Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann, geboren am 24. Januar 1776 in Königsberg, verlebte keine sehr glückliche Jugend. Seine Mutter überliess die Erziehung ihres Sohnes ihrem Bruder. Die Athmosphäre in dessen Haus war gekennzeichnet von pietistischer Frömmigkeit, Nützlichkeitsdenken und einer engstirnigen Moral. Bis zum Eintritt in die Schule wurde Hoffmann in klösterlicher Abgeschiedenheit erzogen.
Seine Geburtsstadt verliess er vermutlich wegen einer unglücklichen Liebesgeschichte (1796). Er reiste nach Berlin, wo er in die Gerichtspraxis eingeführt wurde. Hier lernte er seine zukünftige Frau kennen. Seine von ihr erhaltene Tochter Cäcilia starb früh. Nach seinem Examen wurde er, wie viele junge Juristen, nach Polen gesandt. 1804 siedelte Hoffmann nach Warschau über, wo er bis 1807 blieb. 1806 zogen die Franzosen in Warschau ein; Preussen wurde zum Feind erklärt, und die meisten preussischen Beamten, mit ihnen Regierungsrat Hoffmann, ihres Dienstes enthoben.
Hoffmann kehrte bald nach Berlin zurück, wo er nach einem Jahr voller Hunger und Not eine Stelle am Theater in Bamberg fand. Sein dichterisches Schaffen nahm hier seinen gültigen Anfang. Hoffmann erlebte hier seine zweite grosse (heimliche) Liebe, die ebenfalls unglücklich endete.
Das Jahr 1814 brachte neue Not, nachdem Hoffmann 1813 mangels Broterwerb Bamberg verlassen hatte. Hoffmann erkrankte schwer, schrieb aber trotzdem an seinem dichterischen Werk intensiv weiter. Im September 1814 sah sich Hoffmann dann gezwungen, in den Staatsdienst zurückzukehren. Er erhielt eine Anstellung am Kammergericht in Berlin. Als ab Ende 1819 die restaurativen Kräfte in Preussen die durch die französische Revolution geschaffenen Errungenschaften und Veränderungen zu liquidieren begannen, zeigte er eindrucksvoll Zivilcourage bei seiner Arbeit im Interesse der Unterdrückten, was eine Verleumdungskampagne gegen ihn nach sich zog. Hoffmann starb am 25. Juni 1822 an einer Krankheit.
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