Psychische und physische Folgen des Alkohols beim Menschen Ethanol (chem.: CH3CH2O)in seiner reinen Form ist für Organismen jeder Art ein starkes Gift. Für den Menschen, der den Alkohol meist in Form von alkoholischen Getränken, wie zum Beispiel Bier (4-6%Vol. Alk.) zu sich nimmt, wirkt er anregend, wenn er in geringen Mengen getrunken wird. In größeren Mengen wirkt er berauschend. Doch die Wirkung ist individuell verschieden, sie hängt stark vom Alter und dem Geschlecht ab. Für ein 5-jähriges Kind liegt die Letaldosis, also die Menge, die tödlich auf den Organismus wirkt, bei 30g Alkohol. Während bei einem Mann erst ab 60g Alkohol am Tag eine Fettleber oder alkoholische Hepatitis auftritt, die dann zur Zirrhose führt, sind es bei einer Frau schon 20g/ Tag. Außer dem Geschlecht und dem Alter sind bei der Wirkung des Alkohols noch weitere Faktoren wichtig. Als Beispiele seien Klima, Konstitution, Füllungszustand des Magens, sowie die Zeitspanne, in der die Menge Alkohol genossen wird genannt. Bei Schwangeren dringt der Alkohol über den besonders gut durchbluteten Mutterkuchen in den Fötus ein und schädigt dabei die kindlichen Organe und Zellen. Das Ethanol ist ein Teratogen, das heißt, es ist ein Mittel, das Fehlgeburten wahrscheinlicher macht. Schon die Einnahme von 80ml reinem Ethanol ist gefährlich und kann bei Föten zu Wachstumsstörungen, Intelligenzdefekten usw. führen. Bei Alkoholikerinnen liegt die Quote der behindert geborenen Kinder bei 40%. Wenn man von Alkohol spricht, sollte man aber nicht nur an die gängigen Getränke denken, sondern auch an alkoholhaltige Medikamente. Aber nicht nur darin liegen Gefahren, sondern auch bei der Einnahme von Alkohol im Zusammenhang mit Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten. Schlafmittel und Aufputschmittel werden in ihrer Wirkung verstärkt, während andere, wie zum Beispiel die Antikonzeptionspille oder aber auch Vitamine in ihrer Wirkung gemindert werden. Eine akute Alkoholvergiftung tritt ab ca. 2,8%o Blutalkoholgehalt (der normale Wert liegt bei 0,02- 0,03%o ) auf. Man erkennt sie an einer Gesichtsrötung sowie einem Wärmegefühl und Enthemmung. Nach anfänglichem Bewegungsdrang folgt Ermüdung, das Sprechen und Gehen fällt schwer. Bei einer starken Alkoholvergiftung kann es zu Atemstillstand und Bewußtlosigkeit kommen. Durch die vermehrte Wärmeabgabe werden die Hautgefäße erweitert und die Körpertemperatur sinkt auf unter 30°C.Darum erfrieren Betrunkene schon bei geringen Minusgraden. Nachwirkungen der Alkoholvergiftung sind Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Eine Folge des gewohnheitsmäßigem Genusses von alkoholischen Getränken ist der Alkoholismus.
Dabei treten deutlich erkennbare Symptome chronischer Vergiftung in Form von körperlichen, seelischen und sozialen Schäden auf. Den Alkoholismus unterteilt man in zwei Gruppen: - Den Alkoholmißbrauch, bei dem man den Alkohol täglich zu sich nimmt, um Leistungen aufrecht zu erhalten. Dabei kommt es zu Beeinträchtigungen sowohl im sozialen als auch im beruflichen Umfeld. * Die Alkoholabhängigkeit, bei der man ein übermäßiges Verlangen nach dem Suchtmittel hat und die Trinkmengen ständig erhöht. Man spricht von der psychischen sowie der physischen Abhängigkeit. Beim Unterbrechen des Alkoholkonsums treten Entzugserscheinungen, wie zum Beispiel starkes Schwitzen und Zittern, auf. Folgeerscheinungen des Alkoholismus sind Schäden am Magen- Darmtrakt (Gastritis), an der Leber (Fettleber, Hepatitis, Zirrhose), am Nervensystem, sowie psychische Schäden, wie zum Beispiel Wahnvorstellungen und intellektueller Abbau. Eine Behandlung der Sucht ist sehr schwierig. Zuerst muß ein körperlicher Entzug stattfinden, bei dem unter ärztlicher Aufsicht die physische (geistige) Abhängigkeit beseitigt werden soll. Danach wird mit mehrjährigen psychotherapeutischen sowie sozialrehabilitativen Maßnahmen versucht, die psychische (körperliche) Abhängigkeit zu beseitigen.
Nach Schätzungen sterben in Deutschland jährlich zwischen 20000 und 40000 Menschen an den Langzeitfolgen des Alkohols. Der Alkohol wird über den Atem oder den Urin nur in geringer Menge ausgeschieden. Zum Abbau muß das Ethanol in der Leber zu Acetaldehyd CH3CHO oxidiert werden. Bei dieser Oxidation, bei der das Enzym Alkoholdehydrogenase (ADH) in Aktion tritt, Asiaten fehlt dieses Enzym, sie haben daher beim Alkoholabbau Probleme, wird Nicotinamid- adenin- dinucleotid (NAD) als Sauerstoffdonator benötigt. Bei erhöhter Alkoholzufuhr steht das NAD für andere Oxydationsprozesse im Körper nicht mehr zur Verfügung. Dadurch wird u.a. der Fettabbau beeinträchtigt, es kommt zum Bierbauch. Die Verbrennungsgeschwindigkeit im Körper beträgt 0,1g/kg Körpergewicht/Std. Dazu möchte ich ein kleines Rechenbeispiel geben:1l Bier (2 Flaschen) enthält ca. 50g reines Ethanol. Bei einer angenommenen Blutmenge von ca. 5l entspricht dies einem Blutalkoholgehalt von 1%0. Ein Mensch mit 80kg Körpergewicht kann demnach ca. 8g Alkohol/Std. verbrennen. Es dauert also 6,25 Std., bis der Alkohol vollständig aus dem Blut resorbiert ist.
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