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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Tagesberichte





1.Tag

Am ersten Tag war ich um viertel vor acht in der Praxis und wurde von den bereits anwesenden Helferinnen empfangen. Sie stellten sich mir vor und zeigten mir die Räumlichkeiten. Zuerst im Untergeschoss einen Raum, wo alle Helferinnen sich umziehen konnten und ihre Sachen ablegen konnten. Im Erdgeschoss gibt es die vier Behandlungszimmer, den Empfang, das Wartezimmer und ein kleines Labor. Um kurz vor acht traf auch Herr Dr. Bobbert ein. Ihm konnte ich bis um 10.00 Uhr bei seiner Arbeit zuschauen: Wie er bohrte um Karies zu entfernen, zahlreiche Zähne zog oder einfach nur nachschaute, ob alle Zähne in Ordnung seien, was aber eher die Ausnahme war. Danach war ich bis zur Mittagspause um 12.00 Uhr im Labor und habe gesehen, wie Abdrücke ausgegossen und bearbeitet wurden. In der Mittagspause bin ich nach Hause gegangen und war dann um 14.00 Uhr wieder in der Praxis. Am Nachmittag konnte ich mir meine Tätigkeit selbst aussuchen. Ich habe geholfen, die Behandlungsräume zu richten, die Patienten zu setzen, das heißt in den Behandlungsraum zu bringen, Instrumente gereinigt und weiter zugeschaut. Kurz vor Feierabend wurde alles aufgeräumt und für den nächsten Tag vorbereitet. Außerdem durfte ich helfen, das Aquarium im Wartezimmer zu putzen, das jeden Montag gereinigt werden muss. Um 18.00Uhr bin ich nach Hause gegangen.












2.Tag



Am zweiten Tag war ich um 8.00 Uhr zusammen mit Herrn Dr. Bobbert in die Praxis gekommen. Schon um diese Zeit saßen bereits drei Patienten im Wartezimmer. Zwei davon waren schon am Vortag da gewesen und kamen zur Nachkontrolle. Den ganzen Tag über durfte ich mir aussuchen, in welchen Zimmern ich zuschauen wollte und war somit nicht immer bei Herrn Dr. Bobbert, sondern schaute den Helferinnen zu und durfte auch mal beim Zahnsteinentfernen assistieren und absaugen. Ansonsten habe ich auch wieder Geräte in andere Zimmer gebracht und weiter Patienten gesetzt.

Zwischendurch bin ich wieder im Labor gewesen und habe beim Schleifen von Zahnprothesen zugesehen. Nicht mehr gut sitzende Prothesen wurden auf diese Weise bearbeitet und damit besser angepasst. Im so genannten "Steri"-Raum, wo ein Gerät zum Sterilisieren der Instrumente steht, konnte ich ab und zu mit den Helferinnen zusammen sitzen und sprechen oder einfach nur mal die Beine entspannen. An diesem Tag wurde bis 19.00 Uhr gearbeitet und auch ich blieb bis zum Schluss.








3.Tag



Am Mittwoch war die Praxis nur am Vormittag geöffnet, allerdings begann die Arbeitszeit bereits um 7.00 Uhr. Dafür hatte man dann den Nachmittag ab 14.00 Uhr frei. Obwohl man denkt, dass dieser Tag am kürzesten ist, war er am anstrengendsten! Wie an den anderen Tagen konnte ich mir aussuchen, wo ich zuschauen wollte. An zahlreichen Fällen konnte ich miterleben, wie eine Wurzelbehandlung durchgeführt wird. Das Zahnfleisch wird aufgeschnitten und zur Seite gezogen, damit man mit dem Bohrer die Wurzel bis in den Kiefer hinein entfernen kann, und anschließend wird der Wurzelkanal des Zahnes mit einer speziellen Wurzelfüllung verschlossen. Eine häufige Behandlung war das Beschleifen von Zähnen, das Aufsetzen oder Anpassen von Kronen, sowie das Zahnstein entfernen und Bohren bei Kariesbefall. Bei knapp der Hälfte der Patienten mussten Zahn- oder Kieferabdrücke gemacht werden.

Am Nachmittag war musste ich meinen Rücken entspannen um wieder normal stehen zu können. Die Körperhaltung bei der Arbeit ist extrem anstrengend und für mich auch völlig ungewohnt.








4.Tag



Der Donnerstag wurde auch wieder von 8.00 - 12.00 Uhr und von 14.00 - 19.00 Uhr gearbeitet. Da ich Praktikantin war, durfte ich schon eine Stunde früher gehen. An diesem Tag durfte ich mit einem kleinen Spatel auf einem speziell beschichteten Papierblock den Zement für eine Krone mischen. Dabei musste man sehr schnell arbeiten, damit der Zement nicht trocknet bevor man die Krone einsetzt. Mit einem Implantat wurde ich zum nahe gelegenen Techniker geschickt, der es trennte und bearbeitete. So konnte ich die Zähne direkt wieder mit in die Praxis nehmen.

Ich konnte in der Praxis am Behandlungsstuhl assistieren und Speichel, Blut und Spülflüssigkeit absaugen, Instrumente putzen und die Zimmer nach der Behandlung aufräumen, desinfizieren und neu bestücken. Im Laufe der Woche hat sich für mich eine Lieblingsbeschäftigung entwickelt. Ich habe sehr gern die Gefäße gereinigt, in denen die Abdruckmasse gemischt wird.

So langsam bekam ich bei einigen Arbeiten eine gewisse Routine und der Rücken tat von Tag zu Tag mehr weh.

Um mich für die freundliche Aufnahme beim ganzen Praxisteam zu bedanken, hatte ich an diesem Tag eine selbstgebackene Schokoladentorte mitgebracht. Alle waren sehr erfreut, da sie so den Tag über etwas zum Naschen für die kleineren Pausen hatten.








5.Tag



Der letzte Tag war am interessantesten. Irgendwann am Morgen rief Dr. Bobbert mich zu sich in ein Behandlungszimmer und ich durfte bei einer Weisheitszahn-Operation zuschauen. Er erklärte mir, welche Gefahren es dabei gäbe. Im Unterkiefer verlaufen große Nervenstränge und die darf man natürlich nicht verletzen. Im Oberkiefer muss man vorsichtig sein, denn es kann passieren, dass der Zahn nach oben in die Kieferhöhle rutscht und dann muss der Kiefer aufgetrennt werden und der Zahn herausgeholt werden. Dies müsste dann ein Kieferchirurg machen. In diesem Fall ging aber wie meistens alles gut. Es wurden alle vier Weisheitszähne entfernt, die noch unter dem Zahnfleisch im Kiefer waren und somit erst freigelegt werden mussten. Ich denke, das erfordert sehr viel Kraft, Geschick und Erfahrung, denn man musste die unteren Zähne mit einem Bohrer zerteilen und in Stücken mit der Zange herausziehen und -hebeln. Die oberen Zähne konnten im ganzen herausgeholt werden. Anschließend wurde das Zahnfleisch wieder zugenäht. Zitat Dr. Bobbert: "Du musst jetzt endlich lernen, was eine Saumnaht ist." Ich hatte bis dahin nicht gewusst, wie stark und beißend durch das Bohren erhitzter Knochen bzw. Zahnbein stinkt!

Auch der nächste Eingriff war relativ blutig: Ein Implantat wurde eingesetzt. Dabei wird das Zahnfleisch aufgeschnitten und ein Loch in der Kiefer gebohrt. Anschließend wir eine Art Gewinde in das Loch geschraubt und das Ganze wieder zugenäht. Wenn das Implantat nach ca. 3 Monaten fest eingewachsen ist kann der künstliche Zahn eingeschraubt werden und hält dadurch fest wie ein eigener. Bis dahin muss der Patient mit einer kleinen Lücke herumlaufen.

Gegen Mittag wurde dann alles aufgeräumt und die Zimmer für das Wochenende vorbereitet, das heißt: Alle Instrumente in den Zimmern wurden gereinigt und einsortiert, die Absaugschläuche mit einer Lösung durchspült und die Behandlungsstühle nach oben gefahren, damit am Wochenende alle Räume gründlich sauber gemacht werden können.



 
 

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