kehl und frischer Brust?
Den Lieben Gott lass ich nur walten;
Der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld
Und Erd und Himmel will erhalten,
Hat auch mein Sach aufs best bestellt!
a. Reimung: Die Reimung ist so gelegt, dass sich jede zweite Zeile mit der zweiten vorherigen reimt. Also 1 + 3 , 2 + 4 .
b. Versmass: Das Versmass ist auf 4 Verse gelegt
c. Inhaltliche Motive: Die inhaltlichen Motive sind recht offensichtlich. Es beschreibt einen fröhlichen Wanderer, dem von Gott geschickt, die Reise leicht gemacht wird und so keine Schwierigkeiten ahnt durch "Berg und Wald und Strom und Feld" zu reisen. Es soll Lust auf das Wandern machen und es durch schöne Gesten verschönern.
d. Es ist dadurch zum Volkslied gezeichnet, da es für manche Träume zeigt, da man von Freiheit und nur den schönen Dingen des Lebens spricht. Man lässt all seinen Kummer und all seine Sorgen hinter sich und wandert einfach los, ohne sich um irgendetwas zu kümmern oder sich sorgen zu machen. Das ist ein kleiner Traum eines jeden und daher könnte man es als Volkslied deuten.
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