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chemie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Geschichte der ozonforschung


1. Atom
2. Erdöl

Schon früh ist bei Blitzschlägen ein eigentümlicher Geruch aufgefallen. Auch gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde bei Elektrisiermaschinen dieser Geruch festgestellt. Am 13.3.1839 berichtete der Chemiker Christian Friedrich Schönbein vor der Naturforschenden Gesellschaft in Basel über die Entdeckung eines neuen Stoffes, der sich bei der Elektrolyse von Wasser an der positiven Platin-Elektrode neben Sauerstoff bildete, und gab diesem Stoff den Namen Ozon (gr. ozien = riechen). Die erste schriftliche Mitteilung folgte 1840. [5]
Dass Ozon in der Atmosphäre vorkommt, schloss Schönbein 1845 aus dem Geruch nach Blitzschlägen. In einem Brief an den Chemiker Justus von Liebig vom 5.9.1853 deutete Schönbein schon die wichtige Rolle an, die das Ozon in der Erdatmosphäre spielt: \"Geneigt zu glauben, das atmosphärische Ozon spiele im Haushalte der Erde eine wichtige Rolle, halte ich es für wünschenswert, dass möglichst zahlreiche, sowie große Zeiträume als bedeutende Länderstrecken umfassende, untereinander vergleichbare Beobachtungen über die Veränderungen des Ozongehaltes der Atmosphäre angestellt werden...\" [6]
In Wien begannen solche Messungen schon im Jahre 1853.
Über die Natur des Stoffes Ozon wurde lange diskutiert, Schönbein selbst hielt ihn für ein \"Wasserstoffhyperoxid\", später auch für eine Modifikation des Sauerstoffs. Lehrbücher aus dieser Zeit und die \"Jahresberichte über die Fortschritte der reinen, pharmazeutischen und technischen Chemie\" spiegeln diese Auseinandersetzungen wieder. [5]
1863 vermutete Soret: \"la molecule d\'ozone fut composee de 3 atomes OOO et constituat un bioxyde d\'oxygene.\" Schon vorher aber war Ozon schon soweit etabliert, dass 1853 ein umfangreicher Artikel im 5. Band des \"Handwörterbuch\" der Chemie aufgenommen wurde [7]. Die erste exakte Bestimmung des Molekulargewichtes von Ozon gelang A. Ladenburg in den Jahren 1898/99.
Der im Eingangszitat erwähnte Chemiker Robert Wilhelm Bunsen und der Physiker Gustav Robert Kirchhoff entwickelten 1859 die Spektralanalyse, die zu weiteren neuen Erkenntnissen über das Ozon führte. Bei der Untersuchung des Sonnenspektrums entdeckte Alfred Cornu 1878, dass dieses unterhalb einer Wellenlänge von 300 nm (Nanometer = 10-9 m) plötzlich abbrach. 1880 berichtete der irische Chemiker Walter N. Hartley über das Absorptionsspektrum des Ozons, dessen Schwerpunkt bei 265 nm lag: das Ozon war also für die Absorption des Sonnenlichtes im ultravioletten Bereich verantwortlich. [8]
1913 kamen die französischen Physiker Charles Fabry und Henri Buisson aufgrund von weiteren Absorptionsmessungen zu dem Ergebnis, dass sich das Ozon in einer sehr hohen Schicht der Atmosphäre durch die Einstrahlung der Sonne auf Sauerstoff bildete und dort die UV-Strahlung absorbierte. Durch Messungen von Gordon M.B. Dobson, F.W. Paul Götz und Erich Regener in den zwanziger und dreißiger Jahren dieses Jahrhunderts wurde das Maximum der Ozonschicht in ca. 22 km Höhe festgestellt. Die durch die UV-Absorption des Ozons verursachte warme Region der Stratosphäre erreicht ihr Maximum bei ca. 50 km Höhe.


Aktuell ist Ozon nicht nur wegen des antarktischen Ozonlochs und der damit verbundenen potenziellen Gefahren durch verringerte UVB-Absorption Thema von Untersuchungen, sondern auch wegen seiner Rolle, die es allgemein bei der Bildung der Stratosphäre spielt. Die Heizung der mittleren Atmosphäre und die damit verbundene Auswirkung auf die Dynamik muss in Klimamodellen sehr genau festgelegt werden, um die dynamischen Prozesse richtig zu beschreiben. [9]

 
 

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