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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Analyse hitlerrede vom 30. januar 1945


1. Drama
2. Liebe

In der letzten Rede Adolf Hitlers, die am 30. Januar 1945 deutschlandweit im Rundfunk übertragen wurde, beschwört er den endgültigen Sieg des Krieges, für dessen Erlangung er das deutsche Volk zu unerbitterlichem Widerstand aufruft. Obwohl zu diesem Zeitpunkt schon ganz Deutschland von alliierten Truppen besetzt ist und große Teile der Städte zerstört sind, versucht Hitler das deutsche Volk in ihrem Siegesglauben zu bestärken, damit sie nicht frühzeitig aufgeben. Hitler hält diese Rede zu dem zwölfjährigen Jahrestag seiner Reichskanzlerwahl. Dieses Ereignis nutzt er dazu, am Anfang der Rede noch einmal auf die Verdienste seiner Partei zu sprechen zu kommen (Z. 1-8).

     Er spricht von einer "wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Aufbautätigkeit" (Z. 1-2), konkret erwähnt er vor allem die Verbesserung der körperlichen Kräfte des deutschen Volks, die durch bessere Erziehung zustande gekommen sei, so dass die Widerstandsleistung des deutschen Volkes zugenommen habe. Damit leitet er auch zum zweiten Teil seiner Rede über (Z. 11-39): Ganz Europa sei von einer "schweren Krankheit" ergriffen und Deutschland müsse gegen diese Krankheit ankämpfen. Er appelliert an das Pflichtbewusstsein des Volkes, alle verbleibenden Kräfte zu mobilisieren und für die deutsche Nation einzustehen. Außerdem droht er denjenigen, die den fortlaufenden Krieg nicht unterstützen mit dem Tod.

     Am Schluss der Rede (Z. 39-43) verspricht er seinen Zuhörern eine verheißungsvolle Zukunft. Durch die Metapher der "schweren Krankheit", die Europa ergriffen habe, versucht er die wirklichen Geschehnisse und die Hintergründe des Krieges zu verschleiern und zu verharmlosen. Eine Krankheit ist eine natürliche Sache, die ohne Initiator ausbricht. So lässt er das Volk in dem Glauben, Deutschland hätte keine Schuld am Ausbruch des Krieges, vielmehr hätte die derzeitige Situation nicht vermieden werden können und nun müsse man folglich die Auswirkungen der Krankheit bekämpfen, damit das deutsche Volk genesen kann. Stilistisch geschickt personifiziert er dazu die deutsche Nation, um das stark vorhandene Nationalbewusstsein der Deutschen zu schüren und das somit der Wille entsteht, den ernsten Zustand Deutschlands verbessern zu wollen.

     Er beschreibt die schlimme Situation Deutschlands mit dem verharmlosenden Wort "Krise", den er dann auch durch die Metapher der Krankheit erklärt. Denn selbst wenn man eine Krankheit überwindet, liegt es in der Natur der Sache, geschwächt zu sein. Daher stellt er es unwahr so dar, als gäbe es keinen anderen Weg als die Leiden des Volkes zu akzeptieren, die der Krieg für sie gebracht hat. Durch den Einsatz von vielen Superlativen, Komparativen, starken Adjektiven (Z. 13-15, Z.14, Z.

     17, Z. 19, Z. 27) und einem Hendiadyoin (Z. 24-25) wirkt seine Rede sehr emotional und unterstreicht die Dringlichkeit seines Appells. Außerdem spricht er an einer Stelle die Verwandten der Zuhörer an. Zu dieser Zeit hatten die Zuhörer alle starke Angst, Teile ihrer Familie zu verlieren.

     Deshalb nutzt er dieses Argument, um die Emotionen der Zuhörer zu wecken und deren Furcht, indem er behauptet, dass ihre Verwandten gerettet werden können, wenn jeder Einzelne von ihnen mitkämpft. (Z. 33/34). Man merkt also im Verlauf der ganzen Rede, dass Hitler keine sachlichen Argumente mehr für die Fortführung des Kriegs aufführen kann und er deshalb an die Moral und das Pflichtgefühl der Deutschen erinnert., was man an dem Gebrauch von Adjektiven wie "treu", "ehrenhaft" und "anständig" erkennt. Durch die ständige Wiederholung der Worte "Pflicht", und "Verteidigung" brennt sich die Aussage Hitlers Rede bei dem Zuhörer im Gedächtnis ein (Z.

     23-24; Z. 27-30). Außerdem lässt er seine Drohung am Schluss der Rede durch eine Antithese (Z. 32-36) einschüchternder klingen. Er stellt diejenigen, die sich vor dem Krieg drücken wollen direkt mit Jenen gegenüber, die durch ihre Beteiligung am Krieg ihre Familie vom Tod befreien und somit als Helden dargestellt werden. Außerdem spricht er in seiner Rede auch von Gott, dem das deutsche Volk sozusagen dienen soll, weil er es erschaffen habe und somit die Pflicht hat, deren Existenz zu verteidigen (Z.

     22-23). Auch hier versucht er wieder, das Moralgefühl der Deutschen zu wecken, die zu jener Zeit zu einem Großteil sehr gläubig waren. Allerdings wirkt diese Argumentation Hitlers äußerst unglaubwürdig, da er sich selbst öffentlich als Atheist bezeichnete. Insgesamt kann man sagen, dass Hitler zwar rhetorische Mittel geschickt verwendet hat, um seine Zuhörer zu manipulieren, die Wahrheit zu verschleiern und somit die Situation zu verharmlosen, trotzdem lässt sich vermuten, dass die Rede aufgrund des Zustands des schon stark zerstörten Deutschlands, der für jeden Zuhörer offensichtlich war und durch die fehlenden sachlichen Argumente für eine Weiterführung des Krieges, nicht alle Zweifel der Zuhörer beseitigt hat, wie das bei anderen Reden aus der Zeit des Nationalsozialismus (vergleiche Goebbels' Sportpalastrede) der Fall gewesen ist.

 
 

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