Bierbrauen zu Hause erfordert sehr viel Zeit und sehr viel Reinlichkeit. Im Allgemeinen aber bleiben die Brauschritte gleich wie in der Brauerei:
Als erstes benötigt man einen geeigneten Kessel oder Topf. Dazu nimmt man am besten einen alten Schlachtkessel, der mit einer Gasheizung betrieben wird.
Das Bier wird in verschiedenen Rast- bzw. Temperaturstufen (Infusionsverfahren) über einen Zeitraum von 4-5 Std. gebraut.
Zu Beginn braucht man nur Wasser (die Literzahl richtet sich nach Rezept und Malzsorten). Dieses Wasser wird je nach Rezept aufgeheizt.
Nun wird Eingemaischt.
Zum Brauen kann nur geschrotetes Malz verwendet werden, das jetzt klumpenfrei in das Wasser eingerührt wird.
Danach beginnt die Eiweißrast.
Das Eiweiß wird in dieser Rast durch Enzyme aufgespalten. Das Eiweiß verkürzt die Haltbarkeit und beeinträchtigt den Geschmack des Bieres. Ein gewisses Resteiweiß muss aber in der "Würze" bleiben um beim Gärprozess die Hefe zu ernähren. Dauer der Rast ca. 15 - 30 Min.Während der Rastzeiten muss die Maische des öfteren umgerührt werden.
Nach dieser Eiweißrast wird der \"Sud\" auf die nächste Rasttemperatur aufgeheizt. Jetzt beginnt die Maltoserast oder auch genannt Vorverzuckerungsrast. Die sich im Malz befindende Stärke wird nun in vergärbaren Malzzucker umgewandelt. Danach folgt die Verzuckerungsrast, wobei die Stärke im Malzkern endgültig in der entstehenden Bierwürze gelöst wird. Dauer der Rast ca. 20 - 30Min. Nach dieser Rast werden wir die Würze auf 78°C (diese Temperatur ist bei allen Biersorten gleich) erhitzen. Als nächster Schritt kommt das Abläutern.
Beim Abläutervorgang wird das Malz von der entstanden Bierwürze getrennt. Dazu nimmt man einen Maischesack (ein aus 100% Polyester mit 0,7mm Maschenweite genähter Sack) und stellt ihn in den Filtereimer. Mit dem Maischelöffel wird nun die Maische aus dem Kessel in den Maischesack geschöpft. Da der Filtereimer am Boden einen Auslauf hat läuft die Würze in den unteren Bottich.
Nach dem kompletten Abläutern befinden sich die Treber im Maischesack.
Nun wird der Nachguss (klares auf 78°C erhitztes Wasser, Menge nach Rezept), der sich in beiden Einkochautomaten befindet, über die Treber gegossen (Anschwänzen). Der Nachguss hat den Zweck, den Restzucker, der noch in den Trebern sitzt, zu gewinnen. Die Würze wird nach dem Anschwänzen wieder zurück in unseren Kessel geschüttet und zum Kochen gebracht.
Wenn der Kochzeitpunkt erreicht ist kommt der Hopfen dazu.
In jedem Rezept ist die Hopfenzugabe angegeben. Bei Kochende muss man den Hopfen von der Würze trennen. Die Würze wird in heißem Zustand in den Filtereimer gegossen. Zuvor wird der Filtereimer mit dem Trubfiltergewebe ausgelegt und mit einem Gummi fixiert.
Es lässt sich leichter filtern, wenn die Würze ca. 15Min. mit geschlossenem Deckel stehen bleibt. Hopfen und Trub setzen sich am Boden ab und die klare Würze kann von oben abgeschöpft werden.
Danach sollte die Würze sofort auf Gärtemperatur runtergekühlt werden. Dazu wird der Würzekühler verwendet. Mit der Bierspindel ermittelt man den Stammwürzegehalt, dieser sollte bei diesem Bier (Pils) 12,5% - 13,5% betragen.
Nach dem Spindeln (messen) wird die Hefe dem Bier beigesetzt.
Bei der Gärung wird der Malzzucker in der Würze zu Alkohol und Kohlensäure umgewandelt. Wenn die Gärung abgeschlossen ist wird das Bier in Flaschen oder Fässer gefüllt. Das Bier braucht, vor dem Genuss, 4 Wochen Lagerzeit.
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