Hier wird ebenfalls ein märchentypisches Thema, das der Erlösung eines Verwunschenen, aufgegriffen. Anders als im klassischen Märchen ist hier der Verwunschene nicht in ein Tier verwandelt, wie z.B. der Froschkönig, oder der Bär aus Schneeweißchen und Rosenrot. Hoffmann entfernt sich deutlich vom üblichen Schema, indem er als wahre Identität des Archivarius einen Salamanderfürsten nennt. Es gibt zwei Möglichkeiten, dies zu deuten: einerseits könnte dies ein pfiffiger Effekt sein, andererseits aber auch ein Hinweis darauf, daß die Atlantiswelt, die Welt der Phantasie und Poesie, die eigentliche ist, und die bürgerliche Welt in Dresden bei Punschterrinen und Klavierabenden die böse Verzauberung bedeutet, aus der es die Befreiung zu erreichen gilt. Untersucht man Anselmus Werdegang, bestätigt sich diese Vermutung.
Der ungeschickte Student, wird von den Zwängen einer bürgerlichen Welt erlöst, die ihn partout in eine hohe Stellung, die eines Hofrates drängen will. Doch Anselmus wird nicht als Hofrat um Veronika werben, indem er ihr ein Paar Ohrringe schenkt, sondern er geht nach Atlantis, um dort Dichter zu werden. Das bedeutet nichts anderes, als daß Anselmus seine poetische Identität gewinnt, obwohl Schauerliches dieses zu verhindern versucht.
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