Biologen fragen sich ob Fische, die wie Lachs, Thunfisch oder Aal sehr weite Strecken im Meer zurücklegen, vielleicht das Erdmagnetfeld direkt wahrnehmen können. Trotz intensiver Forschung an mehreren Lachsarten ist ein Hinweis auf Magnetrezeptoren noch unvollständig und in mancher Hinsicht widersprüchlich:
Juvenile Blaurücken-Lachse vermögen sich beispielsweise an schwachen Magnetfeldern zu orientieren. Es sieht aber nicht so aus, als besäßen sie Magnetitpartikel, die den Mechanismus für einen gut verstandenen biologischen Kompass bilden könnten.
Dagegen fand man im vorderen Schädelknorpel des nahe verwandten Quinnat für diesen Zweck geeignete, hintereinander angeordnete Magnetitteilchen. Die notwendigen Verhaltensuntersuchungen sind bei dieser Art allerdings noch nicht durchgeführt worden.
Auch die Larven des Keta-Lachses zeigten teilweise Reaktionen auf eine Drehung der horizontalen Komponente des Erdmagnetfeldes um 90 Grad. Man hat bei diesen Untersuchungen aber nicht auf Magnetitteilchen geachtet.
Man führte auch ein Experiment durch, bei dem man juvenilen Keta-Lachsen magnetisierbare Drähte in die Kopfhaut einpflanzte. Sie verhielten sich in einem veränderten Magnetfeld jedoch nicht anders als die Kontrolltiere im normalen Feld.
Somit lässt sich die heutige Information über die Orientierung der Pazifischen Lachse im Erdmagnetfeld nur schwer verallgemeinern.
In ähnlicher Weise erschweren unvollständige und teilweise widersprüchliche Berichte über die Auswirkungen eines Magnetfeldes auf den Atlantischen Aal den Nachweis, welche Bedeutung die magnetischen Kräfte für die Navigation der Fische haben.
Wie Konditionierungsexperimente mit jungen Gelbflossen-Thunfischen gezeigt haben, können sie zwischen dem normalen und einem veränderten Erdmagnetfeld unterscheiden. Weitere Erkenntnisse liegen jedoch nicht vor.
Neuere Untersuchungen über gestrandete Wale lassen vermuten, dass sich diese auf die Magnetfeldorientierung verlassen, indem sie dem Magnetmuster folgen, das sich durch geologische Prozesse auf dem Meeresboden ausgebildet hat. Wenn sie diesen Leitlinien zu weit folgen, könnte das zum Stranden führen
Welchen Rezeptortyp könnten Tiere besitzen um, Magnetfelder wahrzunehmen? Haben sich Rezeptororgane entwickelt, die direkt auf eine oder mehrere Größen des Erd- oder lokalen Magnetfeldes reagieren können? Bis heute erachten Wissenschaftler die Suche nach solchen Sinnesorganen bei Tieren als äußerst schwierig. Manche zweifeln sogar, dass spezielle Magnetrezeptoren überhaupt existieren.
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