Allende Gossens, Salvador (1908-1973), chilenischer Staatspräsident (1970-1973), geboren in Santiago, Medizinstudium an der Universität von Chile. Er war Mitbegründer der Sozialistischen Partei Chiles (1933), kam 1937 in den Kongreß und war von 1939 bis 1942 Gesundheitsminister. 1945 wurde Allende in den Senat gewählt, dem er 25 Jahre lang angehörte. Während dieser Zeit stellte ihn seine Partei dreimal als Präsidentschaftskandidaten auf; bei seiner vierten Kandidatur im Jahr 1970 unterstützte ihn eine Koalition linker Gruppierungen, und Allende gewann mit knapper Mehrheit. Sein Programm als Präsident war die grundlegende Neugestaltung der chilenischen Gesellschaft mittels Verstaatlichung von Industrie und Handel; er stieß damit allerdings auf den Widerstand der Rechten und die Unzufriedenheit der radikalen Linken. Der Anstieg der Inflationsrate sowie die massive Einflußnahme der Vereinigten Staaten, die ihre wirtschaftlichen und politischen Interessen in Chile gewahrt wissen wollten, führten zur Eskalation: Besonders die Mittelklasse begehrte jetzt gegen den Präsidenten und sein sozialistisches Wirtschaftsprogramm auf; es kam zum Aufstand.
Allende wurde in einem blutigen Militärputsch unter der Führung von Augusto Pinochet Ugarte gestürzt und am 11. September 1973 während der Kämpfe ermordet. 1990 wurde er mit einem offiziellen Staatsbegräbnis geehrt. |