Eine Organisation wie bei anderen Widerstandsgruppen gab es bei den Edelweißpiraten nicht. Denn sie waren ja keine geschlossene Gruppe, sondern nur einzelne Gruppierungen, die, wie schon gesagt, heute unter dem Begriff "Edelweißpiraten" zusammengefasst werden. In Köln gab es zum Beispiel in nahezu jedem Stadtteil eine eigene Gruppe von Edelweißpiraten, die mit den Gruppen aus anderen Stadtteilen und Städten nur auf ihren Fahrten zusammenkamen. Als aus dem Widerstand gegen die Bevormundung immer mehr ein politischer Widerstand wurde, kamen aber auch immer öfter verschiedene Gruppen für gemeinsame Aktionen zusammen.
Die Gruppierung der Edelweißpiraten, bei der man wohl am ehesten von einer Organisation sprechen kann, ist die sogenannte "Ehrenfelder Gruppe", die, wie der Name schon sagt, im Stadtteil Köln-Ehrenfeld beheimatet war. Doch gerade diese fehlende Organisation und die Spitznamen innerhalb der Gruppen, die auf den ersten Blick sehr unvorteilhaft erscheint, da dadurch eine erfolgreiche Schwächung des NS-Regimes in weite Ferne zu rücken scheint, war schließlich ein großes Glück für die Edelweißpiraten, da sie so in den Polizei- und Gestapo-Verhören ihre Mitstreiter nicht verraten und so die Fortführung des Widerstandskampfes durch die Edelweißpiraten sichern konnten.
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