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chemie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Das symbol des glases


1. Atom
2. Erdöl

Im Jahr 1948 wurde auf der Umschlagseite des 22.Jahrgangs der Zeitschrift GLASTECHNISCHE BERICHTE der Deutschen Glastechnischen Gesellschaft in Frankfurt am Main beim Wiedererscheinen der Zeitschrift nach dem 2.Weltkrieg ein geheimnisvolles Zeichen verwendet: die liegende Acht auf dem Kreuz.

Dieses Zeichen hatte für viele zunächst keine besondere Bedeutung. Man sah es als das scherzhafte und doch wahre Sprichwort der Glasmacher an: "Es ist ein unendliches Kreuz, Glas zu machen". Erst später wurde bekannt, dass das Zeichen ein Symbol für Glas darstellt und einen tieferen Sinn besitzt. Auf die Bitte des Autors wurden ihm freundlicherweise von Seiten der Schriftleitung der \"GLASTECHNISCHEN BERICHTE\" aufschlussreiche Unterlagen zugesandt. Hier nun seine Deutung des Zeichens.

Die liegende Acht, die aus zwei Schleifen zusammengesetzt ist, stellt eigentlich zwei Zustände eines Stoffes dar, den flüssigen und den festen Zustand. Auf der linken Seite befindet sich der Stoff im flüssigen Zustand, als Glasschmelze, auf der rechten Seite befindet er sich im festen Zustand, jedoch nicht als Kristall. Er bleibt weiterhin im flüssigen Zustand, erscheint nur nach außen als fester Stoff, als Glas. Das stimmt auch mit der alten Definition des Glases überein, die besagt, dass das Glas eine unterkühlte Flüssigkeit ist. Die liegende Achte bedeutet also auch das unendliche Nachsinnen und den endlosen Streit um das, was eigentlich Glas sei. Der Kopf stehende Kreuz bedeutet ein Schwert, wie es Friedrich Holl in seiner Deutung darstellt Holl, F. : Symbol für Glas . In: F. Holl (Hrsg):

Die Poesie des Glases: Sonderdruck aus den Werkskurznachrichten "Der Motzer". Nr. 60/1993. Grazer Glasfabrik Ag]. Auf der Spitze balanciert die liegende Acht gerade im Übergangsbereich zwischen den beiden Zuständen Glasschmelze und Glas, somit ein instabiles Gleichgewicht symbolisierend.

Seit zweitausend Jahren zwingt der Glasmacher der glühenden Glasschmelze mittels der metallenen Glasmacherpfeife, gleichsam wie mit einem Schwert, seinen Willen auf. Die eleganten Bewegungen des Glasmachers bei seiner Arbeit erinnern an die Bewegungen des Fechters. Die Großproduktion von Stahl und Gusseisen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts brachten auch der Glastechnik und Glastechnologie einen ungeahnten Aufschwung.

Im 20.Jahrhundert veränderte die automatische Glasfabrikation kontinuierlich die klassische Struktur der Glasherstellung, zuerst auf dem Gebiet des Hohl- und Pressglases, dann beim Flachglas und bei den technischen Gläsern. Im Verarbeitungsprozess kommen Glasschmelze und Metall in unmittelbare Berührung, z.B. bei den Metallformen, den Walzen und beim Floatprozess.

Das Glas, die liegende Acht, und das Metall, das Schwert, sind zwei untrennbare Materialien, die in der Alltagspraxis, d.h. im Bauwesen, im Maschinenbau, in der Elektrotechnik etc. zusammentreffen. Das Glaszeichen, das die Deutsche Glastechnische Gesellschaft seit dem Jahre 1948 bis heute verwendet, hat einen Ursprung in alchimistischen Zeichen und ist daher allen Glasmachern gemeinsam. Die neugegründete Tschechische Glasgesellschaft (Ceská Sklarská Spolecnost) verwendet ein ähnliches Zeichen. Die liegende Acht drückt wie beim deutschen Zeichen das Gleichgewicht der zwei Zustände Glasschmelze und Glas aus.

Das Kreuz darunter (das Schwert) ist aus Ordinate und Abszisse zusammengesetzt. Die Senkrechte versinnbildlicht die Handarbeit mit der Glasmacherpfeife, das Ziehverfahren, die fallenden Glastropfen aus dem Feeder, dem Speiser etc. Die Waagerechte stellt alle Glastechnologien dar, die in der Horizontalen verlaufen und bei denen die Glasschmelze mit dem Metall direkt in Berührung kommt. Das Glaszeichen drückt auf einzigartige Weise die verschiedenen Glastechniken und Glastechnologien aus. Auch die kommenden Generationen werden sich bemühen, in der Weiterentwicklung der nie zu einem Ende kommenden Glastechnologie immer wider neue Ansätze für die wahre Deutung diese geheimnisvollen Zeichens zu finden. "Die Zukunft zeigt die Wahrheit", so der deutsche Alchimist und Glasmacher Johann Kunckel (1630 bis 1703), Autor der "Ars Vitraria". An einer Stelle schreibt er : " ... dass die Glasmacherkunst die letzte unter allen Künsten in der ganzen Welt sein würde; denn wann Gott dieses Weltgebäude durch Gewalt des Feuers (im Glaszeichen das Schwert (d.Verf.)) verzehren wird, so wird alles zu Glas werden. So gesehen ist das Glas ewig, und seine Ewigkeit ist im Glassymbol durch die liegende Acht, die mathematische Unendlichkeit, sehr schön und wahr ausgedrückt.

 
 

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