Dieser Begriff wird insbesondere für die Reinigung der Abgase eines Kohlekraftwerks verwendet.
Die Rauchgasreinigung soll
Schwefeldioxid (SO2), welches bei der Verbrennung von schwefelhaltiger Kohle entsteht,
Stickoxide (NO2), die bei hohen Temperaturen aus der Reaktion zwischen in der Luft enthaltenem Sauerstoff (20%) und Stickstoff (80%) entstehen und
Partikel, also Rußteilchen
aus den Abgasen entfernen.
Die Notwendigkeit einer solchen Abgasbehandlung wurde Ende der 70er Jahre erkannt und führte in Deutschland zu einer Nachrüstung der Kohlekraftwerke mit diesen Einrichtungen.
Die einzelnen Prozesse zur Rauchgasreinigung sind die
Rauchgasentschwefelung:
Dazu wird das in den Verbrennungsabgasen enthaltene Schwefeldioxid (SO2) mit Kalziumkarbonat (CaCO3) zu Kalziumsulfat (CaSO4) umgesetzt. Das Endprodukt Kalziumsulfat ist nichts anderes als Gips, der dann zu einem Teil in der Baustoffindustrie eingesetzt werden kann.
Denox-Verfahren:
Die Stickoxide werden mit Ammoniakwasser zu Ammoniumnitrat umgesetzt und damit dem Rauchgas entzogen.
Entfernung der Rauchpartikel:
Hierzu werden elektrostatische Filter eingesetzt, die die Staubteilchen mit einem elektrischen Feld aus den Abgasen ,,herausziehen``.
Die bei der Rauchgasreinigung anfallenden Abfälle können teilweise verwertet werden, überschüssiger Gips und die ausgefilterten Rauchpartikel müssen deponiert werden.
Die Rauchgasreinigung ist ein typisches Beispiel für eine ,,end-of-pipe``-Technologie: Erst werden in einem Prozeß die Schadstoffe erzeugt oder freigesetzt, dann mit hohem technischem Aufwand am ,,Ende des (Ofen-)Rohres`` wieder in eine ökologisch besser verträgliche Form gebracht.
Ein mit Erdgas betriebenes GUD-Kraftwerk kann bei guter Qualität des Brennstoffes auf eine solche Nachbehandlung der Abgase weitgehend verzichten - anzumerken ist allerdings, daß die derzeit bekannten Erdgasvorräte um ein vielfaches weniger Energie enthalten als die derzeit bekannte Kohlevorräte, weshalb der Ersatz aller Kohlekraftwerke mit solchen erdgasbefeuerten GUD-Kraftwerken keine Möglichkeit für eine langfristige Energieversorgung darstellt. Dagegen spricht zusätzlich das auch bei der Erdgasverbrennung freigesetzte Kohlendioxid, welches zum anthropogenen Treibhauseffekt beiträgt.
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