In vielen Entwicklungs- und Schwellenländern oder in wirtschaftlich schwachen Industrieländern ist der Wirkungsgrad von Kraftwerken sehr niedrig. Auch begünstigt die Altersstruktur des Realkapitals frühzeitige Ersatzinvestitionen. Deshalb bestehen dort viele Möglichkeiten, schnell und kostengünstig eine Minderung der Kohlendioxidemissionen zu erreichen, wenn geeignete Mittel zur Verfügung gestellt werden. Ein Teil der nationalen Reduktionsverpflichtungen der Industrieländer sollte deshalb durch gemeinsame Umsetzung (Joint Implementation) von Maßnahmen in anderen Ländern erfüllt werden können. Die Regierungen vieler Entwicklungsländer befürchten, dass die Industriestaaten sich auf diese Weise von ihren Verpflichtungen
\"freikaufen\" und eigene innerstaatliche Reduktionsmaßnahmen zu Lasten der Entwicklungsländer unterlassen werden.
Die Industrieländer spielen ebenfalls eine wichtige Rolle in der Klimapolitik, denn sie verursachen über 55 Prozent des CO2-Ausstoßes. Es wird den Industrieländern empfohlen, die Entwicklungsländer bei Durchführung von Maßnahmen zum Klimaschutz zu unterstützen. Auch ist es wichtig, dass die Einlösung der zukünftigen Verpflichtungen durch die Entwicklungsländer davon abhängen wird, inwieweit die Industriestaaten ihre Vertragspflichten hinsichtlich finanzieller Unterstützung und Technologietransfer erfüllen. Vor diesem Hintergrund empfiehlt sich eine Aufstockung der entsprechenden finanziellen Mittel.
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